Titel: Happy Family
Autor: David Safier
Länge: 5 CDs, 369 min.
Sprecher: Cathleen Gawlich, Josefine Preuß, Stefan Kaminski
Kurzinhalt:
Die Wünschmanns sind nicht happy. Mama Emmas Buchhandlung geht pleite,
Papa Frank ist völlig überarbeitet, die pubertierende Fee bleibt sitzen,
und Sohnemann Max wird von dem Mädchen, das er liebt, ins Schulklo
getunkt. Kein Wunder also, dass sich jeder mit jedem streitet. Und als
ob das alles noch nicht genügen würde, werden die Wünschmanns auch noch
von einer Hexe verzaubert: Plötzlich sind sie Vampir, Frankensteins
Monster, Mumie und Werwolf. Tja, niemand hat behauptet, dass es einfach
ist, als Familie das Glück zu finden.
Meine Meinung:
Wie so häufig in den Büchern von David Safiers geht es um Entwicklung, um Veränderung - wobei diese selten aus den handelnden Personen selbst kommt, sondern sie regelrecht wehrlos in den Prozess hineingeworfen werfen.
Diesmal ist eine Hexe also Auslöser und verwandelt die Familie Wünschmann in äußerst skurile Gestalten. Kostüme, die sie bei einer Lesung anhaben, werden aufeinmal zu ihrem Alter ego - die mit einigen zum Teil lustigen Eigenschaften einhergehen.
So ist der Wortschatz und vor allem der Intellekt des Familienvaters fortan arg beschränkt und bei dem Sohn muss man drauf achten, dass er nicht überall das Bein hebt, um sein Geschäft zu verrichten.
Zusammen machen sie sich auf die Suche nach der Hexe, um den Zauber wieder rückgängig zu machen.
Während man sich anfangs fragt, wo das alles hinführen soll, wird im Laufe des Hörens der Geschichte klar, dass diese unterschiedlichen Menschen mit all ihren verrückten Eigenschaften letztlich nur als Team funktionieren können.
Und je länger die Zeit miteinander verbringen, umso besser lernen sie sich selbst besser kennen - und verändern dabei auch den Blick auf die anderen.
Das ist als Plot jetzt nicht besonders innovativ, aber die Umsetzung ist zum Teil sehr lustig.
Dafür sorgen auch noch weitere Figuren, wie etwa die Angebetete von Max, die sich im breitesten Berliner Straßenslang durch das Hörbuch philosophiert.
Und man muss Safier zugute halten, dass die Hexe es den Wünschmanns nicht wirklich leicht macht, in ihre ursprüngliche Gestalt zurückzukehren.
Mehrmals wechselt zudem die Perspektive der erzählenden Figur - und in dem Fall auch die Sprecher: Cathlen Gawlich hört man als Emma, Josefine Preuß ist wunderbar schnodderig Tochter
Fee und Stefan Kaminski spricht sowohl Sohn Max und Vater Frank. Das ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber entspricht dem Ziel des Buches letztlich jedem der Protagonisten einen eigenen Stellenwert einzuräumen.
Ich stehe momentan auch staunend vor den Filmplakaten, denn ganz aktuell
ist dieses Buch als Animationsabenteuer in die Kinos gekommen.
Allerdings eher in einer abgemilderten Familienvariante. Aber das nur am
Rande.
Fazit:
Augenzwinkernde, aber nicht besonders gehaltvolle Familienkomödie für zwischendurch im typischen Safier-Style.
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