Sonntag, 22. November 2009

REZENSION: Der Gute-Nacht-Krimi mit Hercule Poirot




Ich habe wirklich schon viel von Aghata Christie gelesen und bin eigentlich ein großer Fan sowohl ihrer Kurzgeschichten als auch des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot.

Aber dieses Buch hat mich echt enttäuscht.

Zwar sind hier wirklich Gutenacht-Krimis versammelt, d.h., jeder hat so um die 20 Seiten und man kann gut immer eine Geschichte kurz vorm Einschlafen lesen.

Aber die Stories als solche lassen einen eher unbefriedigt zurück. Kennt man die Romane von Christie, so weiß man, dass sie einem regelrecht den Mörder unter die Nase reibt und man trotzdem den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Eine bewundernswerte schriftsellerische Gabe.

In diesem Fall und das ist wahrscheinlich das Problem dieser eben SEHR KURZEN Geschichten - werden zum Schluss oft erst Sachen aufgedeckt bzw. durch Poirot geschlussfolgert, auf die man als Leser einfach nicht kommen konnte. Und das nervt auf Dauer.

Insofern kann man Poirot zwar bewundern, aber man selbst bekommt keine Chance zum Kombinieren und Überlegen. Und das macht ja letztlich auch einen guten Krimi aus.

Fazit:

Zudem schafft es Christie auf den wenigen Seiten nicht, eine richtige Atmosphäre aufzubauen, in der man sich vertiefen kann. Manche Figuren bleiben dadurch blass, ja unverständlich. Nur Poirot mit all seinen Macken und Spleens ist mal wieder herrlich zu verfolgen.



Besser haben mir da die Meistererzählungen von ihr gefallen - die ihrem Namen alle Ehre machen. Hier geht es zwar nicht nur um Poirot. Aber will man das ganze Talent von Christie erfahren, sollte man sich lieber diesen Short Stories zuwenden, da diese atmosphärisch, überzeugend, spannend und voller unerwarteter Wendungen gehalten sind.


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