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Donnerstag, 14. August 2014

REZENSION: So wie du bist



Autorin: Sara Lövestam
Verlag: Krug & Schadenberg
Seiten: 224

Kurzinhalt

Lelle ist lesbisch und mit Martin befreundet, der auf Frauen steht, die „besonders“ sind. Frauen, denen Körperteile fehlen.
Beide verlieben sich in Paula, die im Rollstuhl sitzt.


Meine Meinung

"So wie Du bist" hat mich herausgefordert, meine eigene Toleranz zu überdenken. Als Lesbe lese ich von der Lesbe Lelle und finde ihr Sehnen nach Frauen völlig „normal“.

Und ertappe mich dabei, wie ich über die Vorlieben ihres besten Freundes Martin stolpere. Ein Mann der auf körperlich behinderte Frauen steht? Ist das nicht irgendwie … anders?

Ist es das? Was gibt mir das Recht zu erwarten, dass andere meine eigene Homosexualität als „normal“ empfinden, wenn ich solch andere Vorlieben, die von meinen so offensichtlich abweichen, selbst mehr als befremdlich empfinde?

Dieses Buch heißt nicht umsonst „So wie Du bist“.

Es stellt die Frage nach dem eigenen SEIN. Und wie dieses andere berührt. Sei es in positiver oder negativer Hinsicht.

Es stellt die Frage, welches Recht Menschen haben, andere zu verurteilen, für das, was sie sind. Oder Entscheidungen für sie zu treffen, weil sie irgendwie „anders“ sind.

Es stellt die Frage nach der Definition von ANDERS.

Empfindungen, die einen vielleicht anders machen, von der Masse abheben. Oder eben das Aussehen, so wie das von Paula, die im Rollstuhl sitzend, mit deformierten Körper, doch sowohl Lelle als auch Martin verzaubert.

Lelle ist eben lesbisch. Und Martin hat einen Fetisch. Und beide verlieben sich in Paula, die so ist, wie sie ist.
Für meine Begriffe vor allem mit einer ziemlichen Biestigkeit ausgestattet und damit manchmal mehr als anstrengend.

Doch auch dieses SEIN hat eine Geschichte.

Denn wer glaubt, dass es sich bei „So wie du bist“ um eine simple Dreiecksstory handelt, irrt.

Tatsächlich werden in einem geschickten gewebten Plot Menschen miteinander verwoben, die scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben und deren Geschichte die Leserin zunächst nur schwer mit den ProtagonistInnen verbinden kann.

Bis sie feststellt, dass die Frage nach dem „So wie du bist“ eine sehr viel größere ist, die nicht nur die Liebenden betrifft.

Auch wenn die Autorin hier einige Zufälle bedient – der literarische Kniff sei ihr verziehen.

Fazit:

Konfrontiert einen mit dem eigenen Selbst und den Vorurteilen, die man nicht zu haben glaubte.






3 Kommentare:

  1. Klingt interessant. Ich lass mir mal eine Ebook-Leseprobe schicken.
    Liebe Grüße!

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  2. @ Natira

    Dann bin ich mal gespannt, was Du denkst!

    LG,
    JED

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  3. Liest sich gut an. Magst Du es viell. mal verleihen?

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