Montag, 27. November 2017

Das war "Die Buch" 2017 in Berlin

Oh, Berlin bekommt eine eigene Buchmesse?



Schon zum 4. Mal fand "Die Buch" statt - zum ersten Mal von mir bemerkt.
Und das, obwohl sie angeblich die "drittgrößte" Buchmesse in Deutschland ist - nach Frankfurt und Leipzig.
 
Entsprechend freudig fuhr ich also am Wochenende in ESTREL-Center, wobei ich mich fragte, warum es solange gedauert hat, dass die HAUPTSTADT nun auch eine Buchmesse bekommt.


Eintritt gezahlt, Tür auf.... und was soll ich sagen, ich dachte, ich stehe in der Provinz (Die Provinz möge mir vergeben, dass ich dieses Klischee mal bedienen muss, aber ich hoffe, das klärt sich mit den nächsten Zeilen... Berlin ist nunmal Provinz *augenroll*).

EIN einziger Raum mit ALLEN Verlagen.



Wobei ich gleich vorwegschicken muss, dass ich - bis auf einen Verlag, der genauso ratlos wie ich im Raum stand - echt KEINEN kannte.

Das waren lauter SELFPUBLISHER- und INDEPENDENCE-Verlage.
Hauptsparte: Fantasy.



Nachdem ich meine erste Verwirrung überwunden hatte, bin ich natürlich trotzdem durch die einzelnen Stände gewuselt und habe auch die eine oder andere nette Idee gefunden.

Wie etwa die Comics, die uns die Deutsche Geschichte etwas näher bringen sollen ("Amazon-frei", wie extra betont wurde) oder die Märchen 2.0 - die auf lustige Art umgeschrieben und ergänzt worden sind.








Trotzdem war ich echt enttäuscht. Wo waren PIPER, Knaur, Heyne & Co?

Vielleicht hätte ich mal vorher in den Messekatalog schauen sollen. Da stand explizit drin, dass es darum geht, kleine Verlage bekannter zu machen.
Dennoch fand ich es schade, dass dies dann offenbar nur unter Ausschluss (?) der anderen Verlage geschieht.

Auch untereinander schienen die Verlage miteinander zu fremdeln.

Da gab es z.B. eine reine GAY-Ecke. Die Lesbe in mir war darüber natürlich begeistert. Allerdings war dem Verlag DANEBEN nicht so ganz klar, wo er da gelandet war bzw. dass er "im Grenzbereich" war.

Da gab es dann die Situation, dass mir ein Flyer "für einen wirklichen tollen Liebesroman" in die Hand gedrückt wurde.
Ich frage also logischerweise zurück: Mann/ Mann oder Frau/ Frau?
Die Flyer-Trägerin guckte mich völlig irretiert an und meinte: Mann/Frau NATÜRLICH.

Na, so natürlich nicht, da schien sie noch nicht auf den Tisch NEBENAN geguckt zu haben.



So richtig warm bin ich mit dieser Messe insofern nicht geworden.

Trotz einiger witziger Highlights, wie dem Bücher-Halter für Kids. Überhaupt war die Kinder-Ecke für mich noch die symphatischste.


Hier konnte man auch basteln, wenn man ein paar "alte" Bücher zuviel hatte.

War noch jemand auf "der Buch" in Berlin und mag seine Eindrücke mit mir teilen?

3 Kommentare:

  1. Ich war noch nie auf der Buch Berlin, aber es klingt ein bisschen ähnlich wie die Buch Wien, die dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert hat. Zwar gibt es dort auch den einen oder anderen großen Verlag (z.B. Klett-Cotta, Suhrkamp, Rowohlt) vertreten, aber der Hauptschwerpunkt liegt auf kleinen (und natürlich vor allem österreichischen) Verlagen. Zwar scheint mir Wien - deinen Fotos nach zu urteilen - doch deutlich größer, aber auch dort ist alles in einer recht überschaubaren Halle untergebracht.
    Auch wenn sich die Buch Wien in den letzten Jahre gemausert hat, bin ich mit ihr auch immer noch nicht so recht warm geworden. Mal sehen, wie sich die Buch Berlin noch entwickelt in den nächsten Jahren.

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  2. @ Neyasha

    Boah,für Hauptstädte finde ich das sooo peinlich!! Habt Ihr denn noch andere Buchmessen in Österreich?

    LG,
    JED

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    1. Nein, das ist die einzige und die österreichische Verlagswelt ist halt auch im Vergleich zur deutschen sehr klein. Es ist auch mehr eine Mischung aus Messe und Lesefest, das sich mehr an Leser und Buchliebhaber im Allgemeinen als an Fachpublikum richtet.
      Für mich persönlich ist sie weder Fisch und Fleisch, aber die Resonanz ist insgesamt nicht so schlecht.

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