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Dienstag, 15. August 2017

REZENSION: Traumprinz (Hörbuch)


Titel: Traumprinz
Autor: David Safier
Länge: 6 CDs, 7 Stunden, 42 min.
Sprecherin: Nana Spier



Kurzinhalt (Verlagstext):

Wenn Träume wahr werden...
Welche Frau würde sich nicht gerne den perfekten Mann erschaffen? Die verträumte Comiczeichnerin Nellie hat schlimmen Liebeskummer, als ihr zufällig eine alte tibetische Lederkladde in die Hände fällt. In die zeichnet Nellie ihren Traumprinzen: Stark, edel und dreitagebärtig. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, hat der Prinz das Zeichenblatt verlassen und steht leibhaftig vor ihr. Mit Schwert und Kettenhemd.
Gemeinsam mit dem ungestümen Prinzen namens Retro macht Nellie sich auf die Suche nach dem Geheimnis der magischen Kladde. Denn alles, was man in sie hineinzeichnet, erwacht zum Leben. Dabei erlebt das ungleiche Paar jede Menge Abenteuer: Das größte Abenteuer jedoch, das die beiden zu bestehen haben, ist das der Liebe.
Nana Spiers vielseitige, so temperament- wie humorvolle Stimme macht sie zu einer überaus beliebten Hörbuchsprecherin. Komisch, temporeich und ausdrucksstark hat sie bereits drei Hörbuch-Bestseller von David Safier eingelesen.


Meine Meinung:

Eigentlich muss man zu diesem Hörbuch parallel die gedruckte Ausgabe des Buches vor sich líegen haben, da sich in diesem wunderbare (passend zum Thema: comicartige) Zeichnungen befinden, die alle Figuren und Geschehnisse der Geschichte wirklich grandios illustrieren.

Es wäre toll gewesen, diese irgendwie auch im Booklet des Hörbuches wiederzufinden. So habe ich mir das gedruckte Buch noch zusätzlich aus der Bibliothek besorgt, denn diese Zeichnungen darf man auf keinen Fall verpassen.

Denn diese Geschichte spielt in zwei Welten: einmal in unserer realen Welt (genauer: in Berlin) und einmal in der Fantasiewelt Amanpour, deren Prinz der von Nellie geschaffene Retro ist.

Genau diese beiden Welten unterscheiden sich meiner Ansicht nach aber nicht nur inhaltlich stark, sondern auch in der Ausführung des Autors.

Safiers Stärke liegt eher in der Beschreibung realer Menschen - wenn auch im überzogenen Sinne: wie in "Mieses Karma" und anderen Vorgängerbüchern auch steht eine Frau im Mittelpunkt des Geschehens, die mehr oder weniger lustig durch die Geschichte stolpert.

Mit dem von ihr geschaffenen Comic-Prinzen Retro erlebt sie allerhand in der Hauptstadt.

In dem Moment, in dem sich die Geschichte aber nach Amanpour verlagert, kippt sie völlig.
Ich weiß nicht, ob der Autor gern einmal einen Fantasy-Roman schreiben wollte und ihm diesbezüglich der komplette Plot fehlte.

Hier erscheint nun im "Traumprinz" mit der Welt von Amanpour eine Geschichte in der Geschichte - und die hat fast einen anderen Stil, wird flach, der geneigte Leser fragt sich die ganze Zeit: WOZU?

So richtig überzeugt war ich nicht.
Da konnte auch die großartige Nana Spier als Sprecherin nicht mehr viel rausholen.


Fazit:

Fängt im typischen Safier-Stil an, flacht dann leider zum Ende hin immer mehr ab. Die Fantasy-Geschichte hätte es nicht gebraucht, Safiers Stärke liegt in der Beobachtung der großen und kleinen Abgründe der Menschen.





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