Sonntag, 24. Oktober 2021

Herbstlesen #8 - Sonntag, 24. Oktober 2021

16.30 Uhr: Griaß di aus dem schönen Allgäu! (Ja, ich beherrsche bereits erste Wörter der Eingeborenen-Sprache 😁).

Wie geplant habe ich heute Mittag erstmal eine kleine Tour in die Berge gemacht, wobei ich wirklich dankbar bin für die Erfindung von GPS und Smartphones, die damit umgehen können. Ich weiß nicht, wie oft ich mich ohne jetzt schon verlaufen hätte oder Wege gar nicht als solche erkannt hätte. Oft drehe ich mich so lange, bis mein GPS-Wander-Pfeil dahin zeigt, wohin ich laufen soll und dann denke ich ganz oft: "Das soll ein Weg sein?" Ich bin jedes Mal fasziniert.

Auch wenn ich schon lernen musste, dass mein GPS-Signal im Wald manchmal etwas verloren geht bzw. abweicht, so dass ich letztens prompt mit einem Schuh im Moor gelandet bin. Nun habe ich einen blauen und einen schwarzen Wanderschuh. Gelegentlich sollte man eben doch eher auf den Weg als aufs Handydisplay schauen.

Ansonsten habe ich mich heute schon schwer über das weiße Schaf in einer Herde schwarzer Schafe amüsiert (ist das nichts sonst umgekehrt?) und beginne mir schon Gedanken darüber zu machen, wie ich all diese meine liebgewonnenen Wanderungen in Berlin/Brandenburg fortsetzen kann. 

Wir haben weder Berge, noch Schafe, sondern eher triste Brandenburger Dörfer, die einen nach meinem Empfinden mehr runterziehen als wirklich Freude machen. Kein Wunder, dass so etwas wie "Wandern" bei uns überhaupt nicht gemacht wird. Im höchsten Fall geht man "spazieren". 

Wie ist das bei Euch so?

Auf dem Rückweg habe ich im hiesigen Zeitungsladen genau das richtige Heft derzeit für mich
bekommen: "Das Zeitalter der Hexenjagd" (LINK zu AMAZON) aus der Reihe SPIEGEL Geschichte. Ich hoffe, noch ein wenig tiefer in den (Aber)glauben der Zeit eintauchen zu können, denn mein derzeitiges Buch, "Die Hexen" (LINK zu AMAZON) zeigt doch auch mal wieder auf, wie schmal der Grad zwischen vermeintlich "weißer" und "schwarzer" Magie ist (oder eben Gryffindor und Slytherin).

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Update, 20.30 Uhr: Da mich das Hexenthema gerade sehr beschäftigt, habe ich mal bei SKOOBE und beim Hörbuchanbieter meines Vertrauens geschaut, was es so zum Thema gibt, wobei es echt schwer ist, da die Spreu vom Weizen zu trennen. Vor allem war ich wirklich erstaunt, wie viele Kinder- / Jugendbücher es gibt, die Hexen als Motiv haben. Das muss Gründe haben.

Könnt Ihr mir etwas Gutes empfehlen? Entweder historisch oder gern auch aus der Fantasy-Sparte, sofern gut geschrieben (hier kenne ich schon die Blut-Reihe von Kim Harrison sowie die Reihe von Trudi Canavan um die "Rebellin/Novizin/Magierin" und die "Hex Files" von Helen Harper)?

Vor Jahren habe ich "Die Hexe von Freiburg" (LINK zu AMAZON) von Astrid Fritz gelesen, was mich unglaublich mitgenommen hat und mir bis heute noch sehr nachgeht, da hier sehr deutlich wurde, wie schnell man Opfer der Hexenverfolgung werden konnte. Im SPIEGEL-Geschichte-Heft habe ich auch gerade gelesen, dass speziell der Buchdruck zu Verbreitung des Aberglaubens beigetragen hat, was eine furchtbare Folge dieser doch eigentlich so genialen Erfindung ist.

Tatsächlich höre ich gerade auch ein Hörbuch ("Hexentage"), wo ein - sagen wir mal interessierter - Bürger tatsächlich erst durch Bücher wie den "Hexenhammer" (LINK zu AMAZON) regelrecht aufgestachelt wird. Das gedruckte Wort wird zum Gesetz.

Man ist mal wieder dankbar für die Gnade der späten Geburt. 

