Sonntag, 21. November 2021

LESESONNTAG im November - 20.11.2021

12.00 Uhr: Guten Morgen Mittag, Lesegemeinde. 

Da es mir in letzter Zeit häufiger passiert, dass ich zwar sehr früh wach bin, es mir dann aber doch im Laufe des Morgens das Licht nochmal ausbläst, wenn ich nicht sofort aufstehe, stoße ich heute etwas später dazu. Musste mich erst von meinen Wettkampfträumen (!) erholen (ja, jetzt renne ich schon nachts Marathon, wobei ich in meinen Träumen zusätzlich sehr seltsame Sachen machen muss, wie etwa ein Seil hochklettern und gleichzeitig ein riesiges Quietscheentchen festhalten oder aufdringliche T-Shirt-Verkäufer abwimmeln etc. - jeder Therapuet reibt sich wahrscheinlich gerade die Hände).

Nichtsdestotrotz habe ich (bevor ich noch einmal eingeschlafen bin) schon etwas gelesen, wobei mich immer noch (wie seit dem Herbstlesen) das Thema "Hexen" umtreibt. Daher habe ich die Blut-Reihe von Kim Harrison noch einmal begonnen (vor Jahren bin ich mal bis Band 6 oder so gekommen, aber ich habe mich nicht getraut, da wieder einzusetzen, die Figuren waren nicht mehr ganz so präsent), in der es nach einem "Unfall" mit Tomaten Menschen und Fabelwesen nebeneinander gibt, was zu allerlei Spannungen führt.

Außerdem lese ich gerade ganz neu "Midnight hour" von Carrie Vaughn, deren Protagonistin eine Radiosendung moderiert (eben titelgebende Midnight hour), in der Vampire, Werwölfe etc. anrufen und sie um Rat fragen. Yoahhh... weiß noch nicht so recht. Mal schauen, wo sich das hinentwickelt.

Und wenn mir gerade nicht nach Lesen ist, schaue ich mal wieder "Buffy - Die Vampirjägerin". Also Ihr seht, Ablenkung gegen die ganzen Horrormeldungen da draußen ist gerade alles. Vielleicht wünsche ich mir manchmal einen Zauber, der dem Spuk da draußen endlich ein Ende setzt. Ich weiß nicht, wie viele Corona-Tests ich in den letzten Tagen gemacht habe, weil es wieder jemanden aus meiner näheren Umgebung erwischt hat.

Zudem versuche ich auch immer noch meine Allgäu-Wanderungen aufrecht zu erhalten - nur leider ohne Allgäu. Wie ich es mir vorgenommen habe, habe ich mir Touren in Berlin/Brandenburg rausgesucht, die ich versuche, mindestens einmal pro Woche zu machen. Was leider im Moment nicht immer ganz so einfach ist, da es gefühlt seit Tagen nicht mehr richtig hell wird. Jedes Mal, wenn ich ins Bad gehe, springt mein Nachtlicht-Bewegungsmelder an, weil er offenbar denkt, es ist nachts. Nö, nur dunkel. Oder irgendjemand hat vergessen da draußen das Licht anzuknipsen.

Insofern perfektes Lesewetter für diesen Lesesonntag. Zum Frühstück habe ich außerdem einen Podcast über die historischen Ursprünge der Rauhnächte gehört (denn letztlich interessieren mich die historischen Fakten hinter dem Glauben an diverse Kreaturen besonders), den ich auch sehr spannend fand, da in einigen Gegenden die Rauhnächte offenbar schon VOR Weihnachten stattfinden (und das "Fest des Lichts" sozusagen die Erlösung ist), während in anderen Gegenden diese Nächste zwischen dem 21. Dezember und 6. Januar sind. 

Selbst in unser vorlautes und wenig gläubiges Berlin sind ein paar dieser Dinge eingezogen, da meine Mutter z.B. grundsätzlich nicht zwischen Weihnachten und Silvester gewaschen hat (wobei ich sagen muss, dass meine Familie ursprünglich aus Schlesien kommt). Aber der Hintergrund dessen war mir (und ich glaube auch ihr) bis dahin nie klar. Nur ein gewisses Unwohlsein, wenn ich dann doch nach Weihanchten mal die Waschmaschine angeworfen habe.

Kennt Ihr dieses Brauchtum auch? Ich glaube, bei irgendeinem Adventslesen haben wir uns dazu auch schonmal ausgetauscht. Apropos: Hatten wir schonmal den Fall, dass direkt nach dem Lesesonntag im November das Adventlesen begann? (*auf den Kalender guck*)

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18.00 Uhr: Die Zeit rast mal wieder. Aber das zeigt auch, dass es mir zumindest gelungen ist, eine Zeitlang konzentriert zu lesen, auch wenn ich irgendwie etwas Probleme hatte, dauerhaft eine bequeme Sitzposition zu finden. Ein Lesesessel wäre echt mal eine Investition, aber dafür fehlt mir der rechte Platz (wobei ich ja gern so einen kuscheligen Hängekorb hätte, aber ich fürchte, in meiner Wohnung kommt die Decke runter, wenn ich da nur eine Schraube setze).

