Samstag, 3. November 2012

REZENSION: Hungrige Herzen

Autorin: Manuela Kuck
Verlag: Krug und Schadenberg
Seiten: 234


Kurzinhalt:

Nach 20 Jahren treffen sich die ehemaligen Schulfreundinnen Paula, Kerstin, Britta und Rieke wieder.
Paula, die einstige Anführerin der Clique, hat damals dem Diätclub der Frauen vorgesessen. Während Kerstin und Britta aber längst ihre Liebe zum Essen wiederentdeckt haben und Rieke sogar ein eigenes Bistro betreibt, ist Paula rank und schlank wie einst. Dies ruft nicht nur Bewunderung hervor. Schnell brechen alte Differenzen, aber auch tiefergehende Gefühle füreinander wieder auf.

Meine Meinung:

"Hungrige Herzen" ist mal wieder so ein Buch, was sich eigentlich überhaupt nicht rezensieren lässt. Einerseits, weil sich leicht zu viel verraten lässt, was zum anderen damit zusammen hängt, dass sich die Story eigentlich genau um einen Sachverhalt dreht, der das Ganze extrem eindimensional macht.

Die Tatsache, dass "Hungrige Herzen" bei Krug und Schadenberg erschienen ist, spricht jedoch schon dafür, dass es sich hierbei auch um einen Lesbenroman handelt, in dem irgendwann zwei Frauen zueinander finden. Tatsächlich rücken die titelgebenden "Herzen" aber eher in den Hintergrund. Was bleibt ist der "Hunger".

Und den bemerkt auch irgendwann die geneigte Leserin, die beim Lesen schnell das Gefühl hat, in einem Seminar über Essstörungen gelandet zu sein, statt in einem Liebesroman. Seite um Seite blättert frau weiter in der Hoffnung, dass die sich anbahnenden Gefühle zweier Frauen stärker in den Mittelpunkt rücken. Doch dies bleibt aus (was sehr schade ist, da die Story auch die wirklich interessanten Problematik des späten Coming Outs enthält), während man ungewollt zur Expertin für Magersucht wird.


Man muss der Autorin zugute halten, dass eine Essstörung dieser Art sicher jede Beziehung bestimmen, ja dominieren würde und insofern die Vorherrschaft des Themas nur folgerichtig ist.

Dennoch fand ich dieses Buch sehr anstrengend zu lesen, was sicher auch mit meiner Erwartungshaltung zusammenhing, die hier einfach eine andere war sowie mit der Hauptproblematik, die einfach nicht meine ist. Zu wenig konnte ich mich da auch mit den Protagonistinnen identifizieren.

Fazit:

Keine "übliche" Liebsgeschichte. Leider treten die sich anbahnenden Gefühle zwischen zwei Frauen viel zu sehr in den Hintergrund.




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