Autor: P.C. Cast & Kristin Cast
Seiten: 539
Verlag: FjB
Kurzinhalt:
Veränderungen gehen in diesem 4. Band der „House of night“ - Serie vor.
Zoey fühlt sich allein, da sie mit ihren Freunden nicht über das reden kann, was sie in den letzten Wochen beobachtet hat, ohne auch diese in Gefahr zu bringen. Natürlich fühlen diese sich ausgeschlossen und reagieren sauer.
Auch Aphrodite, die einzige, mit der sie bisher sprechen konnte, da Neferet nicht in deren Gedanken sehen kann, verändert sich. Ganz zu schweigen von Stevie Rae, ihrer ehemals besten Freundin, die eine seltsame Wandlung durchgemacht hat und nicht recht mit der Sprache über ihr „neues Ich“ herausrücken will.
Dabei braucht sie ihre Freunde noch mehr als sonst, denn auch neue Gefahren finden sich ein. Diesmal aus der Luft. Zoey spürt, dass sie von etwas Unheimlichen beobachtet wird.
Und auch ein neuer Schüler kommt im „House of night“ an: Stark. Mit einer furchtbaren Gabe, die sie alle umbringen kann.
Meine Meinung:
Es fällt in diesem 4. Band positiv auf, dass die Autorinnen dazugelernt haben, was die seitenfüllenden Rückblicke auf die vorhergehenden Bände angeht – jetzt wird offenbar doch langsam vorausgesetzt, dass man diese gelesen hat.
So sind die knapp 540 Seiten dieses Buches wieder mit mehr neuem Inhalt gefüllt.
Und neu ist so einiges:
Frischen Wind in die bisherige Figurenkonstellation bringt nicht nur der neue Mitschüler Stark, der sich einigen Konventionen widersetzt und einen Hund in der von Katzen dominierten Schule hält – was nicht nur einige Vierbeiner ziemlich in Rage bringt.
Auch eine Art Oberpriesterin aller House of night taucht nach den Morden an den zwei Lehrern auf einmal auf.
Aber auch alt bekannte Figuren erhalten zusätzliche Tiefe. Die Macht der Elemente beschränkt sich nicht mehr allein auf das Halten einer farbigen Kerze in einem rituellen Kreis, sondern bekommt im Kontext der Freundschaft der sechs Teenager neue Facetten.
Auffallend ist, dass sich das eigentliche Geschehen um die Vampire zu den Cherokee-Mythen verschiebt, denen Zoey und ihre Großmutter anhängen. Und auch eine katholische Nonne erhält ihren Platz im Buch. Besonders erstaunlich, nachdem die so genannten „Gottessgläubigen“ in den vorhergehenden Bänden einen eher schlechten Stand hatten.
So stehen sich nun unterschiedliche Personen gegenüber: rote und blaue Vampire, junge und ausgereifte, mythische Gestalten - und Menschen.
All diese Konstellationen steuern auf ein fulminantes Finale zu, das große Vorfreude auf den nächsten Band macht, denn am Ende des Buches ist nichts mehr, wie es war.
Altbekannt fühlt sich dagegen das Gefühlschaos von Zoey an, die sofort von dem neuen Schüler eingenommen ist.
Gerade für die Romantikerinnen unter uns, die ihre (Lese-)Sympathien gern auf eine Person richten, wird diese emotionale Sprunghaftigkeit von Zoey auf Dauer anstrengend und wenig glaubhaft. In besonders genervten Momenten fragt man sich schon das eine oder andere Mal: warum ist gerade DIESEN Mädchen von Nyx mit solche Gaben beschenkt worden?
Anderseits darf man natürlich nicht vergessen, dass sie ein Teenager ist, der sich gern von Cola und ungesundem Zuckerzeugs ernährt und an einer Stelle des Buches selbst sagt: „Meine Hormone spielen verrückt.“
Nur so ist es auf Dauer zu erklären, dass sie auf der einen Seite noch dem einen männlichen Wesen herzzerreißend und überzeugend nachtrauert, während sie auf der nächsten Seite schon wieder hofft, dass ein anderer ihr seine Gunst schenkt.
Fazit:
Die Autorinnen haben zu ihrer Anfangsform zurückgefunden und wecken Vorfreude auf Band 5. Und die kleine Hoffnung, dass Zoey (zumindest gefühlsmäßig) etwas erwachsender wird.
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