Titel: Wish u were dead (3 CDs)
Autor: Todd Strasser (alias Morton Rhue)
Länge: 3 CDs, 238 min.
Sprecher:
Kurzinhalt:
Die Bloggerin an-G-kozzt berichtet auf ihrem Blog von ihrem schrecklichen Schulaltag, der aus Mobbing und Demütigungen besteht.
Irgendwann wünscht sie den schlimmsten Mitschülern den Tod.
Tatsächlich verschwindet kurz darauf einer von ihnen.
Und bald darauf der nächste, den sie den namentlich erwähnt hat.
Meine Meinung:
Das Hörbuch ist zu Beginn etwas anstrengend, da es von mehreren Sprechern (insgesamt 9) gesprochen wird und nicht immer klar ist, WER da gerade spricht.
Diese Verwirrung scheint aber gewollt und erst nach und nach kristallisiert sich heraus, wer von den Schülern tatsächlich die Bloggerin ist und wer hinter dem Verschwinden der Mobber steckt.
Im Mittelpunkt steht jedoch Madison (gesprochen von Nana Spier, besser bekannt als Synchronsprecherin von "Buffy"), die mit den Verschwundenen befreundet war und eigentlich auf der Sonnenseite des Lebens steht. Sie hat insgesamt den größten Sprechanteil.
Man "hört" aber auch die Bloggerin tippen, hört ihre Angst, ihre Wut und Verzweiflung. Hier wird deutlich, dass es in dem Hörbuch nicht "nur" um das Verschwinden von Teenagern geht, sondern auch Schüler und Schülerinnen, die von anderen eher nicht wahrgenommen werden oder wenn, dann vor allem mit negativer Aufmerksamkeit überschüttet werden.
Dass diese eine Schülerin ihrem Kummer im Netz Luft macht, erscheint realitätsnah und der Zeit entsprechend, weist aber auch wiederum auf das Problem des Verbreitens von Klar-Namen sowie Anschuldigungen und Hasstiraden hin.
Richtig gruselig fand ich die Stimme von Sandra Schwittau, aus der soviel Hass und Mitleidlosigkeit spricht, dass man sich immer wieder fragte, wer nun eigentlich dahinter steckt.
Tatsächlich beginnt die Geschichte dann auch von einer typischen Teenagerstory in wirklich grausige Details zu kippen. Mit soviel Brutalität hätte ich auf dieser Art CD nicht gerechnet und ich bin zum Schluss wirklich erschüttert zurückgeblieben.
Fazit:
Realistisch, grausam, eindringlich. Todd Strasser (besser bekannt als Morton Rhue, u.a. von "Die Welle") gelingt hier wieder ein Blick in die Abgründe der Schulzeit.
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