Titel: Selection
Autorin: Kiera Cass
Länge: 4 CDs, 301 min.
Sprecherin: Friederike Wolters
Kurzinhalt:
America Singer lebt in einer Welt, die in Kasten eingeteilt ist.
An der Spitze steht das Königshaus. America selbst ist Angehörige der fünften Kaste, ihr Freund Aspen gehört zur darunter liegenden sechsten.
Die Liebe zwischen beiden wird durch diesen sozialen Unterschied auf eine harte Probe gestellt. Als das Königshaus ein Casting veranstaltet, um für den Prinzen eine Braut zu finden, trennt sich Aspen von America, um ihr die Chance auf den sozialen Aufstieg zu geben.
Tatsächlich gehört sie zu den 35 "Erwählten", die um die Gunst des Prinzen buhlen dürfen. Doch America liebt noch immer Aspen.
Meine Meinung:
Die Inhaltsangabe von "Selection" roch verdächtig nach dem "Bachelor" und vorprogrammierten Zickenkriegen.
Solange ich nicht daran beteiligt bin, sondern nur "Zuschauerin", werde ich da gern zur Voyeuristin.
Insofern war ich auf "Selection" gespannt, das zudem noch einen sozialen Aspekt beinhaltete: Die Erwählte wird zum Schluss nicht nur Herzdame, sondern auch Königin.
In diesem Zusammenhang hatte ich noch auf sehr viel mehr Machtkämpfe und Intrigen unter den Damen gehofft, doch die blieben (zumindest im Hörbuch) im Großen und Ganzen eher aus.
Bis auf ein paar Sticheleien oder mal einen zerrissenen Kleiderärmel läuft das Ganze doch recht gesittet ab und da bieten die "echten" Bachelor-Damen im Fernsehen oft noch einen größeren Unterhaltungswert.
Mehr Unruhe bringen die "Rebellen" in den Palast, deren Beweggründe noch nicht näher definiert werden, jedoch immer wieder versuchen, das Königshaus anzugreifen, so dass auch die Erwählten immer mal wieder in Keller fliehen müssen.
Dies dürfte in den Nachfolge-Bänden noch für einigen Zündstoff sorgen.
Denn auch die Protagonistin, America (der Name weist auf den zu diesem Zeirpunkt"ehemaligen" Kontinent hin) bringt als Angehörige einer niedrigen Kaste ein neues Denken in das Königshaus. Tatsächlich stößt sie bei Prinz Maxon, der noch nie über die Mauern seines Palasts geschaut hat, einige Veränderungen und Verbesserungen an.
Für meine Begriffe gelingt ihr das oft zu leicht und lässt insofern oft mehr an ein Märchen denken. Dies liegt möglicherweise aber auch in der gesamten Anlage des Buches.
Aber zum Schluss des ersten Bandes erhalten beide Charaktere mehr Tiefe und es wird deutlich, dass jeder auf seine Art sehr zerrissen ist.
ACHTUNG: Bei der Sprecherin gibt es eine Besonderheit! Auch sie hat ein Casting gewonnen und ist eigentlich Buchhändlerin. Hier gibt sie ihr Sprecherinnen-Debüt. Und das ist nichtmal das Schlechteste!
Fazit:
Interessante Idee, die den Casting-Wahn unserer Gesellschaft aufgreift und mit einer gesellschaftlichen Utopie verbindet.
Hätte sicher noch konfliktreicher umgesetzt werden können. Aber ich bin auf den Nachfolgeband gespannt.
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