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Dienstag, 30. August 2011

REZENSION: Schändung

Autor:     Jussi Adler-Olsen
Seiten:    459
Verlag:   dtv


Kurzinhalt:
1987 wurden zwei Teenager brutal ermordet. Neun Jahre später stellte sich der Täter und sitzt seitdem im Gefängnis. Dennoch landet die Akte, obwohl der Fall als aufgeklärt wird, plötzlich bei Carl Moerk im Sonderdezernat Q auf dem Schreibtisch.
Niemand weiß, wie sie dahin gekommen ist, aber Moerks Assistent Assad hat sich schon wieder festgelesen und einige Fragen....




Meine Meinung:
Auch den 2. Band um die "Kellerarbeiter" Carl Moerk und seinen einmaligen Assistenten Assad (die Putzhandschuhe scheint er weggelegt zu haben und wartet jetzt nur noch mit seinem berühmten süßen Tee auf) habe ich in 3 Tagen weggelesen.
Die beiden Männer geben ein großartiges, witzig-intelligentes Ermittlerduo ab, dass nun auch noch von der Sekretärin Rose ergänzt wird.

Moerk ist wenig begeistert über diese "Bereicherung" seines Teams und qualmt den Keller extra zu, während Rose auffällig mit der Hand vor ihrem Gesicht wedelt. Dabei wird schnell deutlich, dass sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und dennoch hervorragende Recherchearbeit lässt.

Und die benötigt das Sonderdezernat Q auch, denn Moerks Ermittlungen führen in das Umfeld eines Eliteinternats, deren ehemalige Schüler heute fast alle hohe Posten bekleiden und allein dadurch schon unangreifbar scheinen.

Doch vor allem sechs Personen aus einer besonders exponierten Internatsclique scheinen in den 80er/90er Jahren immer wieder eine Rolle zu spielen - und zwar nicht nur bezogen auf den Mord an den beiden Teenagern. Sondern auch im Zusammenhang mit vielen weiteren Gewaltverbrechen.
Aber letzlich wurde nur einer von ihnen bestraft - derjenige, der nun im Gefängnis sitzt. Aber was ist mit den anderen fünf? Und wieso lebt eine von ihnen zwischen den Pennern auf der Straße?

Wie schon im ersten Band, läuft auch in diesem die Geschichte der Ermittlungen parallel zu den eigentlichen Tätern. Während man jeden Ermittlungsschritt Moerks verfolgen kann, begleitet der Leser auch die ehemaligen Internatsschüler. Und je näher Moerk ihnen kommt, umso mehr Einblick erhält man auch in ihre Erinnerungen an ihre Internatszeit. Ein großartiger literarischer Kniff des Autors.

Beklemmend beschreibt Adler-Olsen, was aus Menschen werden kann, die bereits mit zuviel Geld geboren werden und sich ihren "Kick" auf unvorstellbar grausame Weise woanders holen. Und wie Geld diese Menschen auch vor Bestrafung schützen kann.

Denn bald steht auch Moerk kurz vor der Suspendierung. Und verliert dennoch nicht seinen Humor.
Mir gefällt diese von Adler-Olsen erschaffene Figur mit seinem wunderbaren Assistenten sehr!

Fazit:
Beklemmender Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.





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1 Kommentar:

  1. Ich bin auch ein Fan von Jussi Adler-Olsen und habe gerade sein neuestes Buch "Erlösung" gelesen (meine Rezi ist gerade aktuell auf meinen Blog). Finde alle drei Bücher sehr gut, wobei mir Band 1 und 3 noch besser gefielen als der Zweite. Liebe Grüße
    Martina

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