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Samstag, 14. Dezember 2019

Arianas Adventslesen - 3. Advent

Samstag, 14. Dezember 2019, 11.30 Uhr:
Meine letzte Woche wird in die Annalen eingehen. Ich habe keine Ahnung, welche Konstellationen da gerade im Universum tätig waren, aber was zuviel ist, ist zuviel.

Es begann schon am Montag damit, dass sich unser Kolle.gium kons.pirativ traf, weil mit der Ch.efetage extrem unzufrieden / unglücklich / kurz vorm Zusammenbruch sind.
Ein Schlachtplan musste her, aber leider nutzen das einige auch immer als Bühne, um sich noch gegenseitig zu zerfleischen.

Das einzige, was dabei herausgekommen ist, ist die Tatsache, dass seit Montag mein Telefon nicht mehr still stand und wir uns alle eigentlich nur noch ratloser und verlorener fühlten. Und ich mich unglaublich erschöpft.

Am Dienstag dachte ich, ich muss mal raus, ich muss zum Sport, ich muss mich irgendwie abreagieren - was leider auch nicht funktionierte, da dann noch unangekündigter Besuch mit neuen Problemen vor meiner Tür stand, der sich leider auch nicht nach meinen weiteren Tagesplänen erkundigte.

Ergbnis war, dass ich überhaupt nicht mehr schlafen konnte und Mittwoch so fertig war, dass ich nicht mal zur Uni konnte, obwohl ich "meine Truppe" dort mittlerweile sehr liebe und als gute Ratgeber schätzen gelernt habe.
Sie schickten mir dann wunderbare Aufmunterungen auf mein Handy, während ich einen neuen Anlauf beim Sport versuchte.

Ich landete bei einer blonden Trainerin im rosa Shirt, die mir zu Beginn erklärte, man müsste vor ihr keine Angst haben. Wahrscheinlich hätte ich hellhörig werden sollen, wenn jemand so einen Kurs beginnt.

Ich bin mir mittlerweile relativ sicher, dass diese Frau mal bei der Armee war. Und das rosa Shirt nur Tarnung. Wahrscheinlich hat sie jahrelang Bootcamps für schwer erziehbare Jugendliche geleitet. Ich bin eine Stunde angeschrien worden, wie noch nie in meinem Leben. Um mich herum bildeten sich Pfützen (ungelogen!).

Ich bekam Schmerzen in meinen Füßen wie zuletzt in meiner Ausbildung als Kind auf der staatlichen Ballettschule. Tatsächlich waren meine Füße (!) hinterher blau. Und das Ding nannte sich BODYSHAPE. Ich war mehrfach kurz davor, einfach alles fallen zu lassen und zu gehen. Aber zumindest lenkte es mich ab.

Dafür saß ich dann am Donnerstag auf Arbeit und habe nur noch gezittert. Ich glaube, auch mein Gehirn, weil ich kaum noch anständige Sätze zusammen bekam.
Irgendwie habe ich versucht diesen Tag zu überleben, doch dann war auch noch mein Emailpostfach voll mit neuen Hiobsbotschaften und Angriffen, die diesmal mich persönlich betrafen und Sachen betrafen, die zum Teil schon 1,5 Jahre her sind.
Ich hatte wirklich das Gefühl, dass jetzt alle durchdrehen.

Zuhause habe ich nur noch geheult. Leider konnte ich mich nicht einmal dahin wirklich zurückziehen, da am Freitag diverse Menschen angekündigt waren, die meine Wohnung besichtigen wollten (ich habe Streit mit meinem Vermieter wegen diverser Baumängel).

Also habe ich versucht, das auch noch irgendwie zu überstehen, während ich auch noch die Nachricht bekam, dass die Ausflüge, die ich letztes Wochenende mühsam für meinen Urlaub zusammengesucht und gebucht habe, wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt worden sind.
Also muss ich wieder von vorn anfangen.

Ich mag gerade nicht mehr.

