Mittwoch, 25. Mai 2016
REZENSION: Der Exorzist (Hörbuch)
Titel: Der Exorzist
Autor: William Peter Blatty
Länge: 6 CDs, 420 Minuten
Sprecher: Joachim Kerzl
Kurzinhalt (Verlagstext):
Die Schauspielerin Chris Macneil ist zunächst verwundert, als ihre kleine Tochter Regan von ihrem imaginären Freund spricht, den sie Captain Howdy nennt. Doch dann beginnt Regan, sich zu verändern; und wenig später ist sie eine gequälte, dämonische Kreatur. Etwas hat von ihr Besitz ergriffen ...
Die Jesuiten Damien Karras und Joseph Dyer wollen ihre Seele vor dem ultimativen Bösen retten oder ist es dafür schon zu spät?
Ein dunkles Panoptikum von Angst und Gewalt - großartig interpretiertvon dem Kult-Sprecher Joachim Kerzel.
Meine Meinung:
"Der Exorzist" kannte ich nur aus Filmausschnitten, in denen ein ziemlich blasses Mädchen mit ziemlich verdrehtem Kopf (im wahrsten Sinne des Wortes) in seinem Nachthemd über seinem Bett schwebte und dabei ziemlich fluchte.
Ich hätte also gewarnt sein sollen. Was die Flüche angeht.
Aber die Neugier siegte, als mir das Hörbuch in die Hände fiel. Statt dem Film, wollte ich lieber die Geschichte mal aus erster Hand hören.
Wobei das mit dem "HÖREN" schon der Fehler war.
Ich spreche jedem, der das Gleiche vor hat, schonmal die ausdrückliche Warnung aus, dies nicht im Auto und schon gar nicht bei heruntergelassenem Fenster zu tun.
Wenn man das nämlich so unbedarft tut, wie ich, dann kann es durchaus passieren, dass man an der Ampel wartet und unschuldige Fußgänger einen aufeinmal völlig entsetzt anschauen, weil aus besagtem Auto mit Grabesstimme die obzönsten Flüche und Aufforderungen zum Sex schallen.
Das Hörbuch ist voll davon! Und das hat mich irgendwann unglaublich genervt.
Nicht nur, weil ich wochenlang mit geschlossenem Fenster Auto fahren musste, sondern auch, weil ich es irgendwann einfach nur ziemlich überflüssig und effektheischend fand.
Ich habe verstanden, dass dieses Kind von einem Dämon besessen ist. Aber warum muss es dann permanent (!) so obzönes Zeug von sich geben, was im Hörbuch noch zusätzlich durch eine computerveränderte Stimme untermalt wird?
Keine Ahnung, ob der Autor sich dachte: "Sex sells" - und bei Besessenheit darf ich alles mal schreiben, was sonst keiner wagen dürfte (das Buch ist immerhin 1971 erschienen!).
Gerade auch, wenn man noch antikirchliche Tiraden mit reinbringen kann, ja sogar verbinden kann.
Mich hat es irgendwann nur angewidert.
Das das Buch "Der Exorzist" heißt, bin ich davon ausgegangen, dass das Thema "Exorzismus" hier viel stärker im Vordergrund steht. Man kennt Berichte aus der Vergangenheit, in der Menschen durch vermeintliche "Austreiber" regelrecht gefoltert bzw. zu Tode gekommen sind. Dieser Aspekt hat mich stark interssiert, findet hier aber keine kritische Betrachtung.
Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich es sicher nicht beendet, zumal sich das Ganze unglaublich zieht. Da werden zunächst die wildesten Theorien ausgebreitet, was mit dem Mädchen sein könnte und pdeusowissenschaftlich belegt. Und zum Teil so kompliziert, dass ich nicht mehr folgen konnte.
Über Stunden.
Joachim Kerzl liest gut und die zwischendurch dezent eingespielten Soundeffekte waren durchaus in der richtigen Dosis und hatten einen gewissen Gruselfaktor.
Aber inhaltlich hat mich die Geschichte nicht mitgerissen.
Fazit:
Ich habe den Film nie gesehen und habe deswegen da vielleicht einen anderen Blickwinkel.
Sorry, wenn ich hier einen "Klassiker" zerlege, der für einige Kult ist. Aber für mich war das nix.
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