Mittwoch, 20. Juli 2011

REZENSION: Momo (Hörbuch)

Autor:  Michael Ende



Kurzinhalt:
Eines Tages taucht das Mädchen Momo in dem alten Amphitheater der kleinen Stadt auf. Niemand weiß, woher sie kam, doch jeder mag sie, denn Momo kann auf besondere Art zuhören.
Doch auch andere Ankömmlinge sind in der Stadt: Die grauen Herren.

Diese stehlen den Menschen die Zeit, überreden sie, zeitsparende Dinge zu tun (wie sich etwa NICHT mehr mit Freunden zu treffen) und so wird es auch immer einsamer um Momo.

Als auch ihre besten Freunde Gigi und Beppo Straßenkehrer von den grauen Herren in den  Bann geschlagen werden, beschließt Momo den Kampf aufzunehmen.


Meine Meinung:
Bereits vor einiger Zeit habe ich nochmal den "Wunschpunsch" von Michael Ende gelesen - und war ein wenig desilliusioniert. Als Kind hat mich die Geschichte mehr in den Bann gezogen. Würde mir das mit Momo genauso gehen?

Auch in dieses Buch hatte ich mich ursprünglich nach dem ersten Lesen verliebt.
Momo hat mich immer auf ganz eigene Art fasziniert, soviel steckt in dieser Geschichte von Michael Ende: Dieses irgendwie besondere Mädchen, was ganz allein in einem leeren Amphitheater lebt (was für eine phantasieanregende Umgebung!), die wunderlichen und doch liebenswerten Figuren um sie herum, diese gruseligen grauen Herren, die philosophischen Gedanken rund um die Zeit.

Da ich momentan nicht so recht zum Lesen komme, war ich glücklich, als ich dieses Hörbuch fand.
Wobei es zunächst etwas verwirrend ist, da es mittlerweile mehrere Hörbuchausgaben gibt.
Eine, als RICHTIGES Hörbuch (also mit EINEM Sprechern), gelesen von Rufus Beck.
Und eine, die z.T. gelesen wird, in der es aber auch viele Hörspielelemente gibt und in der Rufus Beck ebenfalls eine Rolle hat, nämlich die von Gigi.

Diese letztere fand ich ganz zauberhaft, denn obwohl Momo (gesprochen von Julia Lechner) auf mich zunächst etwas teilnahmslos wirkte, machte das auf Dauer ihren eigenen  Charakter aus. Sie lässt sich eben nicht beeindrucken von dem, was um sie herum vorgeht. Kommt aus ihrer eigenen Welt. Und zieht uns als Hörer mit hinein.

Die Hörspielelemente sind sehr schön und passend gewählt, haben in etwa den Anteil der "erzählten" Momente, z.T. mit zauberhafter Musik untermalt (etwa wenn Momo im Nirgend-Haus ist, ertönen ganz märchenhafte Klänge). Auch die anderen Sprecher passen wunderbar zu ihren Rollen, wirken natürlich und ihrer Rolle angemessen. Ich mochte Hora, der ganz langsam spricht - der darf das, der überwacht ja die Zeit. :o)

Nur gelegentliches Gesinge (zum Glück nur ein-, zweimal) hat mich zwischendurch gestört, aber das geht mir auch mit Walt Disney-Filmen so.

Fazit:
Ich war fast zurück in meiner Kindheit und in der eigenen, faszinierenden Welt von "Momo". Eine schöne, gelungene Umsetzung.




2 Kommentare:

  1. "Momo" kenne ich nur als Buch und Film. Das Buch habe ich früher geliebt...

    LG, Sabine

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  2. Hach, Momo ist so ein tolles Buch! Den Wunschpunsch mag ich auch immer noch sehr gern, aber der ist halt total anders.

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