Weil ich nach dem Abendbrot ganz schön genudelt war (im wahrsten Sinne des Wortes), bin ich jetzt noch einmal eine Runde ums Haus gegangen. Boah, war das dunkel. Dazu muss man sagen, dass ich in einer Gegend mit noch alten, funktionierenden Gaslampen lebe, was ganz romantisch ist, aber für Nachtblinde wie mich echt eine Herausforderung. Und ich bin wirklich nachtblind. Ich konnte nicht mal meine Füße sehen, was bei den sehr hügeligen Bordsteinen in meinem Kiez durchaus mal gefährlich werden kann.

Also werde ich mich jetzt zum weiteren Lesen in mein Bett verkrümeln. Den ersten Band um Rachel Morgan habe ich fast aus und freue mich schon auf den nächsten.

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22.00 Uhr: Jetzt musste ich mich echt von dem Buch losreißen, um nochmal ein Update zu schreiben und das will schon was heißen. Der erste Band nimmt zum Schluss hin echt Fahrt auf und die Figuren werden immer liebenswerter. 

Ich liebe ja besonders den Pixie Jenks und seine zauberhafte Familie. Gerade hat der alte Hexer Keasley Rachel verarztet, wobei ihre Wunde, die sie von einem üblen Kampf davongetragen hat, nicht aufhört zu bluten, da sie einen Pakt mit einem Dämon geschlossen hat (bzw. der sie begleitende Mensch Nick, aber das würde hier zu weit führen und zukünftige Leser:innen vielleicht spoilern) und das macht sich sicher besonders gut, wenn man mit einem Vampir zusammenwohnt. 

Wo nimmt die Autorin nur all ihre Ideen her? Und mittlerweile gibt es 16 Bände, habe ich das richtig gesehen? Wow, da habe ich echt noch was vor mir. Hoffe nur, dass mein Hexeninteresse bis dahin nicht wieder durch etwas anderes abgelöst worden ist. Dann bleibe ich wohl wieder bei Band 5 hängen. Aber Konstanze hat mich jetzt schon neugierig gemacht, wie es weitergeht.

Schlaft gut, Ihr Lieben, und besonders Du, Konstanze, und kommt gut durch die Nacht.



12 Kommentare:

  1. Du bist momentan wirklich thematisch sehr festgelegt. *g* Ich wünsche dir viel Spaß mit den Kim-Harrison-Büchern - ich mochte die Reihe sehr und hatte das Gefühl, dass sie insgesamt im Laufe der Zeit immer besser wurde (auch wenn ich mich an einen kleinen Hänger zwischendurch erinnere). Es ist auf jeden Fall eine Reihe, die sich gut am Stück lesen lässt. :)

    Ich finde es toll, dass du deine Wanderungen weiterhin machst, auch wenn es bei den aktuellen Lichtverhältnissen nicht einfach ist. Aber nur noch ein Monat und die Tage werden wieder länger! ;)

    Die Raunächte kenne ich ja vor allem aus Büchern aus dem englischsprachigen Raum. Wobei das mit dem Wäschewaschen bei meiner Mutter auch immer ein Thema war, aber eher in Richtung "Was sollen denn die Nachbarn denken?" und wenige aufgrund eines Aberglaubens. Schließlich zeugt es ja von mangelnder Organisationsfähigkeit, wenn frau solche Tätigkeiten nicht rechtzeitig erledigt bekommt, um sich an obskure Traditionen zu halten. ;)

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    1. @ Konstanze

      Ich merke, dass mir diese "thematische Festlegung" ganz gut tut. Da ich ja ohnehin immer mehrere Bücher parallel lese, fällt es mir nun leichter, diese auch zu beenden, da ich "in meinem Thema bleibe".

      Leider sind meine Wanderungen in Brandenburg nicht ganz so aufregend. Mir fehlen die Berge. Aber vielleicht habe ich auch noch nicht die "richtige" Tour gefunden.

      Das mit Deinen Eltern ist spannend, soetwas ähnliches hat eine Frau in dem Podcast heute auch gesagt, aber es sind wohl nicht nur die Nachbarn, die auf komische Ideen kommen.

      Die Frau meinte, sie mussten als Kinder auch alle Schularbeiten erledigt haben, damit die "Wilde Jagd" nicht auf sie aufmerksam wird. Ihre Mutter hat dann immer für Wochen vorgekocht und alle hatten "frei". Muss ja nicht schlecht sein, wenn man auf die art zeit für die Familie hat (und nimmt).

