Mich hat der Fantasy-Wahn gepackt, obwohl ich sonst um solche Bücher eher einen Bogen mache.
Zuviele Personen, zuviel Tolkien-geklaut, zu langatmig.
Aber jetzt.... Nachdem die Liebste nur noch lesend angetroffen wurde, musste ich doch auch mal in eines dieser Bücher schauen und war gleich genauso angefixt wie sie.
Darf ich vorstellen: Die 6bändige Reihe um Askir, ansprechend neu verlegt im Hause PIPER
(Ich rezensiere hier den ersten Band)
Titel: Das Erste Horn (Das Geheiminis von Askir 1)
Autor: Richard Schwartz
Verlag: Piper
Seiten: 400
Kurzinhalt:
Der alte Krieger Havald wird mit einigen anderen Gestalten in einem Gasthof im hohen Norden derart eingeschneit, dass niemand von ihnen das Haus mehr verlassen kann.
Die Stimmung wird immer unangenehmer, misstrauisch wird jeder andere beäugt. Als auch noch ein schrecklicher Mord geschieht, der auf einen Werwolf zurückzuführen ist, droht die Lage endgültig zu eskalieren.
Zusammen mit der Halbelfe Leandra und der Dunkelelfe Zokora macht sich Havald auf, das Rätsel zu lösen und stößt dabei auf einige neue Geheimnisse. Denn dies ist kein normaler Gasthof. Und nicht jeder ist das, was er scheint.
Meine Meinung:
Der Plot ist genau das Richtige für lange Winterabende, denn während die Gefährten im Gasthof frieren, ist man froh, ein warmes Zuhause zu haben, das man zudem nicht mit solch seltsamen Gestalten teilen muss, wie sie in Richards Schwartz Roman aufeinandergedrängt sind.
Die Vorstellung, aufgrund der Witterungsbedingungen nicht aus diesem Gasthof zu können, wird immer bedrohlicher, Schwartz versteht es, Spannung aufzubauen, die einen atemlos weiterblättern lässt.
Mit einer Detailverliebtheit, die jede Figur vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden lassen (und damit selbst mich nicht überfordert, wenn mal mehr als drei Namen fallen :o)), gelingt es ihm zudem, einen regelrechten Film im Kopf entstehen zu lassen. Dazu trägt auch sein unglaublicher Ideenreichtum ein, der mit spannenden Wendungen nicht spart und die Genrebezeichnung "Fantasy" - im wahrsten Sinne des Wortes - verdient.
Gleichzeitig schreibt er mit einem unglaublichen Humor, der mich sofort für diesen Autor eingenommen hat. Besonders die Dunkelelfe Zokora, deren liebster Ausruf ein augenverdrehendes "Menschen!" ist, sorgt für mehr als ein Schmunzeln.
Zudem stellt sich während des Lesens immer wieder die Frage, wo bzw. wann die Geschichte eigentlich spielt. Erinnern viele Dinge regelrecht an unser Mittelalter, widersprechen die 2 Monde, die am Himmel der Figuren zu sehen sind, der Überlegung, ob das Buch in einer "realen" Zeit angesiedelt ist. Dennoch finden sich immer wieder spannende Parallelen zu unserer eigenen Geschichte, die dem Buch noch einmal einen zusätzlichen Reiz verleihen.
Fazit:
Unbedingt lesen! Unglaublich witzig und spannend zugleich!
"Zuviele Personen, zuviel Tolkien-geklaut, zu langatmig."
AntwortenLöschenFür diese Aussage bekommst du von mir ausnahmsweise mal keine Predigt über das abwechslungsreiche Angebot an Fantasygeschichten, sondern nur ein "schön, dass dich deine Liebste mal zu einem kleinen Umdenken gebracht hat". Viel Spaß beim weiteren Lesen! :)
@ Winterkatze
AntwortenLöschenHi, hi, hättest auch ruhig predigen können, da wäre sicher noch der eine oder andere spannende Buchtipp dabei gefallen..!
LG,
JED
Och, die verteile ich doch schon immer auf dem Blog. ;) Aber es gibt wirklich so viele Facetten bei den Fantasybüchern, dass ich kaum wüsste, wo ich anfangen und wo ich aufhören sollte.
AntwortenLöschenAber wenn du mal sagst, was du grundsätzlich an Büchern magst, könnte ich mal meinen Fundus durchwühlen. ;)
Also ich mag den Humor von Richard Schwartz sehr, siehe oben. Und würde mich über weitere Tipps aus der High-Fantasy-Ecke freuen, die eben nicht so "langatmig" sind, sondern vor allem spannend, unterhaltsam und vor allem auch humorig :o))
AntwortenLöschenHumor ist immer schwierig einzuschätzen und der Vergleich mit Schwartz hilft mir gerade leider nicht, da ich ihn nicht gelesen habe. Ich grübel mal noch etwas weiter ... ;)
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