Donnerstag, 3. Dezember 2015

REZENSION: Stimmen (Hörbuch)

Autorin: Ursula Poznanski
Titel: Stimmen
Länge: 6 CDs, 466min.

Sprecherin: Andrea Sawatzki




Kurzinhalt: (Verlagstext)

Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde.
 Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen.
Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. Besonders Jasmin Matheis, die kein Wort spricht, seit man sie gefunden hat. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin ...


Meine Meinung:

Das 3. Buch rund um das Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger hat mir bisher am besten gefallen. 

Auch wenn sich die weibliche Ermittlerin zum wiederholten Male selten dämlich anstellt und insofern folgerichtig wieder mal in ihr Unglück schlittert. 

Aber man muss ihr zugute halten, dass sie es endlich mit ihrem Kollegen ins Bett geschafft hat und insofern hormonell etwas abgelenkt sein dürfte.

Dabei hat Poznanski diese Art von Spannungsaufbau gar nicht nötig. 

Die Atmosphäre in der Klinik allein fand ich nämlich schon unglaublich toll dargestellt. Man hört all diesen traumatisierten Patienten zu und fragt sich, wie man mit diesen als "Zeugen" (oder auch Tätern) jemals diesen Fall lösen will.

Darunter gibt es eine wirklich großartig dargestellte Figur: Jasmin. Eine Frau, die bereits als Kind von einem Mann in einem Keller gefangen halten wurde - man hat sofort die schrecklichen Geschichten um Natascha Kampusch u.ä. im Hinterkopf.

Es handelt sich hierbei um eine derart schwer traumatisierte Patientin, dass sie überhaupt nicht spricht. Doch obwohl (oder gerade weil) sie nicht spricht, fühlt und leidet man dermaßen mit dieser Frau.

Und Kaspary ist dennoch überzeugt, dass sie ihr etwas mitteilen möchte. Nur eben nicht über Sprache.

Man rätselt die ganze Zeit mit, ob sie damit Recht haben könnte und ist gleichzeitig schockiert von den schrecklichen Geschichten, welche die einzelnen Patienten mit sich herumschleppen.







Fazit:

Ungewöhnlicher Ort für einen Thriller mit großartigen Figuren - wenn auch leider (menschlichen?) Schwächen.

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