Freitag, 30. Dezember 2016

REZENSION: Jesus liebt mich (Hörbuch)

Als letztes Hörbuch der Hörbuch-Challenge von Ariana habe ich in diesem Jahr "Jesus liebt mich" beendet (obwohl ich noch einige angefangene auf meinem MP3-Player und im Auto habe, aber die nehme ich dann mit ins nächste Jahr).


Titel: Jesus liebt mich
Autor: David Safier
Länge: 4 CDs, 320 min.
Sprecher: Anna Thalbach und Detlef Bierstedt



Kurzinhalt (Verlagstext):

Marie liebt Jesus. Das ist nicht neu? Und ob!
Marie hat das beeindruckende Talent, sich ständig in die falschen Männer zu verlieben. Kurz nachdem auch noch ihre Hochzeit platzt, lernt sie einen Zimmermann kennen. Und der ist so ganz anders als alle Kerle zuvor: einfühlsam, selbstlos, aufmerksam. Dummerweise erklärt er beim ersten Date, er sei Jesus.
Zuerst denkt Marie, der Zimmermann hat nicht alle Zähne an der Laubsäge. Doch dann entpuppt er sich als der wahre Messias. Er ist wegen des Jüngsten Gerichts wieder auf die Welt zurückgekehrt. Und Marie fragt sich nun nicht nur, ob die Welt nächsten Dienstag untergehen wird, sondern auch, ob sie sich diesmal nicht in den falschesten aller Männer verliebt hat.



Meine Meinung:


Auch "Jesus liebt mich" ist ein Buch, dass die Leser und Hörer polarisiert. Ich selbst habe mehrere Anläufe und viele Monate gebraucht, um es zuende zu hören. Vielleicht war die Weihnachtszeit aber auch genau die richtige Zeit für die Geschichte.


Reflexartig bekommt man erstmal Schnappatmung, dass ein Autor überhaupt auf den Gedanken kommt, den biblischen Jesus in die Neuzeit zu versetzen und dann noch eine Liebesgeschichte um ihn herum zu weben.

Zudem wird hier noch mit Namen gespielt, da seine "Neue" ausgerechnet Marie heißt. Man fragt sich, warum David Safier sich ausgerechnet an diesen Figuren für sein Zweitlings-Werk nach "Mieses Karma" vergreift?
Geldgier, wie es ihm einige vorwerfen? Oder eine christliche Mission? Ich kann diese Frage nicht abschließend beantworten und möchte es auch nicht. Ich kann hier nur meine Eindrücke schildern.

Zunächst aber habe ich den Fehler gemacht und zwischenzeitlich die Verfilmung zu dem Buch gesehen, die ich ziemlich enttäuschend, ja zum Teil peinlich fand. Danach habe ich erstmal die Finger von dem Hörbuch gelassen, da ich im Prinzip wusste, wie es weiter- und ausging.

Als ich es jetzt nach einiger Zeit aber nochmal zur Weihnachtszeit auf den Öhrchen hatte, habe ich durchaus auch die leisen Töne darin gehört. Den feinen Humor, den Anna Thalbach als Marie ganz großartig herüberbringt (ich weiß nicht, ob ich LESEND alle Stellen so verstanden hätte und war insofern über ihr VORLESEN dankbar).

Marie verliebt sich letztlich in einen Menschen, den es in dieser Perfektion so nicht geben wird, nachdem sie so viele Enttäuschungen mit Männern erlebt hat. Das aknn ihr wohl keine Frau verdenken.
Und Jesus ist auf der Erde (wie es ja auch in der Bibel verkündigt wird), da die Apokalypse bevorsteht und ist gleichzeitig fasziniert von den Dingen und Menschen, die sich seit seinem Leben vor 2000 Jahren verändert haben. Dies macht ihn sehr menschlich.

In seinem Kern ist er aber der biblische Jesus, der irgendwie auch versucht, aus Marie einen besseren Menschen zu machen und dabei sowohl die 10 Gebote als auch die Bergpredigt bemüht. Ich habe - genauso wie sie - dabei durchaus etwas gelernt und über vieles nachgedacht.

Wobei Safier hier auch die Schwäche der Menschen zeigt, die Marie mit viel Humor versucht zu überspielen. Und auch den Zweifel, der herrscht.
Mal abgesehen davon, dass auch der Satan eine Rolle spielt. Und das in oft ungewöhnlicher Gestalt.

Letztlich übersetzt Safier wichtige Teile der Bibel somit in eine moderne Sprache, würzt sie zudem mit dem Humor, der ihr vielleicht sonst nicht zu eigen ist und bringt sie somit in einen Kontext, den viele eher annehmen können.

Warum er es tut, spielt letztlich keine Rolle. Fakt ist, dass es mutig ist und hat mir im Nachhinein doch mehr gefallen, als ich ursprünglich glaubte.


Fazit:

Ziemlich anderer Blick auf Jesus und dessen Mission. Es geht auch mit Humor.




2 Kommentare:

  1. Hi,

    Ich habe das Buch vor Jahren mal geschenkt bekommen und gelesen und muss sagen, dass ich mir nie Gedanken über die "Moral" gemacht habe oder die Gründe, die einen Autor verleitet eine solche Thematik zu wählen, allerdings gefiel mir das Buch nicht sonderlich.

    Ich konnte mit dem Humor und einigen Ideen nicht viel anfangen. Einige Stellen lasen sich recht zäh. Daher hat das Buch damals von mir nur eine mittelmäßige Bewertung bekommen.
    Aver gut, dass es dir gefallen hat :)

    LG, Ina

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  2. @ Ina

    Ich glaube, das hängt wirklich auch von der Stimmung ab, wann man dieses Buch liest und hört. Zwischendurch fand ich es auch ziemlich doof. Aber jetzt zum Jahresende bin ich da milder gestimmt. :o))

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