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Mittwoch, 23. April 2014

REZENSION: Menschenhafen (Hörbuch)

Titel: Menschenhafen
Autor: John Ajvide Lindqvist
Länge: 6 CDs, 439 min.
Sprecher: Sascha Rotermund


Kurzinhalt:

Das sechsjährige Mädchen Maja verschwindet bei einem Ausflug mit seinem Vater zum Leuchtturm. Eben noch da, fehlt von ihr fortan jede Spur. Wie von vielen anderen Menschen, die auf dieser Insel verschwunden sind.

Die Ehe zwischen den Eltern von Maja zerbricht und der Vater, Anders, kehrt erst nach vielen Jahren als gebrochener Mann und schwer alkoholkrank auf die Insel zurück.

Dort geschehen seltsame Dinge. In seinem Haus scheint Maja ihm Botschaften zu senden. Und auch andere Menschen tauchen aufeinmal wieder auf....


Meine Meinung:

Den Erstling von John Ajvide Lindqvist "So finster die Nacht" fand ich großartig. Insofern war ich gespannt, wie sich "Menschenhafen" gestalten würde.

Tatsächlich bin ich ratlos und finde es sehr schwierig, das Hörbuch zu bewerten.

Sascha Rotermund liest großartig, keine Frage. Aber zum Teil hat er mir echt leidgetan, WAS er da lesen musste, denn die Geschichte ist zum Teil so verworren und wird auch bis zum Schluss kaum aufgelöst, dass er eigentlich mehr seiner Stimme zu verdanken ist, dass ich drangeblieben bin. Das Buch hätte ich sicher irgendwann entnervt beiseite gelegt.

Es ist definitiv kein Thriller, wie auf dem Klappentext behauptet. Zuviele fantastische und Horror-Momente fließen in die Geschichte ein.

Die Story ist spannend und hat mich eine Zeitlang wirklich gefesselt. Doch wer auf "Auflösung" hofft, der wird enttäuscht. Tatsächlich legt der Autor viele Spuren, die er nicht weiter verfolgt. Oder findet Lösungen, die so konfus und unverständlich sind, dass man sie nicht wirklich als "Lösungen" bezeichnen kann.

Zum Schluss wird es so abstrakt, dass ich die letzte CD mehrmals hören musste, um halbwegs nachvollziehen zu können, wie die Geschichte endet.

Zudem gibt es auch noch einen parallel laufenden Strang um Simon, den Freund von Anders' Großmutter, die noch zusätzliche Verwirrung mit hineinbringt - und es nicht wirklich gebraucht hätte. Als hätte der Autor eine Idee gehabt, die er noch in irgendeinem Buch unterbringen musste.

Die Story um die verschwundenen Menschen und den "Pakt" der Inselbewohner mit dem Meer hätte völlig gereicht.

fazit:

Fazit:

Verwirrende Gruselgeschichte mit unbefriedigendem Ausgang.




4 Kommentare:

  1. Oh je, das klingt nicht gerade nach einem Hörvergnügen!

    Hast du eine ungekürzte Version gehört oder eine gekürzte? Vielleicht lag ja ein Teil der Verwirrung an einer eventuellen Bearbeitung. (Seit der gekürzten Rad-der-Zeit-Variante von Bastei Lübbe gehe ich inzwischen immer davon aus, dass es daran liegt, wenn ich etwas nicht verstehe. ;) )

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  2. @ Winterkatze

    Yep, ist eine gekürzte Version. Wenn ich mir aber die Rezensionen zu dem Buch allgemein so ansehe, sind die LeserInnen auch nicht glücklicher. :(

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  3. Dann liegt es wohl wirklich am Autor und ist ein typischer Fall von "Warum wurde so etwas veröffentlicht?". ;)

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  4. Oh nein, (Hör-)Bücher, bei denen man das Ende nicht kapiert, weil es zu verworren ist, mag ich ja gar nicht. Davon lasse ich dann definitiv die Finger!

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