In diesem Sinne: Lasst es Euch gut gehen, Ihr Lieben. Ich schließe das sonntägliche Herbstlesen mit meinem liebsten Herbstfoto, was ich auf meiner heutiger Wanderung geschossen habe (mehr Herbst geht nicht, oder? *lach*). 

In der nächsten Woche gibt es wieder Bilder aus Berlin.

Bis dahin, schlaft gut,



8 Kommentare:

  1. Ich muss gerade wirklich darüber schmunzeln, dass deine Konzentration auf die Wegführung durch das Handy dazu führte, dass du vom Weg abgekommen bist. ;)

    Ansonsten kann ich vermelden, dass ich absolut keine Ahnung habe, wie es hier mit Wanderstrecken ist. Aber da der Odenwald nicht sooo weit ist, würde ich vermuten, dass spätestens dort ein paar schöne Wanderwege zu finden sind. An meinen früheren Wohnorten gab es das Wiehengebirge bzw. den Teutoburger Wald und später den Harz. Letzteren habe ich nicht ausprobiert, aber in Wiehengebirge und Teutoburger Wald habe ich mit damals mit dem Hund so einige Stunden pro Woche verbracht. ;)

    Vielleicht musst du dir mal Wanderführer für deine Region holen, die dir ein paar schöne Strecken für Neuentdeckungen aufzeigen können.

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    1. @ Konstanze

      Ja, ich bin hier eindeutig als "Auswärtige" zu erkennen. Dafür brauche ich gar nicht den Mund aufmachen. Das fängt schon beim Nicht-Wander-Rucksack an und hört bei den fehlenden Wanderstöcken auf. Nun bin ich auch noch mit schwarzen Schuhen gebrandmarkt. Da gibt es keine Fragen mehr.

      Aber das mit dem Wanderführer ist eine gute Idee. ;))

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    2. Das Foto ist wirklich wunderbar herbstlich! Ich bin ja der Meinung, dass die Person einfach ihr Auto da stehen lassen sollte, bis die Blätter in Ruhe vermodern konnten ... *g*

      Boah, es gibt so viele Hexenbücher - wie soll man dir denn da welche empfehlen? *g* Wobei ich die meisten davon eh auf Englisch lese und da nicht einschätzen kann, wie viel Lust du darauf hättest. Aber wenn du auch Lust auf fantastische Jugendbücher hättest, wären vielleicht die Widdershin-Schwestern von Michelle Harrison etwas für dich. Die Bücher (genau genommen die ersten beiden Teile) gibt es auch auf Deutsch, den dritten Band habe ich mir fürs kommende Wochenende zur Seite gelegt, die ersten beiden Teile habe ich für den Blog rezensiert, wenn du mehr dazu wissen willst.

      Oder wenn du Lust auf Comics hättest, würde ich die "Mooncake" oder die "Witch Boy"-Titel ans Herz legen. Alles auf Englisch, aber gut verständlich und gut gezeichnet.

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    3. @ Konstanze

      Oh toll! Das sind ja hervorragende und viele Inspirationen. Da schau ich doch gleich mal! Vielen Dank dafür!! :o))

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  2. Ich habe gerade einen langen Kommentar geschrieben und dann auf "Abmelden" geklickt statt auf "Veröffentlichen". Arrrrgh! Das Spiegel-Heft klingt interessant, aber ich komme schon mit Geo Epoche nicht nach (muss ca. 4 Jahre an Ausgaben aufholen). Das mit den Wegen stimmt, das ist so ein Grund, warum ich gerne ins Tannheimer Tal fahre, da kenne ich die Wege inzwischen...

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    1. @ Nettebuecherkiste

      Ja, die GEO Epoche liebe ich auch. Wobei ich nicht alle Hefte lese. Immer nur die, die mich gerade wirklich interessieren. Manche Themen wiederholen sich auch irgendwann. Das Hexen-Heft kann ich jedenfalls total empfehlen.

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  3. Zum Hexenthema kann ich nicht wirklich was empfehlen. Wir hatten das zwar mal als Schwerpunktthema in der Schule (lange her ...), aber der historische Jugendroman, den wir damals gelesen haben, ist glaub ich nicht gut gealtert.

    Schade, dass du zuhause nicht so gute Wandergelegenheiten hast, aber vielleicht findest du noch die eine oder andere schöne Strecke. Wanderstöcke habe ich übrigens nach all meinen Wandertouren auch noch immer keine. ;-)

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