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Mittwoch, 20. Oktober 2010

REZENSION: Die Rache des Kreuzfahrers

So, ich glaube mein Bedarf an Büchern zur Zeit der Kreuzzüge ist erstmal gedeckt, da war echt viel Schrott dabei....

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Drittes Buch aus dem Bereich:  EXKURS #2 Die Kreuzzüge (1096-1444)

Titel:         Die Rache des Kreuzfahrers
Autor:       James Patterson
Seiten:      457
Verlag:     Ehrenwirth




Kurzinhalt:
Hugo de Luc ist Gastwirt in einem kleinen französischen Dorf, das unter der grausamen Herrschaft Herzog Baudouins steht.
Hugo schließt sich den Kreuzfahrern an, um seiner Frau eines Tages eines besseres Leben bieten zu können. Als er in sein Dorf zurückkehrt, ist nichts mehr, wie es war und Hugo beschließt Rache.


Meine Meinung:
Soetwas hatte ich auch nicht: Ein Buch, was aus einem zunächst sehr postivem Eindruck völlig ins Gegenteil kippt.

Erst war ich sehr überrascht: Von der Darstellung der Grausamkeiten, die man als Lehnsmann zu erdulden hatte, von den Entbehrungen der Kreuzfahrt, die sehr plastisch gezeigt werden, wie auch von der Menschlichkeit der "Gegenseite" im Heiligen Land, die in anderen Büchern oft zu kurz kommt.

Auch wenn es mich doch etwas gewundert hat, dass Hugo seine Frau in einem Dorf zurücklässt, in dem ein solch grausamer Herzog das Regiment führt. Insofern war jedem - außer offenbar Hugo - klar, was er bei seiner Rückkehr vorfinden würde.

So weit, so gut.

Mit der Rückkehr Hugos kippt das Buch völlig.

Die Grausamkeiten, die Hugo an jeder Ecke begegnen, werden irgendwann nur noch unglaubwürdig und auch echt eklig. Es kann nicht sein, dass jede Frau im MA nur dazu da war, um vergewaltigt zu werden. Zum Teil haben mich die regelrechten Gewaltorgien des Autors nur noch angewidert.

Die Zeit, in der das Buch spielt, wird beliebig. Die Hörigen wehren sich gegen ihren Herrn und man ist mehr an die Bauernkriege des 17. Jahrhunderts erinnert. Die Kreuzfahrt spielt eigentlich gar keine Rolle mehr, sondern war offenbar nur für die ersten Kapitel titelgebend, mal abgesehen davon, dass Hugo von dort einen Gegenstand mitgebracht hat, der noch ein wichtige Rolle spielen wird.

Lächerlich ist auch, dass Hugo oft überlebt, "weil er so ein schönes Lächeln hat". Das wird ernsthaft thematisiert! Irgendwann fasst man sich als Leser nur noch an den Kopf.


Über das Ende, darf ich nicht reden, um nicht zu viel zu verraten.
Nur soviel: Wer's glaubt, wird selig!

Fazit:
Z.T. wirklich widerwärtig und unglaubhaft. Hier wird wohl die Theorie des "Dunklen Zeitalters" vertreten.


1 Kommentar:

  1. Sowas ist immer schade, bis jetzt hatte ich immer sehr gradlinige Bücher, entweder waren sie durchwegs git oder eben von Anfangan mies.

    Aus dieser Zeit lese ich eigentlich keine Romane, ist einfach nicht so meine Epoche. Und weil es eben so schwer ist die realistisch rüber zu bringen. Ich denke im Moment ist es eh schwirig gute Exemplare von historischen Romane zu finden. Hab schon lange kein historischen Roman mehr gekauft, einfach weil ich eben nicht sehr überzeugt war. Die beiden letzten dieses Jahres bekam ich beide geschenkt, der eine fand ich sehr gut der andere ja, nicht schlecht.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf dein nächstes Buch und drück dir die Daumen das du mehr Glück hast damit ;)

    Liebe Grüsse
    Alexandra

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