Sonntag, 3. September 2017

REZENSION: Siren (Hörbuch)

Titel: Siren
Autorin: Kiera Cass
Länge: 3 CDs, 240 min.
Sprecherin:  Inga Reuters




Kurzinhalt (Verlagstext):

Kahlen ist eine Sirene. 100 Jahre lang muss sie dem Meer dienen, bevor sie ins Leben zurückkehren kann. Mit ihrer Schönheit und ihrer tödlichen Stimme lockt sie Schiffsreisende in die Tiefen des Wassers. Es ist zwar gefährlich, an Land Kontakt zu Menschen aufzunehmen, aber Kahlen kann der Versuchung nicht widerstehen. Sie trifft Akinli, einen attraktiven und einfühlsamen jungen Mann. Obwohl sie nicht mit ihm sprechen darf, entsteht zwischen ihnen eine einzigartige Verbindung. Sollte das Meer von ihrer Liebe erfahren, hätte dies katastrophale Folgen für sie beide...



Meine Meinung:

Kiera Cass kennt man als Autorin der "Selection"-Reihe, die schon ein sehr spezielles Frauenbild vermittelt hat. Mit jedem Teil haben sich mir die Fußnägel da mehr aufgerollt.

Nun hat sie sich also dem alten Meerjungfrauen-Stoff angenommen, wonach Frauen, die im Wasser leben, Männer (oder auch beiderlei Geschlecht) todbringend in die Tiefe ziehen.

Um den Frauen diesbezüglich nicht die ganze Schuld in die Schuhe, pardon Flossen, zu schieben, hat Cass für sich als Hintergrund das "böse Meer" (personifiziert als wiederum weiblich "die See") gewählt, die Kahlen einst das Leben "schenkte" (nachdem sie aber auch erstmal ins Wasser gezogen worden ist) und dafür nun als Sirene 100 Jahre lang ihre "Rettung" abarbeiten darf.
Bei freier Kost und Logis.
Und natürlich ewig jung und schön.

Mir hat sich bis zum Schluss nicht so ganz erschlossen, was das Meer genau von diesen permanenten Morden hat. Außer relativ vielen Leichen und einer ziemlich Selbstverschmutzung.
Aber das nur am Rande.
Angeblich wird sie damit "ernährt".
Das Meer als Nicht-Vegetarier? Da überlegt man sich doch, bald wieder baden zu gehen.
Aber ich schweife ab....

Wie in vielen anderen klassischen Meerjungfrauen-Stoffen (sei es Undine, Die kleine Meerjungfrau - gerade in einer unglaublich schön illustrierten Neuauflage erschienen! - oder Melusine) verliebt sich Kahlen aber irgendwann in jemanden, der nicht ganz so mit der Unterwasser-Atem-Technik wie sie klar kommt - und hat nun ein Problem mit ihrem 100jährigen Arbeitsvertrag.

Und mit der Tatsache, dass sie als Sirene einen entsprechenden Einfluss auf Menschen hat, sobald sie auch nur ihren schönen Mund öffnet.
Da entsteht gleich bei jedem das Bedürfnis, sich im Wasser zu versenken.

Zum Glück hat sie aber ähnlich wasseraffine "Kolleginnen" und kann dort zumindest jammern, was das Zeug hält.
Da wünscht man sich als Hörer dann zwischenzeitlich schon, dass die Damenrunde mal die Klappe hält.

Oder eben singen geht.


Fazit:

So ironisch, wie ich hier bin, möchte ich das Hörbuch nicht vertanden wissen. Ich persönlich bin einer großer Fan von allem, was mit Meerjungfrauen zu tun hat und insofern hat auch diese Geschichte für mich durchaus ihre Berechtigung, auch wenn man sich etwas Hintergrund gewünscht hätte, als den ewigen Blick auf die Jammereien der Flossenträgerinnen.



Bisher habe ich von Kiera Cass gehört und rezensiert:


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