Dienstag, 21. Januar 2020

Illustrierte Ausgaben - oder: Wann fordert mich ein Buch auf, zuzugreifen?

Zur Zeit beobachte ich mich viel selbst ( Ihr wisst ja, neue Vorsätze: Was tut MIR gut?) und muss mal eine Beobachtung mit Euch teilen, die NATÜRLICH etwas mit Büchern zu tun hat.

In der vorletzten Woche habe ich festgetellt habe, da ich viel bei meinem Patenkind war und dieses bei mir, dass ich es irgendwie doch vermisse, Bücher in gedruckter Form in der Hand zu halten (ich lese ja fast nur noch digital, da meine Augen auch nicht die besten sind und mir die Schrift in gedruckten Büchern oft zu klein).

Bei ihr Zuhause herrscht immer buntes Bücherchaos auf dem Boden und ich kann dann gar nicht anders als zuzugreifen und darin zu blättern.

Ich fand das unglaublich entspannend, mal wieder so ein "richtiges" Buch in der Hand zu haben und zum Teil nur die Bilder anzuschauen (die mal nicht blinken, Geräusche machen oder sonstwie anstrengend sind).

Wobei meine nächste Feststellung war, dass ich es total schade finde, dass Erwachsenenbücher kaum noch Bilder haben.

Ich weiß, dass ich schon als Kind traurig darüber war, als in den Lehrbüchern der Schulen die Bilder weniger wurden, je älter man wurde und je höher man in den Klassenstufen rutschte.

Im Nachhinein habe ich in meinem Pädagogik-Studium gelernt, dass Bilder Kinder angeblich vom Inhalt ablenken und man deswegen darauf verzichtet. Was ich persönlich für Quatsch halte. Warum haben dann Kinderbücher Bilder?

Und ja, ich habe studiert, sogar Germanistik, also kann jetzt auch niemand behaupten, dass ich vielleicht deswegen auf die Bilder so abfahre,weil mir der Text vielleicht zu anstrengend ist ( und ja, ich habe auch einen ABSCHLUSS in Germanistik *lach*).

Tatsächlich liebe ich aber die illustrierten Ausaben, die jetzt etwa von Harry Potter herauskommen oder der Unendichen Geschichte. Auch wenn es meiner Ansicht nach davon immer noch viel zu wenig gibt.

Bei Erwachsenenbüchern gibt es erst recht viel zu wenig davon. Ich besitze ja z.B. Illuminati und Sakrileg als illustrierte Ausgabe, da es sich hier wohl inhaltlich mal anbot, auch die verschiedenen Gemälde und Reliquen mit abzubilden, die im Buch eine Rolle spielen.

Aber davon sollte es definitiv noch mehr geben. Ich würde sofort darin blättern.

Symptomatisch dafür sicher auch, dass umgekehrt mein Patenzwerg bei mir am vorletzten Wochenende in meiner Wohnung gefühlte 20cm vor drei absolut vollen Bücherregalen stand und mich mit der Ernsthafigkeit einer Dreijährigen fragte, wo denn bei mir die Bücher wären. Und das Kind ist sonst echt nicht auf den Kopf gefallen.


Äh, tja....Offenbar erkennt sie meine Bücher nicht als solche, weil sie nicht mehr so schön bunt sind und so keinen hohen Aufforderungscharakter haben, darin zu blättern.

Oder lag es daran, dass die bei mir einfach nicht quer über den Fußboden verteilt sind, so dass man nicht einfach zugreifen kann?


Was sagt Ihr? Wann greift Ihr zu einem Buch? Wann ruft es Euch zu, darin zu blättern, es in die Hand zu nehmen?

Ich hätte dieses Kinderbuch-Gefühl ja gern bei allen Büchern.

Und mögt Ihr Bilder auch so gern wie ich? 


5 Kommentare:

  1. Ich finde illustrierte Ausgaben auch toll, wobei ich meist aber nur begeistert im Buchladen drin herumblättere und dann doch keine kaufe - vielleicht, weil ich sie aufgrund des größeren Formats eher unhandlich zum Lesen finde.

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    1. @ Neyasha

      Leider sind die ja z.T. auch unglaublich teuer. Und Du hast Recht, für abends mit ins Bett nehmen sind die nix. Aber vielleicht auch deswegen so "besonders", weil man sie eben nicht einfach so kauft.

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  2. Ich genieße schöne Illustrationen sehr, aber ich muss gestehen, dass ich sie nicht unbedingt brauche und auch nur selten in Versuchung gerate mir ein Buch noch einmal oder in der teureren Variante zu kaufen, um mir eine Ausgabe mit schönen Bildern zu gönnen.

    Ich weiß gar nicht, wie es aktuell bei den Bilderbüchern so ausschaut, aber als ich im Buchhandel damals anfing, gab es eine große Menge an Bilderbüchern, die - wenn man nach den Illustrationen ging - ausschließlich für Erwachsene gedacht waren und auch in der Regel von diesen gesammelt wurden.

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  3. @ Konstanze

    Eigentlich erstaunlich - Bilderbücher, die eher für Erwachsene gedacht sind. Holen wir uns da ein Stück Kindheit zurück?

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    1. Ein bisschen spielt das vielleicht mit, aber thematisch sind es oft Märchen-Bilderbücher gewesen und da kann man ja den Inhalt auch als Erwachsener genießen und die Bilder gehören dann eben in den Bereich "Kunst für Zuhause".

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