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Samstag, 15. Mai 2010

Tag 3 - Dein Lieblingsbuch

Ein unmögliches Vorhaben. Es gibt viele Bücher, die ich toll finde, ich habe kein wirkliches Lieblingsbuch. Dafür mag ich zu viele Genres, in denen viele tolle Bücher ihre Berechtigung haben.

Ich habe mich aber an eine Aktion erinnert, an der ich im Juli vorigen Jahres teilgenommen habe und die ich hier einfach nochmal reproduziere. Das eine oder andere der hier aufgeführten Bücher wird sicher in den nächsten Tagen auch nochmal eine gesonderte Rolle spielen.



Mit den ersten 8 Büchern verbinde ich vor allem mein Studium, wobei mich diese besonders geprägt haben. Ich "musste" sie nicht lesen, es war meine Wahl.. Und wie sehr sie mich noch immer bewegen, zeigt sich hier:

Theodor Fontane: "Effi Briest" - mich hat beeindruckt, wie Fontane das Mädchen Effi beschreibt, wie sie alle Konventionen bricht und letztlich daran zerbricht und wie er eigentlich mit dem Buch die Frage nach dem Sinn stellt und wie aktuell dieses Buch z.T. heute noch wirkt.

Thomas Mann: "Die Buddenbrooks" - mein Einstieg in die Liebe zu Thomas Mann - nachdem ich es gelesen hatte, wollte ich am liebsten wieder von vorn anfangen, so nah waren mir die Figuren. Unglaublich, dass er dieses Werk mit 25 Jahren geschaffen hat.

Christa Wolf: "Der geteilte Himmel" - mein Examensthema war DDR-Literatur und da kommt man am "geteilten Himmel" nicht vorbei. Ein Buch, was man nur richtig versteht, wenn man es immer und immer wieder liest, da Christa Wolf gegen die Zensur schrieb

Brigitte Reimann: "Aber wir schaffe es, verlass dich drauf..." - Brigitte Reimann gehört zu meinen absoluten Lieblingsschriftstellern. Mit diesem Buch fing alles an: hier sind die Briefe zwischen der DDR-Autorin Reimann und einer Freundin, die ins westliche Ausland gegangen ist, veröffentlicht. Ich habe mich auf der Stelle von Brigitte Reimann einnehmen lassen. Eine unglaubliche Frau, gefangen in der DDR, an die sie erst so glaubte. Mittlerweile habe ich alles von ihr gelesen und bedaure, dass sie so früh sterben musste, den Mauerfall nicht mehr erlebt hat

Peter Weiss: "Die Ermittlung" - mit diesem Buch habe ich mich einmal ein ganzes Semester lang beschäftigt. Peter weiß hat darin die Protokolle de Auschwitz-Prozesse in ein Drama verwandelt. Sie damit "lesbar" gemacht. Das kann man kaum verstehen, wenn man es nicht gelesen hat. Und dennoch macht dieses Buch soviel Sinn, dass ich nicht verstehe, warum es nur so wenige kennen.

Erika Fischer: "Aimee und Jaguar" - dieses Buch war ein Wendepunkt in meinem Leben und wird immer einen besonderen Platz haben - nicht nur in meinem Regal.

Dieter Noll: "Die Abenteuer des Werner Holt" - das habe ich schon in der Schule gelesen und vor ein paar Jahren wieder. Seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen. Selten habe ich so eindringlich beschrieben bekommen, wie begeistert Jugendliche in den Krieg zogen, was der Krieg aus ihnen machte und wie sie letztlich endeten

Robert Merle: "Der Tod ist mein Beruf" - dieses Buch ist mit Schuld daran, dass ich Geschichtslehrerin geworden bin. Zum ersten Mal las ich es mit 13 Jahren. Wie dort die Judenverfolgung und Vernichtung beschrieben wird (aus sicht eines "Ausführenden") ist nicht zu erklären, wenn man es nicht gelesen hat.



Die anderen 7 Bücher spiegeln "meine andere Seite", wenn ich lese.

Karen-Susan Fessel: "Bilder von ihr" - wie "Aimee und Jaguar" beschreibt dieses Buch die Liebe zwischen 2 Frauen...nur in der Gegenwart.

Arundhati Roy: "Der Gott der kleinen Dinge" - ich habe selten solch ein Juwel in der Hand gehabt, es wurde mir von einer ganz speziellen Freundin empfohlen, die ich auch immer mit diesem Buch verbinde Es beschreibt die (unmögliche) Liebe zwischen 2 Angehörigen verschiedener Kasten in Indien.

Jostein Garder: "Sofies Welt" - selten fand ich ein Buch gleichzeitig so anstrengend und doch so fesselnd.

Frank McCourt: "Die Asche meiner Mutter" - was für ein ehrliches Buch! Was für ein Mann! Was für eine Kindheit! Was für ein Irland!

Daniel Kehlmann: "Die Vermessung der Welt" - das aktuellste Buch unter meinen 15 und wieder eines, was irgendwie "anders" ist und mich wahrscheinlich gerade deswegen fasziniert. Obwohl mich der Inhalt erst wenig berührt hat: die Geschichte zweier Wissenschaftler vor 200 Jahren. Aber dieses Buch ist mehr. Vor allem Sprache.

Donna W. Cross: "Die Päpstin" - mein erster historischer Roman - und der schlug gleich ein, wie eine Bombe. Seitdem hat mich dieses Genre nicht mehr losgelassen, obwohl ich als "studierte Historikerin" der Sparte ursprünglich sehr ablehnend gegenüber stand. Insofern soll er hier stellvertretend stehen für all die wunderbaren historischen Bücher, die ich seitdem gelesen habe

Joan K. Rowling: "Harry Potter" - dazu gibt es wohl nicht viel zu sagen, außer: was für eine Fantasie!

Eigentlich müsste ich das selbe auch noch einmal für die Bücher meiner Kindheit machen, die mich auch ganz besonders geprägt haben - aber dazu gibt es nochmal einen Extra-Post.

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