Sonntag, 6. Februar 2011

REZENSION: Fata Morgana

Autorin:   Agatha Christie
Seiten:    173
Verlag:   Scherz (ist aber mittlerweile auch in vielen anderen Verlagen erschienen)



Winterzeit ist bei mir Agatha Christie-Zeit. (*wink an Winterkatze*) Ich hatte totale Lust mal wieder mit ihr auf Verbrecherjagd zu gehen und mich in die Gefilden des alten englischen Adels entführen zu lassen. Und mir war nach Miss Marple....

Kurzinhalt:
In diesem Buch erfährt man, dass Miss Marple als junges Mädchen in einem Pensionat war. Dort hat sie sich mit 2 amerikanischen Schwestern angefreundet: Ruth und Carrie Louise.

Während sie in den fast 50 Jahren, die seitdem vergangen sind, Ruth häufiger gesehen hat, hat sie mit Carrie Louise nur noch Brief-Kontakt (gute alte Zeit, da man sich noch Briefe schrieb :o)))

Insofern wird sie hellhörig, als Ruth ihr erzählt, dass sie sie sich Sorgen um ihre Schwester mache, aber nicht genau bestimmen könne, wieso. Also fährt Miss Marple zu Ruth. Diese betreibt eine Art Erziehungsanstalt für kriminelle Jugendliche. Und prompt passiert ein Mord.


Meine Meinung:
Agatha Christe führt bereits auf den ersten Seiten unglaublich viele Figuren ein, jeder war ca. 3x verheiratet, hat entsprechende Stiefsöhne, - töchter, -enkel etc. - alles wirkt etwas verowrrend und dennoch gelingt es der Schriftstellerin, dass man sich relativ gut von jedem ein Bild machen kann. Eine absolute Schreibleistung der Christie. Normalerweise bin ich von solch vielen Protagonisten schon erschlagen.

Entsprechend viele Tatverdächtige hat man nun und das findet auch Inspektor Curry, der den Mord untersucht und an dessen Ermittlungen und Befragungen der Leser teilhat. Miss Marple bleibt zunächst im Hintergrund, auch wenn Curry weiß, wen er da vor sich hat.

Zwischenzeitlich fehlte mir eine bildliche Vorstellung vom Tatort, wie Christie sie in ihren früheren Werken oft beigefügt hat. So konnte ich nicht alle Überlegungen nachvollziehen - wer hat wo gesessen, wer konnte wen sehen und wen nicht?

Wirklich in Aktion tritt die alte Dame eigentlich erst auf den letzten Seiten. Und dafür reichen ihr schon ein paar Sätze, die ihr jemand gesagt hat. Schade eigentlich, ich hätte gern mehr Teil an ihren Gedankengängen gehabt. Schade auch, dass mich die Auflösung dann nicht wirklich überrascht hat.

Herrlich dagegen (zumindest für den Leser aus der Entfernung) auch die blasierte Art vieler englischer Adliger, die es nicht verstehen können, warum man denn kriminelle Jugendliche unterstützt statt "sittsame" und die über alles, was nicht englisch ist, die Nase rümpfen.

Fazit:
Wem nach Miss Marple ist, sollte dieses Buch nicht unbedingt lesen - zu sehr bleibt sie im Hintergrund. Insgesamt nicht der beste Christie.

2 Kommentare:

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  2. Ja, das ist einer der wenigen Christie-Romane, die ich nicht regelmäßig wieder rauskrame und lese. Dafür gibt es eine ganz schöne Verfilmung davon, die ich immer wieder gern gucke. Vor allem, weil Miss Marple da etwas präsenter ist. ;)

    Ich lese übrigens auch gerade wieder einen Agatha-Christie-Roman ("Passenger to Frankfurt") und finde ihn sehr ungewöhnlich. Es gab wohl einen Grund, warum dieses Geschichte erst spät übersetzt und dann im deutschen Raum kaum beachtet wurde. *g*

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