Sonntag, 7. August 2011

REZENSION: Galgentochter

Autor: Ines Thorn
Seiten: 380
Verlag: rororo





Kurzinhalt:
Auf dem Galgenberg im Frankfurt des 16. Jahrhunderts wird die Leiche einer Hure gefunden. Doch diese hängt nicht an dem Galgen, sondern liegt darunter. Dafür hängt über ihr ein toter Hund. Mord oder Selbstmord?
Der Richtersfrau Hella gehen die Überlegungen ihres Gatten mal wieder nicht weit genug. Und spätestens als ein zweiter Toter auf dem Galgenberg auf die selbe Art gefunden wird, wird es Zeit für Hella und ihre ebenso neugierige wie tatkräftige Mutter mal selbst ein wneig zu ermitteln.


Meine Meinung:
Zuerst hatte ich ja den 3. Teil aus dieser Reihe gelesen und war von den Figuren und den vorwitzigen Frauen, die Ines Thorn hier geschaffen hat, begeistert. Insofern war für mich klar, dass ich die anderen Bände noch nachholen musste. "Galgentochter" ist der erste Band aus der Reihe "Die Verbrechen von Frankfurt", wobei diese in keiner wirklichen Reihenfolge stehen und man sie durchaus auch durcheinander lesen kann.

In diesem ersten  Band werden die Figuren jedoch vorgestellt und haben für mich insofern noch einmal mehr Tiefe erlangt. Jede ist dabei jedoch mit zwinkernden Augen zu betrachten und insofern kann ich die vielen negativen Renzensenten nicht nachvollziehen, die diese Buch offenbar ein wenig zu ernst genommen haben:

Zum Schmunzeln ist schon die Figur des Pater Nau, für den die Welt "ein Jammertal und ein Graus" ist, wie er nicht müde wird zu betonen, wann immer man ihm auf den verschiednenen Seiten begegnet. Zum Glück sorgt seine Schwester Gustelies für sein leibliches Wohl und ist damit "die Freude seiner späten Tage".

Gustelies Tochter Hella ist mit dem Richter Blettner verheiratet und sieht gar nicht ein, sich allein auf das Kochen und das Wohlergehen ihres Mannes zu beschränken, auch wenn sie immer mal wieder Zweifel plagen, ob es richtig ist, in seiner Abwesenheit in seinen Papieren zu wühlen. Aber nur so können Gustelies und Hella einiges in den Ermittlungen voranbringen, da die Männer soviel Zeit im Wirtshaus verbringen.

Und beiden ist klar: Gott muss ein Mann sein, sonst würde er soetwas nicht dulden. Unterstützt werden sie in diesen Überlegungen noch von Gustelies Freundin Jutta Hinterer, die der Ansicht ist, dass vor allem "ein toter Mann ein guter Mann" ist - und ansonsten über alles bestens informiert ist, was in der Stadt Frankfurt so vor sich geht.

Wer diese Frauen für die frühe Neuzeit zu emanzipiert findet, mag vielleichr Recht haben. Ich halte es mit dem Spruch: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine kluge Frau. Warum soll es nicht auch solche Frauen schon in unserer Vergangenheit gegeben haben? Dass wir nichts von ihnen wissen, hat andere Gründe.
Ich bewundere Ines Thorn für ihren Mut, Frauen auch mal auf die Art darzustellen. Statt sich zu verkleiden und als Männer auszugeben, wir man es aus anderen historischen Büchern kennt, versuchen diese Frauen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu arbeiten.

Dass dabei die Mänenr mnachmal etwas sehr dumm dastehen, steht noch auf einem anderen Blatt und gitb von mir auch einen Punkt Abzug. Manche Dinge waren einfach zu offensichtlich, als dass ein studierter Richter soetwas übersehen konnte.

Fazit:
Dennoch mag ich den Stil der Autorin, die es schafft, in diesem Buch Humor, historisches Wissen, Alltagsdetails (so lernt man von Gustelies eingie Rezepte von damals), Einblicke in die Niederungen der damaligen Gesellschaft (Huren, Henker, fahrendes Volk) mit grausamer Spannung zu verbinden.

Teil 2 - Die Verbrechen von Frankfurt. Höllenknecht -   liegt schon bereit.






1 Kommentar:

  1. Schöne Rezi, die Reihe muss ich merken, hört sich so ganz nach meinem Geschmack an. LG Isabel

    AntwortenLöschen