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    2. Das finde ich wirklich spannend - bei mir ist es eher so, dass ich sehr unterschiedliche Bücher lese, wenn ich parallel lese, weil ich etwas für meine unterschiedlichen Stimmungen zur Auswahl haben will. *g*

      Dann hoffe ich, dass du die richtige Ecke für deine Touren noch finden wirst! Und wie wäre es mit so einer Stirnlampe zum Spazierengehen? So bist du besser zu sehen und kannst den Bereich vor dir ausleuchten. *g*

      Ich fürchte ja eher, dass so ein extremes Verhalten eher aus einem seltsamen (und frauenbestrafenden) christlichen Denken entsteht, das dazu führt, dass ein Grundperfektionismus von den Frauen erwartet wird. Eine brave und fleißige Frau muss also alles soweit im Griff haben, dass in der Zeit zwischen den Feiertagen keine Arbeit, kein Stress und überhaupt nichts anfällt, was den Herrn des Hauses oder eventuelle Besucher beeinflussen könnte ... Mir wäre es früher definitiv lieber gewesen, wenn meine Mutter sich weniger Stress vorher (und nachher beim Aufräumen und Putzen) gemacht hätte, damit alles über die Feiertage perfekt ist. Das hat nämlich nie für gute Stimmung gesorgt, weil sie wochenlang gestresst, gereizt und überanstrenged war. *seufz*

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    3. @ Konstanze

      Da könnte definitiv was dran sein. Ich kann mich an ähnliche Situationen in meiner Familie erinnern. Deswegen verkrieche ich mich zu Weihnachten wahrscheinlich so gern. Oder blende das Ganze lieber komplett aus, bis alle wieder "normal" ticken.

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    4. Ich mag die Feiertage sehr gern, aber zu meinen eigenen - und sehr stressfreien - Bedingungen. Unsere Feiertage ähneln eher einen gemütlichen Pyjamaparty mit leckerem (und unaufwändigen) Essen und vielen Lesestunden. ;)

      Schön, dass dich gestern dein Buch so sehr gepackt hat! Ich finde auch, dass sich die Rachel-Morgan-Romane trotz dem dicken Umfangs wirklich zügig lesen lassen, weil ständig etwas Neues und Unerwartetes geschieht. Oh, und mit Jenks gibt es in den kommenden Büchern noch so viele tolle Szenen! <3

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  2. Ich hab es mal wieder verpeilt und bin daher nicht dabei heute...
    Ich hab auch mal ein Buch über die Raunächte gelesen, aber glaube ich das meiste wieder vergessen. Müsste ich aber noch haben, muss mal wieder reinschauen. Wenn ich mich richtig erinnere, spielt die Wilde Jagd auch eine Rolle im dritten His Fair Assassin-Buch von Robin LaFevers, aber ich kann mich nicht genau erinnern, müsste ich nachschauen.

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    1. @ Nettebuecherkiste

      Ich hab mir auf Konstanzes Anraten hin irgendwann mal einen Reminder gemacht, seitdem klappt das. *lach*

      Spannend ist auch, dass Du "Raunächte" ohne "h" schreibst. Das haben sie in dem Podcast auch gesagt, dass es da regionale Unterschiede in der Schreibweise gibt und man etymologisch insofern nicht ganz genau weiß, wofür das "rau(h)" eigentlich steht.

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    2. Hmmm, ich glaube, dazu stand auch was in meinem Buch. Muss ich mal nachlesen, lasse es dich dann wissen. In meiner Gegend sind diese Bräuche glaube ich nicht sehr verbreitet, wusste jedenfalls nichts darüber, bevor ich als Erwachsene drüber gestolpert bin. Hab noch einen schönen Abend!

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  3. Servus!
    Das mit dem Wäsche waschen bzw. die Wäsche aufhängen zwischen Weihnachten und Neujahr kenne ich auch und praktiziere ich auch noch immer...meine Tochter lacht mich jedes Mal wieder aus und jedes Jahr denke ich, ich lass es sein und "trau" mich dann doch nicht drüber. Wie dumm man sein kann! Diesmal wird es aber sein müssen, denn meine Tochter kommt zu Weihnachten aus Schweden nach Hause und fliegt dann wieder rauf (Masterstudium) und da muss wohl gewaschen werden.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. @ Martina

      *lach* Danke für Dein Outing! Meine Mutter meinte auch immer, das Schlimmste war, als ich noch Windeln brauchte (die man in den 70ern noch waschen musste). Da war zwischen Weihnachten und Neujahr nix mit mal Ausssetzen....Gut, dass ich irgendwann "stubenrein" war.

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  4. Ich hoffe, du hattest heute noch einen schönen Abend und hast dein Buch genossen! Es war schön, dass du heute mit mir gemeinsam den Tag verbracht hast. :)

    Hab einen guten Start in die Woche und pass (weiterhin) gut auf dich auf! :)

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    1. @ Konstanze

      Das wünsche ich Dir auch. Ich hoffe, wir lesen uns nächstes WE wieder. 😘

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