Dienstag, 4. Januar 2011

REZENSION: Charleston Girl

Autor:     Spohie Kinsella
Seiten:    496
Verlag:    Manhattan



Kurzinhalt:
Lara besucht widerwillig die Beerdigung ihrer Großtante Sadie – die sie nicht einmal kannte. 105jährig im Altenheim völlig allein gestorben, nimmt ihre „Familie“ nun Abschied. Eine Familie, die keine ist, denn schon bei dieser Zusammenkunft wird klar, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat und alle nur schnell wieder auseinander wollen. Und niemand wirklich die Frau kannte, deren Sarg weiter vorn steht.
Dies soll sich jedoch ändern, als Lara eine Stimme hört. Und bald auch einen Geist dazu sieht. Den Geist ihrer Großtante, der aussieht wie Mitte 20 und sich auch so benimmt und nun ziemlich nervig ihr Leben bestimmt. Denn dieser Geist hat eine Forderung.


Meine Meinung:
Sophie Kinsella steht für herrlichen Humor (und einen ziemlich schrägen Blick auf uns Frauen), der mir allerdings in diesem Buch ein wenig gefehlt hat. Der Geist von Sadie ist wirklich z.T. nicht zu ertragen, so dass ich das Buch immer wieder weglegen musste.

Sadie neigt nämlich dazu, Menschen die ganze Zeit anzubrüllen, wenn sie etwas will, und erreicht damit z.T. wirklich Unglaubliches. Das lässt manchmal beim Lesen schon fragen, ob die eine oder andere eigene Handlung vielleicht fremdbestimmt war?

So ganz nachvollziehen lässt sich die Motivation von Lara jedenfalls nicht, diesem „Plagegeist“ zu helfen – die ja eigentlich eine völlig Fremde für sie ist.

Vielleicht liegt es auch an ihrem sonst wenig schönem Unfeld. Die Figurenkonstellation ist nämlich ansonsten etwas farblos: eine lieblose Schwester, eine egoistische beste Freundin, ein Ex-Freund ohne jedes Profil (wobei man sich die ganze Zeit fragt, warum Lara dem noch so hinterher trauert) und ein interessanter Fremder.

Wo bleibt da der Kinsella-Humor?

Erst im letzten Drittel gewinnt das Buch an Tiefe. Zum einen nimmt die Handlung eine furiose Wendung und gibt Sadie endlich eine Geschichte hinter ihrer nervtötenden Art.

Zum anderen finden sich einige wirklich nachgehende Gedanken über das Leben, in dem man Spuren hinterlassen möchte, das Alter, den Tod. Zum Schluss habe ich doch die eine oder andere Träne verdrückt.

Fazit:
Für eingefleischte Fans okay. Ich empfehle aber eher diese Reihe Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin



3 Kommentare:

  1. M;ir hat das Buch sehr gut gefallen, wobei ich allerdings mit den Shopaholic Büche rnicht so viel anfangen kann ;) Man sieht, Geschmäcker sind verschieden.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Ich sehe das genauso! Hatte die Geschichte als Hörbuch auf den Ohren. Ich fand es furchtbar, wie der Geist ständig rumgeschrien hat...
    Becky Bloomwood gehört auch zu meinen Favorieten. Und "Göttin in Gummistiefeln" fand ich auch hinreißend schön geschrieben...
    lg
    Sandra

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  3. @ Sandra:

    Wie witzig: "Göttin in Gummistieln" liebe ich auch! Da scheinen wir ja auf der selben Wellenlänge zu schwimmen :o)))

    LG,
    JED

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