Gestern Abend bin ich nicht einmal zu Aerobic und in die Sauna gegangen, weil ich nur noch müde und erschöpft war. Obwohl dieser Wochenausklang mittlerweile ein lieb gewordenes Ritual mit einer Freundin zusammen geworden ist, in der wir beide immer unsere Woche Revue passieren lassen und so wunderbar ins Wochenende starten können.
Ich wollte ihr meine Woche nicht antun. Und mir auch nicht mehr.

Müde bin ich immer noch. Die Gutachter vom Freitag haben überall Geräte in meiner Wohnung verteilt, die Temperatur / Feuchtigkeit usw. über mehrere Wochen aufzeichnen sollen. Die sehen aus wie Walkie Talkies. Ich fühle mich echt beobachtet. Vor allem in meinem Schlafzimmer. Wie soll ich da in nächster Zeit zur Ruhe kommen?

Draußen ist es zudem stockdunkel und regnet, was mein Müdigkeit auch nicht besser macht.
Ich will jetzt bloß noch die nächsten Tage irgendwie schaffen und dann erst einmal allem den Rücken kehren. Ich habe gerade echt so die Nase voll.

Kennt Ihr solche Wochen auch?

Selbst die Bücher von Ellen Berg konnten mich nicht mehr aufmuntern.

Die letzten beiden waren einfach nur noch doof, irgendwann ist die Luft wohl einfach raus - auch bei der Autorin.

Bei Blonder wirds nicht ging es wohl mehr um einen vermeintlichen Krimi, an dem sie sich mal versucht hat.

Momentan habe ich noch Mach mir den Garten, Liebling auf dem Tablet, in dem so ziemlich jeder Spruch reproduziert wird, den man in den letzten Jahren auf Facebook im Spaßbereich lesen konnte.

Kein Mensch redet permanent so. Die Figuren in diesem Buch schon. Ich bekomme langsam Aggressionen und werde wohl bald meinen Wikinger abholen, damit er ein paar Leute niedermetzeln kann.

Wenigstens habe ich heute Morgen schon ein ganz nettes Hörspiel gehört, da es derzeit auf einigen Kulturseiten Hörspiel-Adventskalender gibt, die mich jeden Tag mit neuen Überraschungen für die Ohren beglücken.

Da sowohl der germanistische Hintergrund des Protagonisten als auch seine Dreiecksbeziehung mich irgendwie an mein Leben erinnert haben, war ich von "Parallel leben" jedenfalls recht angetan.


Angenehme Sprecher, ein wenig zum Nachdenken.

Kurzbeschreibung (Verlagstext):

Paul Ferber lebt mit seiner Familie in Berlin und sollte eigentlich seine Doktorarbeit über Liebe in der Literatur zu Ende schreiben. Doch inzwischen hat er genug von der Universität. Und auch das Thema seiner Arbeit überzeugt ihn nicht mehr. Stattdessen diskutiert er mit dem legendären Professor Emrald tagelang über die unendliche Wut Thomas Bernhards oder die richtige Mischung von Rum und Kaffee. Als er Lea begegnet, beginnt er zu verstehen, dass man keine Entscheidungen trifft. Entscheidungen widerfahren einem.

Mal schauen, was mir in den nächsten Tagen noch so widerfährt.




Update, 19.30 Uhr: Ich habe mich heute den Rest des Tages wirklich nur meinem Wikinger gewidmet (nur kurz unterbrochen von einem neuerlichen Telefonat aus der Sparte: Wie soll es auf Arbeit mit uns weiter gehen - und einem Abstecher nach draußen, um mal meinen Kühlschrank aufzufüllen). 

Auch wenn ich zwischendurch etwas abgenervt  war, weil selbst die Männer um Sigurd irgendwann anfingen sich gegenseitig zu zerfleischen und sogar zu töten. 

Offenbar ist es den Menschen zu eigen, sich nicht gegenseitig in Frieden leben lassen zu können. Davon habe ich momentan echt genug.

In diesem Kontext habe ich mir auch bereits für das Neue Jahr einiges vorgenommen. Mein Leben ist echt zu kurz, um es mir von anderen noch zusätzlich schwer machen zu lassen.

Momentan sortiere ich bereits rigoros aus: Menschen in meinen Kontaktlisten, die mir aus irgendwelchen Gründen nicht gut tun; Fotos oder Video mit Dingen, an die ich nicht mehr erinnert werden möchte; selbst meine Bloglist mit einigen Karteileichen.

Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Samstag und wir lesen uns morgen bei Konstanzes Lesesonntag, der nun mit Arianas Adventslesen am 3. Advent zusammen fällt.

Ich hoffe, dass ich heute Abend für Sigurd noch ein angenehmes Ende erlesen kann und dieses Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, wie ich schon befürchte. Zum Glück hat Skoobe noch ein paar weitere Bände vorrätig.

Auch wenn mir mal wieder nach so einem richtigen Fantasy-Abenteuer-Filme-Abend mit dem Hobbit oder so wäre. Immer diese Entscheidungen....

Ich warte ja auch schon sehnsüchtig auf den neuen STAR WARS.





10 Kommentare:

  1. Das klingt nach einer echt fiesen Woche, ich hoffe, die nächste wird besser für dich!

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    1. @ Anette

      Ich danke Dir sehr für diesen Wunsch, liebe Anette.

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  2. Uff, das klingt nach einer dieser Wochen, von denen man nur eine einzige im Leben erleben möchte. Ich hoffe, du kannst an diesem Wochenende wirklich etwas Kraft tanken, damit du bis zu deinem Urlaub - der bestimmt auch ohne die inzwischen abgesagten Ausflüge wunderschön wird - durchhalten kannst.

    Ellen Berg ist vermutlich eine der Autorinnen, die man nur in kleinen Dosen genießen kann, während dein Wikinger nun mal von Anfang an kein besonders harmonisches Leben führte. Aber er scheint dich ja trotzdem gut abzulenken und zu unterhalten. :) Was den Filmabend angeht, so finde ich es häufig erholsam einfach vertraute Filme noch einmal zu schauen, wenn ich nach einer ganz bestimmten Atmosphäre suche. Wie wäre es also heute Abend mit einer Runde Hobbit für dich? Oder hast du ihn dir vielleicht doch schon gestern gegönnt?

    Ansonsten finde ich "Ausmisten" auch immer erleichternd, sei es den greifbaren Kram in der Wohnung oder eben die Kontaktlisten und "emotionalen Altlasten". Man muss nur ein bisschen aufpassen, dass man sich nicht zu zu großer Radikalität hinreißen lässt, aber grundsätzlich ist es ein guter Schritt, wenn das Leben zu viel wird!

    Ich hoffe, du kannst trotz all der Dinge, die dir durch den Kopf schwirren und die morgen bei der Arbeit wieder auf dich warten, doch heute den Tag genießen!

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    1. @ Konstanze

      Lieben Dank für Deine aufbauenden Worte!

      Ausmisten ist auch immer ein Thema für mich, ich habe vor Kurzem mal wieder Marie Kondo auf Netflix gesehen und mich motivieren lassen!
      So kurz vor meiner Reise will ich aber keine größeren Projekte mehr angehen, auch wenn ich die Ordnung in meiner Wohnung, die ich für den Termin am Freitag geschaffen habe, gerade sehr genieße. Das ist auf jeden Fall etwas fürs Neue Jahr!

      Statt dem Hobbit habe ich tatsächlich gestern Abend noch etwas Herr der Ringe gesehen. Und musste feststellen, dass ich selbst nach so vielen Jahren den kompletten Text auf Englisch mitsprechen kann. *lach*

      Mein bester Freund, mit dem ich viele Jahre zusammen gewohnt habe, hat den Fim so oft gesehen, dass sich offenbar jedes Wort in mein Gedächtnis gebrannt hat, selbst wenn ich nicht immer mitgeguckt, sondern ihn nur "gehört" habe.

      Dadurch konnte ich aber mich kaum gestern auf den Film einlassen, weil mein Hirn immer schon vor-synchronisierte.

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    2. Größere Projekte sind zur Zeit auch nicht mein Ding, ich habe weder Zeit noch Kraft dafür (auch wenn mein Leben deutlich ruhiger verläuft als deins). Was ich aber gerade für mich entdecke, sind 10-Minuten-Aktionen. Da ich meinen Alltag eh per Handywecker regel, weil ich sonst nicht alles auf die Reihe bekomme, stelle ich mir die Uhr auf zehn Minuten und nutze die Zeit, um eine Stapel aufzuräumen, eine Schublade auszumisten oder eben einen Teil der Küchenfronten zu reinigen. Zehn Minuten habe ich am Tag in der Regel übrig und im Laufe einer Woche passiert da doch erstaunlich viel in der Wohnung. Vielleicht passt das ja für dich nach dem Urlaub, damit du nicht gleich die ganze Erholung in einer Großaktion verpulverst. ;)

      Uh, das klingt, als ob du mit dem Film wirklich zu vertraut wärst, um ihn zu genießen. *g* Dann also vielleicht doch eher den Hobbit für heute Abend?

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    3. @ Konstanze

      Interessante Idee mit den 10 Minuten. Muss ich mal ausprobieren. Und nach den 10 Minuten hörst Du dann wirklich auf?

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    4. Das hängt immer sehr davon ab, was ich gerade mache und wie viel Zeit ich noch habe. Manchmal dauert so eine Tätigkeit gerade mal fünf Minuten (ich habe so zum Beispiel festgestellt, dass das Staubwischen im Schlafzimmer maximal sechs Minuten Zeitaufwand kostet - wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich das nicht so oft wegfallen lassen ;) ) und dann schaue ich, ob ich noch eine Kleinigkeit machen kann. Wenn ich nur noch eine Minute übrig habe und nichts, was ich mal eben machen kann, dann beende ich das Ganze - ich habe ja schließlich etwas erledigt bekommen, was ich ohne die 10 Minuten vermutlich nicht mal in Angriff genommen hätte.

      Andere Sachen dauern natürlich länger und wenn es zum Beispiel darum geht etwas aufzuräumen, und ich sehe, dass ich in ein oder zwei Minuten fertig sein werde, dann bringe ich das zum Ende. Wenn ich denke, dass ich noch etwas länger brauchen werde, dann lass ich alles so liegen wie es ist und mache am nächsten Tag oder irgendwann später, wenn ich noch mal zehn Minuten extra habe, damit weiter. Es ist erstaunlich, wie viel man in so kleinen Zeiteinheiten auf die Reihe bekommt, allerdings hilft es auch, wenn man vorher schon weiß, was man gern in Angriff nehmen würde. Es bringt ja nix, wenn man die zehn Minuten damit verbringt zu überlege, was man eigentlich tun könnte. Aber so ein Fach, eine Schublade kann man in der Zeit eigentlich durchschauen oder zumindest soweit sichten, dass man das im nächsten Zeitfenster dann erledigt bekommt. ;)

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  3. Oh je, lass dich mal ganz fest virutell drücken! Tut mir leid, dass du so eine schreckliche und kräftezehrende Woche hattest. Ich hoffe, kommende Woche wird es besser und du kannst dann bald entspannt in den Urlaub, um dort neue Kräfte zu sammeln und die unerfreulichen Dinge der letzetn Zeit hinter dir zu lassen.

    Das mit dem Ausmisten ist eine gute Idee - vielleicht fällt es dir dann mit etwas Abstand im Urlaub auch noch mal leichter, Pläne für das neue Jahr zu schmieden, um dich von den Leuten zu trennen, die dir nicht guttun, und mehr erfreuliche und unterstützende Menschen und Dinge in dein Leben zu holen.

    Ich wünsche es dir sehr - und heute einen schönen Lesesonntag!

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    1. @ Ariana

      Nächste Woche steht auch noch einiges an. Aber ich hoffe, dass sie dadurch wirklich schnell vorbei geht und ich Samstag dann mit Sack und Pack und guter Laune am Flughafen sitzen und nach vorn schauen kann. Und endlich mal Zeit habe, mein nächstes Jahr und die kommenden Schritte zu planen.

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  4. Oje, das klingt ja nach einer scheußlichen Woche! Ich hoffe, dass es bald bergauf geht und du mit freiem Kopf in den Urlaub fahren kannst.

    Und hoffentlich findest du noch tolle Alternativausflüge für den Urlaub!

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