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Sonntag, 31. Januar 2010

REZENSION: Der perfekte Orchideenführer

Autor:    Brian und Sara Rittershausen
Seiten:   148
Verlag:   Edition XXL



Kurzinhalt:

Brian und Sara Rittershausen beschäftigen sich seit über 50 Jahren mit diesen Pflanzen und legen hier einen Ratgeber für Einsteiger vor.

Der Titel des Buches ist etwas missverständlich, da es nicht nur um Orchideenarten geht, sondern auch um

- Die Familie der Orchideen
- Grundsätzliches zur Pflege
- Orchideen eintopfen
- Vermehrung
- Schädlinge und Krankheiten
- Beliebte Pflanzen

Meine Meinung:

Jedes Kapitel wird mit zahlreichen Bildern unterlegt, wobei mir vor allem die Step-by-step-Bilder gefallen haben, die gerade für Anfänger oft besonders hilfreich sind (etwa, wenn es darum geht, wie Orchideen richtig gegossen, umgetopft oder - sehr interessant, wenn man schon etwas wagemutiiger ist - vermehrt werden).

Dabei geht es aber immer sehr allgemein um DIE Orchideen, was gerade für fortgeschrittene Orchideenliebhaber, die bereits verschiedene Gattungen mit unterschiedlichen Ansprüchen zu Hause haben, nicht immer sehr hilfreich ist.

Zwar wird in dem Kapitel über "beliebte Pflanzen" noch ein wenig genauer auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Unterarten eingegangen (hier finden sich dann etwa auch Fotos verschiedener Phalaenopsis, Phragmipedien usw.), aber eben wirklich nur "ein wenig" - zu wenig, wenn man beim Kauf darauf vertrauen will, dass diese Pflanze auch überleben soll.

Ein Beispiel:
Es gibt innerhalb der Paphiopedilen große Unterschiede, was Temperatur und Blühzeiten angeht. In diesem Buch findet sich dann zwar der Hinweis, dass etwa die Paphiopedilum chamberlainianum Temperaturen von mindestens 15°C braucht, bei der Paphioedilum spicerianum steht nur, dass sie die Wärme liebt, bei der Pahiopedilum Labaudynanum steht gar nichts mehr zur Temperatur. Zudem sind nicht zu jeder Pflanze, die beschrieben wird, Fotos vorhanden, was es schwer macht, die Pflegebedürfnisse SEINER Orchideen anhand dieses Buches herauszubekommen.

Auch bei den verschiedenen Krankheiten von Orchideen hätte ich mir mehr Bilder gewünscht,da es z.B. einen Unterschied macht, ob sich ein Blatt braun, rötlich-braun, rötlich-blau usw. verfärbt. Eine visuelle Diagnosehilfe ist da immer sinnvoller als eine rein beschriebene. Auch hier bleibt das Buch eher allgemein und beschäftigt sich eben mit den "tpyischen" (also häufigsten) Problemen.

Fazit:

Es ist natürlich schon vermessen, ein Buch als "perfektes" zu bezeichnen, zumal jedem Leser klar sein sollte, dass er für diese Preiskategorie nur einen groben Überblick erwarten kann.
Für Anfänger ist dieses Buch sicher gut geignet, für mehr Details zu einzelnen Blumen sollte man aber eher zum Taschenatlas Orchideen - Mit 340 Pflanzenporträts greifen oder gleich etwas mehr ausgeben mit Orchideen: 150 Arten und Hybriden im Porträt.

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