Titel: Wunder einer Winternacht (LINK zu AMAZON)
Autor: Marko Leino
Länge: 313min.
Sprecher: Heikko Deutschmann
Kurzinhalt (Verlagstext):
Hoch oben im Norden, wo das Polarlicht gleißt und die Winter unendlich hart sind, wohnt der kleine Niklas. Ein Unglück hat seine Familie ausgelöscht. Nun lebt er bei den bitterarmen Fischern des winzigen Dorfes Korvajoki. Jede Familie nimmt ihn für ein Jahr bei sich auf. Und immer hinterlässt er kleine Abschiedsgeschenke für die Kinder, mit denen er gespielt und gelacht hat. Als das Schicksal Niklas zum Tischler Iisakki führt und er bei ihm in die Lehre geht, macht er nach dessen Tod die Idee der Weihnachtsgeschenke zu seinem Lebensinhalt.
Meine Meinung:
Das Cover allein spricht schon für sich und finde ich einfach wunderschön.
Die Idee einmal nach dem Ursprung dessen zu fragen, warum der Weihnachtsmann überhaupt die Geschenke bringt, fand ich interessant.
Und so gestaltet sich auch die ganze Geschichte, die in gewisser Weise historisch angelegt ist. Wann genau, weiß man nicht.
Aber die Menschen, die sich Niklas annehmen, sind einfach so arm, dass sie ihn jeweils nur ein Jahr ernähren können. Dass sie es dennoch tun, zeugt gleichzeitig von tiefer Menschlichkeit.
Die gleiche Menschlichkeit, die Niklas dazu bringt, jedes Jahr zu Weihnachten Geschenke zu machen.
Dabei ist er ein zutiefst gebrochener Junge, der nicht nur seiner leiblichen Familie extrem nachtrauert, sondern auch einem anderen Menschen, der im Laufe der Geschichte für ihn noch eine besondere Rolle spielen wird.
Insofern versteht man auch, dass er sich zunehmend von den Menschen zurückzieht, um dem Schmerz des Verlustes zu entgehen. Dass ihm dennoch der von ihm geschaffene Weihnachtsbrauch einmal im Jahr zurückführt, erklärt der Autor überzeugend und extrem zu Herzen gehend.
Fazit:
Der "Weihnachtsmann" bekommt in dieser Geschichte eine unglaublich menschliche und zugleich auch dramatische Seite. Er ist eben nicht nur der dicke freundliche Mann, sondern bekommt hier einen komplexen Hintergrund.
Dieser ist nicht immer symphatisch. Jedenfalls ging mir das so. Und das muss man eben auch aushalten können. Weihnachten ist eben nicht immer nur Kitsch.Aber dadurch wird diese Story derart glaubhaft, dass sie sich tatächlich so zugetragen haben kann.
Wundervoll. Kann man jedes Jahr wieder lesen.
PS: Dieses Buch wurde 2007 von den Finnen verfilmt (Originaltitel "Joulutarina"). Gesehen habe ich den Film noch nicht, da ich die Bilder, die die Geschichte bei mir erzeugt hat, noch ein wenig nachwirken lassen will.
Man findet ihn u.a. auf AMAZON PRIME.
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