Mittwoch, 24. September 2014

REZENSION: Schultheater

Titel: Schultheater: Ein Fall für Tannenberg (Kriminalromane im GMEINER-Verlag)


Autor:  Bernd Franzinger
Seiten: 310
Verlag: GMEINER



Kurzinhalt:

Auf der Lehrertoilette einer Schule wird eine Lehrerin am letzten Schultag vor den Sommerferien eingeschlossen und stirbt qualvoll.
Vorher hat sie noch mit Kollegen ihrer Schule ein Theaterstück geprobt, ist jedoch mit diesen in Streit geraten.
Ein Motiv?



Meine Meinung:

Auweia. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Zunächst mal impliziert der Untertitel "Ein Fall für Tannenberg" ja bereits, dass besagter Ermittler offenbar schon durch mehrere Romnae kriminalistisch gestapft ist.
Meiner Recherche nach durch zwölf, wobei dies der erste Fall war, den ich von ihm sowie dem Autor gelesen habe.

Entsprechend Probleme hatte ich schon mit einigen Figurenkonstellationen. Da wird ein weiterer Kommissar im Präsidium regelrecht gemobbt und man weiß nicht wieso. Da gibt es offenbar noch weitere Verbandelungen, die nicht deutlich werden, wenn man die anderen Bücher nicht kennt und somit dieses bereits schwer nachvollziehbar machen.

Was bleibt, ist der aktuelle Fall, der im Schulmilieu spielt.
Eigentlich ein dankbarer Plot, der jedoch vom Autor vor allem dafür verwendet wird, um auf den Lehrern im Allgemeinen und der Gesamtschule im Besonderen herumzuhacken.

Was sage ich?
Ein regelrechtes Pamphlet zu verfassen! So dass man sich letztlich fragt, ob man nicht letztlich eine Schulkritik in den Händen hält, die nur noch als Krimi getarnt ist.

Dabei werden sämtliche Klischees aufgefahren, die es nur gibt: Lehrer sind mittags zuhause, suhlen sich in ihrem Reichtum, weigern sich Arbeit zu machen, die über ihre vereinbarte Stundenzahl hinaus geht und halten alle schön zusammen, damit sich daran auch nichts ändert.

Die Gesamtschule wird als Gleichmacheranstalt diskreditiert, wobei gern noch Rückgriffe auf das DDR-Schulsystem herangeführt werden und letztlich sogar noch die RAF und der BND eine Rolle spielen.

Irgendwann setzt beim Lesen einfach nur noch Fremdschämen ein.

Der Fall als solcher ist auch einfach nur an den Haaren herbeigezogen, so habe ich mich bis zum Schluss gefragt, wieso jemand auf Toilette geht und den Schlüssel AUßEN stecken lässt?

Fazit:

Ärgerliche Zeitverschwendung.


4 Kommentare:

  1. Ich muss gestehen, dass ich die Buchdaten und die Inhaltsangabe übersprungen habe und gleich bei deinem Meinungsteil angefangen habe zu lesen. Und je mehr Kritikpunkte du hattest, desto mehr fragte ich mich, ob das ein Gmeiner-Krimi war - schaute dann hoch und fand mich bestätigt.

    Ich weiß nicht warum, aber der Verlag und ich, das passt nicht zusammen. Ich probiere immer wieder die Krimis, weil sie oft so gut klingen - und bin dann beim Lesen entweder gelangweilt oder verärgert oder beides.

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  2. @ Winterkatze

    Auweia, das spricht ja nicht gerade für den Verlag.

    Aber zu seiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich derzeit aus dem selben Hause einen sehr viel besseren Krimi habe. Rezi folgt. :)

    Grüß Dich ganz lieb!

    JED

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  3. Und das hast du echt bis zum Ende durchgezogen? Ich glaube, mir wäre meine Zeit zu schade gewesen. :-) Aber danke für die "Warnung".

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  4. Vielleicht fische ich mir auch immer die "Perlen" aus dem Angebot und es liegt an mir, aber so recht werden wir wirklich nicht miteinander warm. Und ich versuche es eigentlich alle paar Jahre wieder.

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