Montag, 14. März 2011

REZENSION: Bamberger Bluthochzeit

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Erstes Buch aus dem Bereich:  Mittelalter: Hochmittelalter (11. – 13. Jahrhundert)



Autor: Franz-Josef Körner
Seiten: 364
Verlag: Piper



Kurzinhalt:



Während die Vorbereitungen für die Hochzeit der Nichte des Königs Philipp im Jahr 1208 in Bamberg laufen, wird eine Frau grausam in der Stadt ermordet. Aus ihrem Mund windet sich eine ebenfalls tote Schlange. Der Kanzler des Königs, Lupold, nimmt zusammen mit dem bischöflichen Kaplan die Ermittlungen auf. Denn dies soll nicht die letzte Leiche sein. Bald wird klar: Der Mörder will mit seinen seltsam zugerichteten Leichen Zeichen setzen.


Und auch das Leben des Königs ist in Gefahr.





Meine Meinung:


Historische Kriminalromane sind sicher nicht einfach. Entweder, sie sind zu sehr Krimi und lassen den historischen Hintergrund außer Acht. Oder sie achten auf die historischen Details, verlieren dadurch aber die für Krimis notwendige Spannung.

Dieses Buch gehört zur letzten Kategorie. Vollmundig wird auf dem Buchcover darauf hingewiesen, dass die im Buch beschriebenen Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben. Damit sind aber nicht die Morde an den Frauen gemeint (wie sich erst hinten im Nachwort lesen lässt), sondern die Bedrohung, in der der Stauferkönig Philipp schwebt.

Bleibt die Frage, warum der Autor, diese beiden Handlungsstränge miteinander verbunden hat - zumal der eigentlich historisch verbürgte Strang eher im Hintergrund spielt und so zu Krimikulisse wird für die Phanatsie des Autors wird.

Zwar bemüht sich Körner, das historische Umfeld detailgetreu nachzuzeichnen, verliert sich dabei aber oft in unwesentlichen Details, die überhaupt nicht zur Handlung beitragen und im Nachhinein nur verwirrend sind.

Dafür bleibt das kriminologische Geschick so ziemlich auf der Strecke. Manche Schlussfolgerungen des Kanzlers oder Kaplan erscheinen wenig logisch und nachvollziehbar.

Die Figuren benehmen sich oft unrealistisch (warum rennt jemand, der Hilfe sucht los und spricht NICHT den Erstbesten an, sondern rennt erstmal an x-Leuten vorbei - unnötige Pseudospannung) und wenig glaubhaft (warum macht sich der Kanzler permanent Gedanken, ER ALLEIN käme nicht voran im Kriminalfall, obwohl er doch bestimmt x-Leute zur Verfügung hat, die ihn unterstützen könnten?).

Bei aller Detailliebe passieren Körner zudem einige unhistorische Schnitzer, wie etwa die Tatsache, dass Kanzler und König sich duzen, was für mich z.T. lächerlich wirkte.

Gut gelingt ihm dagegen wieder das Ränkespiel der damaligen Großen, die sich für oder gegen den König positionierten, darzustellen.

Dennoch hätte er bei einem Handlungsstrang bleiben sollen. Hier hat der Autor wirklich zuviel gewollt.




Fazit:


So interessant, das Buch auch beginnt, bald wird es vorhersehbar und war für mich wenig spannend. Unter einer "Bambererg Bluthochzeit" habe ich mir jedenfalls was anderes vorgestellt.



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