Dienstag, 20. September 2011

REZENSION: Stigma

Autor:      Michael Hübner
Seiten:     445
Verlag:    Goldmann




Kurzinhalt:
Tom Kessler fand mit 13 Jahren beim Spielen die Leiche eines kleinen Mädchens. Noch während er voller Entsetzen in die Grube schaut, in der sie liegt, schließen sich haarige Arme um ihn, die ihn in einen Keller bringen und 3 Sunden nicht mehr hinauslassen. 3 Stunden, die sein Leben völlig verändern.

13 Jahre später lebt Tom mit seiner Familie völlig zurückgezogen und voller Angst. Auch wenn er sich nicht mehr an die Ereignisse im Keller erinnern kann, er seine Vergangenheit völlig ausgeblendet hat, zucken doch immer wieder Erinnerungsblitze durch sein Hirn.

Bis die Polizei vor seiner Tür steht und das Foto von der Leiche eines Mädchens in der Hand hält, die genauso aussieht und genauso daliegt wie sein damaliger Fund. Doch das ist noch nicht alles: Dabei lag ein Brief. An Tom gerichtet. Dabei hat sich sein Peiniger vor 13 Jahren doch selbst gerichtet?



Meine Meinung:
Man rätselt, man grübelt, man glaubt den Mörder zu kennen. Doch Hübner schickt seine Leser auf eine fulminate Reise durch Toms Vergangeheit und Gegenwart und damit auf immer neue Fährten, um am Schluss völlig überrascht dazustehen.

Der Vergleich mit Sebastian Fitzek drängt sich geradezu auf. Auch Fitzek spielt mit dem Leser, führt ihn auf falsche Fährten, lässt die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verwischen. Und das macht seine Bücher fantastisch.

Auch Hübner hat mich gefesselt. Das Buch hat zwar zwischendurch seine Längen, doch die Ängste von Tom und seine daraus resultierenden Macken sind überzeugend dagestellt. Nach und nach blättert sich seine Vergangeheit auf: durch eine Hypnose, die er auf Drängen seiner Familie schließlich macht, durch Flash-backs, die er erlebt, durch Dinge, an die er sich zunehmend erinnert und ein grausames Bild dessen ergeben, was er als Teenager erlebt hat.

Während gleichzeitig in seiner Gegenwart neue Verbrechen geschehen. Einiges erscheint fraglich (etwa 4jährige Mädchen, die ALLEIN in den Kindergarten gehen - aber vielleicht bin ich als Berlinerin da anders als Menschen "vom Dorf").

Die Großstadtpflanze in mir störte sich auch dem Namen der Ehrfrau von Tom: Welche Frauen Anfang 20 in Deutschland heißen denn ernsthaft noch Karin?
Aber das sind Meckereien auf hohem Niveau, auch wenn ich beim Lesen immer wieder darüber gestolpert bin.

In diesem Buch werden Vergangenheit und Gegenwart spannend verwoben und machen die Frage nach dem "WER?" immer drängender. Die Auflösung ist einfach nur NEU - im Vergleich zu allem, was sonst so auf dem Thrillermarkt existiert.


Fazit:
Pageturner mit kleinen Längen. Schockierend, spannend und voller Überraschungen. Bin schon auf das nächste Buch von Michael Hübner gespannt.


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Stigma: Thriller

3 Kommentare:

  1. Hallo meine Liebe!

    Klasse Rezension hast du da geschrieben. :)
    Bin ich froh, dass dir "Stigma" so gut gefallen hat...

    Als österreichisches Landei kann ich dir nur sagen, dass bei uns Kids zu Fuß und allein in den Kiga gehen und dass es bei uns auch noch junge Frauen gibt, die Karin heißen.
    Jetzt bist du sicher verwundert. *g*

    LG
    Sabine

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  2. @ Sabine

    Tja, da sieht man mal wieder wie unterschiedlich das ist. Würde mein Kind trotzdem nicht Karin nennen. *lol*

    LG,
    JED

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  3. Ja, es gibt sicher Unterschiede zwischen Stadt und Land. *g*

    Deshalb heißt Töchterlein auch Sarah (die einzige im ganzen Ort).

    LG
    Sabine

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