Titel: Klugscheißer Royale (Link zu AMAZON)
Kurzinhalt:
Autor: Thorsten Steffens
Seiten: 231
Verlag: Piper Kurzinhalt:
Timo
Seidel ist 28 Jahre alt und führt ein Leben ohne jegliche Ambitionen. Anstatt
wie seine Freunde Karriere zu machen, ist er in seinem Studentenjob
hängengeblieben. Dementsprechend uninspiriert führt er seine Arbeit aus, so
dass er fristlos entlassen wird. Zu allem Überfluss hat seine Freundin Cleo
beschlossen, sich von ihm zu trennen. Nun steht er also da: Ohne Freundin, ohne
Job, ohne Geld und ohne Perspektive. Aus heiterem Himmel bietet sich ihm jedoch
eine außergewöhnliche Offerte: Er bekommt einen befristeten Arbeitsvertrag als
Lehrer. Nun ist es also offiziell: Für die kommenden sechs Monate darf Timo
staatlich beauftragter Klugscheißer sein. Im öffentlichen Dienst! Vom Staat
angeheuert wie James Bond! Quasi 007 Klugscheißer Royale! Schnell muss er
allerdings feststellen, dass der Lehrerberuf doch ein wenig schwieriger ist als
ursprünglich gedacht…
Meine Meinung:
Oha,
ein Buch über Quereinsteiger im Lehrerberuf!
Wie
absolut aktuell. Und dabei absolut lustig. Geht das zusammen? Ja, das geht!
Dabei
präsentiert sich der Protagonist eingangs als Mitarbeiter einer Telefonhotline
eher als ziemliches Ekel, da er die Anrufenden eher als notwendiges Übel, ja
zum Teil als geistig minderbemittelt betrachtet, was durch diverse
Wörterbucheinträge, die in diesem Roman eingeschoben werden, noch unterstrichen
wird.
Das
eine oder andere, was Timo denkt oder sagt, wird dabei auf sehr eigene Art neu
interpretiert (etwa „Lappen, der: ersetzt den inzwischen
obsoleten Vollhorst“) und bringt damit die Geschichte auf ganz eigene Art
voran.
Gerade
mit diesen sehr eigenen Worterklärungen hatte ich, selbst Germanistin und
Wörterliebhaberin, meinen ganz eigenen Spaß.
Wobei
man Timo irgendwie gar nicht böse sein kann, irgendwie gelingt es dem Autor,
trotz allem Symphatie für seinen Protagonisten beim Leser zu erzeugen. Womöglich
auch, weil er einach ausspricht, was der eine oder andere nur zu denken wagt.
Auch
wenn Timo durch seine Entgleisungen nun erst einmal seinen Job bei der Telefonhotline
verliert und – die Buchbeschreibung verrät es schon – schließlich zum
Quereinsteiger am Lernort Schule wird.
Dass
die Schule für ihn als „Klugscheißer“ nicht nur Betätigungsfeld wird, sondern
auch ein ganz persönlicher Lernort, das beschreibt Thorsten Steffen auf
herrlich ironische Weise.
Denn dass
auch jemand wie Timo noch zu lernen hat, zeigt sich spätestens, als ihn auch
noch seine Freundin Cleo verlässt und die Kapitelüberschriften sich aufeinmal
verwandeln in „Ohne-Cleo-Tag-Nr…forlaufend).
Wie war
das: Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir?
Und
tatsächlich ist das bereits die ganze geheime Formel der Geschichte: Die Dinge,
die hier beschrieben werden, sind wirklich real, wirken nie überzogen und
trotzdem muss man lachen!
Wo
gelingt einem das heute noch im Alltag? Und gerade in so einem schweren, wie
dem Lehrer-Beruf?
Dabei ist
die Story nie vorhersehrbar, sondern unterhält bis zum Schluss mit herrlich
gezeichneten Figuren (Nomen est omen, so gibt es etwa die Schulleiterin Frau Penner).
Fazit:
Nicht
nur für Lehrer und/oder Quereinsteiger geignet. Klug und amüsant zugleich.
Lesespaß royale.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen