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Mittwoch, 27. Mai 2020

REZENSION: Abgefackelt. True-Crime-Thriller (Paul Herzfeld 2)

https://amzn.to/3d7s6DUTitel: Abgefackelt. Ein Paul-Herzfeld-Thriller (LINK zu AMAZON)
Autor: Michael Tosokos
Seiten: 352 Seiten
Verlag: KNAUR


Kurzinhalt (Verlagstext):

Rechtsmediziner Paul Herzfeld steckt sein letzter Fall noch in den Knochen, weshalb er vorübergehend von Kiel nach Itzehoe auf eine vermeintlich ruhigere Stelle in der Pathologie versetzt wird. Doch die dortige Ruine des Klinikumarchivs zeugt von einem Flammenmeer, in dem nicht nur tausende Akten und Gewebeproben dem Feuer zum Opfer fielen, sondern auch Herzfelds Vorgänger in der Pathologie den Tod fand. Ein Todesfall mit zu vielen Ungereimtheiten, wie Herzfeld findet. Und je weiter er nachforscht, desto klarer wird, dass er einem Skandal ungeheuren Ausmaßes auf der Spur ist. Die Gesundheit der Bevölkerung Norddeutschlands ist ernsthaft bedroht. Seine Ermittlungen auf eigene Faust bleiben nicht lange unentdeckt, denn bald verfolgt ihn eine eiskalte Killerin auf Schritt und Tritt. Ihr Mordwerkzeug: eine Drohne. Ihr Lieblingsspielzeug: Feuer.

Während immer mehr Leichen auf Paul Herzfelds Sektionstisch landen, bringen seine Nachforschungen den Rechtsmediziner erneut in akute Lebensgefahr.

»Abgefackelt« ist der 2. Band der True-Crime-Thriller-Reihe um Paul Herzfeld, Teil 1 der Trilogie ist unter dem Titel »Abgeschlagen« erschienen. Die Thriller-Reihe erzählt die Vorgeschichte des Rechtsmediziners Herzfeld aus dem Thriller »Abgeschnitten« von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos.


Meine Meinung:

Ich musste beim Lesen des Buches immer wieder ein wenig schmunzeln, da die Polizisten in diesem Plot - gewollt oder ungewollt - doch recht dumm daher kommen, während Rechtsmediziner Herzfeld sich bei diesen nicht besonders beliebt macht, da er ihre Ermittlungen durch seine rechtsmedizinische Arbeit mehr oder weniger zerlegt.

Der Rechtsmediziner als ermittelnder Held.

Das ist auf der einen Seite unglaublich interessant, da es sich hierbei mal um eine ganz andere Art Thriller handelt, welcher die Rechtsmedizin und ihre wirklich wichtige Arbeit in den Mittelpunkt stellt (und wer könnte besser darüber schreiben als ein Rechtsmediziner).

So werden einige Autopsien sehr detailreich dargestellt und auch mit einigen wirklich spannenden Fakten ergänzt (im Nachwort erfährt man, dass es sich hierbei um zum Teile echte Fälle handelt, die Tsokos in seinen Roman mit eingewoben hat).

Dennoch: Nur etwas für Menschen mit gutem Magen!Und GOOGLE-Zugang, da man sich einige medizinische Fakten erst einmal verständlich machen musste.

Die scheinbare Glorifizierung der Rechtsmedizin wirkte auf der anderen Seite aber manchmal auch etwas zu gewollt, da mir das doch etwas zu sehr Schwarz-Weiß-Malerei war.
So doof kann kein Polizist sein (hoffe ich jedenfalls).

Wenn Herzfeld durch einen Tatort stapft und dort Dinge sieht, die alle anderen offenbar übersehen haben, wundert man sich schon.
Und wenn der ermittelnden Polizist permanent schreit und pöbelt, dann fragt man sich irgendwann dezent, welchen Blick Tsokos auf diese Berufsgruppe hat.

Dennoch hat mir das Lesen dieses Buches Freude bereitet, da es sich um einen sehr modernen Roman handelt, wo z.B. auch Drohnen zum Einsatz kommen oder auch Frauen als Auftragskillerinnen agieren.

Zudem erweitert der Rechtsmediziner Herzfeld in diesem Buch den Einblick in seine Arbeit dahingehend noch, dass er einen Ausflug in die Pathologie macht (um die traumatischen Erlebnisse aus Teil 1 zu verarbeiten).

Wobei wir hier schon zu dem Punkt kommen, der mich wirklich extrem gestört hat: der ständige Rückbezug auf den vorhergehenden Fall - den ich nicht gelesen habe, aber nun auch nicht mehr zu lesen brauche, da sowohl Fall, Mörder als auch Plot hier in Band 2 verraten werden, ja immer mal wieder seitenweise darüber schwadroniert wird.

Warum auch immer.

Ich hätte gern auch das andere Herzfeld-Buch noch gelesen. Immerhin ist Band 3 schon in Planung.


Fazit:

Ein Thriller aus Sicht eines Rechtsmediziners ist eine interessante Perspektive, auch wenn ich mir die Zusammenarbeit mit der Polizei etwas harmonischer gewünscht hätte. Hier war das eher einen Gegeneinander, welches den Rechtsmediziner aber (offenbar gewollt) in ein glorreiches Licht stellt.





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