Montag, 8. Dezember 2008

REZENSION: Das Gift der Königin



Als ich dieses Buch bekam, war ich doch etwas überrascht, ein Jugendbuch in der Hand zu halten. Zu grausam erschien mir das Ende der Anne Boleyn, welches hier plastisch geschildert wird.

Gleichzeitig ist es aber doch dazu angetan, Jugendlichen ein wichtiges Kapitel englischer Geschichte nahezubringen. So können sie sich mit der Protagonistin, Maria Tudor (später Maria, die Katholische) identifizieren, deren Kindheit und Jugend hier aus der Ich-Perspektive geschildert wird.

War die Kindheit der Tochter Heinrich VIII. und Katharina von Aragons noch die einer geliebten und verwöhnten Prinzessin, so ändert sich dies mit dem Tag, an dem Anne Boleyn als Geliebte ihres Vaters die historische Bühe betritt.

Maria wird zur Ausgestoßenen, dem Schloss ihres Vaters verwiesen. Sie wird nicht nur von ihrer Mutter getrennt (und das als Elfjährige!), sondern auch zum Spielball höfischer Ränke. Ging es vorher nur darum, sie möglichst "gewinnbringend" zu verheiraten, so soll sie nun ihrem Vater abschwören, zum Bastard erklärt werden, um so eine neue Thronfolge zu sichern, die sie und ihre Mutter ausschließt.

Als Gipfel der Demütigung wird sie schließlich noch als Kindermädchen der neugeborenen Thronfolgerin Elisabeth (spätere Elisabeth I.) "angestellt".

Fazit:

Der Leser entwickelt eine tiefe Bewunderin dieser starken Frau gegenüber, die schon so früh soviel Leid erfahren musste und damit auch ein gewisses Verständnis für die späteren Grausamkeiten als Königin, die ihr den Titel "Bloody Mary" einbrachten. Auch darüber klärt ein ineressanter Abspann des Buches auf, der mit der Thronbesteigung Elisabeths endet.

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