Titel: Todesschiff (LINK zu Amazon)
Autorin: Yrsa Sigurdardottir
Verlag: Fischer
Seiten: 416 Seiten
Kurzinhalt (Verlagstext):
Eine Luxusjacht treibt führerlos in den Hafen von Reykjavík – ein
Geisterschiff. Wo sind die sieben Menschen, die eigentlich auf dem
Schiff sein sollen? Gerieten sie in Seenot und treiben jetzt draußen auf
dem Atlantik in einem Rettungsboot? Doch dann wird eine Leiche an Land
gespült. Dieser Mensch ist eindeutig nicht im Wasser umgekommen. Wurde
er auf dem Geisterschiff umgebracht?
Meine Meinung:
Wie das führerlose Schiff in den Hafen einfährt und dann gegen die Umrandung knallt, ist schon ganz großes Kino.
Überhaupt gefällt mir der Schreibstil dieser Autorin unheimlich gut. Ihre Art Figuren zu zeichnen ist brilliant, ich bin sofort immer drin in der Geschichte und wirklich BEI all diesen Menschen, die unglaublich lebendig wirken.
So habe ich auch nie Probleme (wie bei anderen Autoren) der Figurenkonstellation zu folgen, selbst wenn diese einmal komplexer werden sollte.
Auch wenn ich erst ganz schön geschluckt habe, als ich die Auflistung der handelnden Personen am Anfang der Geschichte sah. Hätte es nicht gebraucht.
Besonders gut hat mir auch gefallen, wie die Autorin zwischen den Erzählebenen wechselt.
Dabei erlebt man als Leser sowohl die Gegenwart, in der das Schiff ankommt und die Ermittlungen in den Fall beginnen - wie auch die jüngste Vergangenheit, in der das Schiff losfuhr und nachfolgend die Erlebnisse und Geschehnisse an Bord immer abwechselnd.
Dabei gelingt es Yrsa Sigurdardottir unglaublich geschickt, jedes Detail, was gerade in der Gegenwart ermittlungstechnisch herauskommt, nachfolgend auf die Ebene der Vergangenheit zu führen, um als Leser zu verstehen, wie alles zusammenhängt. Aber wirklich nur häppchenweise, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Aber eben auch realistisch wirkt.
Und ich fand das Buch wirklich unglaublich spannend und mochte es kaum aus der Hand legen.
Auch wenn ich bis zum Schluss damit gerechnet (befürchtet!) habe, dass Yrsa Sigurdardottir wieder übernatürliche Erklärungen für alles auffährt (siehe meine letzte Besprechung).
Aber das ist hier nicht der Fall. Das Ende ist vielleicht ein wenig konstruiert, aber mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Fazit:
Klare Leseempfehlung. Hervorragend gewobener Island-Thriller, der für Kino im Kopf sorgt.
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