Sonntag, 31. Mai 2020

REZENSION: Scythe 1 - Die Hüter des Todes (HÖRBUCH)

Titel: Scythe - Die Hüter des Todes (Teil 1) (LINK zu AMAZON)

Autor: Neil Shustermann
Länge: 544min.

Sprecher: Torsten Michaelis u.a.



Kurzinhalt (Verlagstext):


Auch in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind, müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster...

Als Citra und Rowan für die Ausbildung zum Scythe berufen werden, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten...



Meine Meinung:


Ich muss mich mal der Umgangssprache bedienen, um meine Begeisterung zum Ausdruck zu bringen, auch wenn diese genauso wenig ausreicht, um diese Geschichte zu feiern:

WAS FÜR EIN GEILES HÖRBUCH!!!

Arghhh!!

Endlich mal wieder was auf den Öhrchen, was man unmöglich abschalten kann. Höchstens, um die wirklich nicht einfache Thematik zu verarbeiten.

Keine Ahnung, ob das Lesen des Buches auch diese Wirkung hinterlässt, aber das Hörbuch hat mich wirklich geflasht.
Obwohl es nur einen Hauptsprecher gibt, wird dieser von einigen zusätzlichen an passenden Stellen unterstützt. Dennoch ist es ein Hörbuch, kein Hörspiel.

Ich bin ja grundsätzlich ein großer Fan von Dystopien. Bei Scythe wird man in eine Welt geworfen, in der niemand mehr stirbt. Es gibt keine Krankheiten mehr, keinen Schmerz.

Wenn man "aus Versehen" vom Dach fällt, wird man in speziellen Einrichtungen wieder geweckt - und weiter geht's. Wenn man zu alt aussieht, geht man "über den Berg", will heißen: entscheidet sich zumindest optisch für ein neues Alter und lebt entsprechend.

Was natürlich ein Problem erzeugt: Die Überbevölkerung.

Um der entgegenzuwirken, wurden die Scythe erschaffen: Menschen, die andere "nachlesen" (über das deutsche Wort lässt sich streiten).

Ich habe keine Ahnung, welchen Begriff Shusterman im englischen Original dafür verwendet, GOOGLE hat mir da leider nicht weiter geholfen.

Fakt ist: Es gibt das Wort töten/morden nicht mehr, obwohl letzlich genau das ihr Handwerk ist.

Und man kann sich denken, dass auch hier Menschen gibt, die diese Macht ausnutzen, in einen regelrechten Blutrausch verfallen (wobei ich hier einmal explizit darauf hinweisen möchte, dass ich dieses Buch Jugendlichen nur bedingt empfehlen würde, denn zum Teil geht es hier wirklich hart zur Sache).

Genauso wie es Menschen gibt, die die Nähe der Scythe suchen, um an Privilegien zu gelangen, um zu ÜBERleben.
Denn auch das können sie: Immunität gewähren.

Was die Ausbildung zu Scythe mit Citra und Rowan macht (die sich übrigens auch nur dafür entschieden haben, weil ihre Familie dadurch Immunität erlangt, denn wer möchte schon freiwillig sein Leben damit verbringen, andere zu töten), zeigt so vielfältige Facetten des menschlichen Daseins und ist gleichzeitig so spannend, dass man beim Hören geneigt ist, in die nächstbeste Tischkante zu beißen.

Ich lade mir jedenfalls gleich den 2. Teil auf den Player und hoffe, dass die hohe Qualität und der Spannungsbogen anhält.


Fazit:

Ermöglicht ein ganz neues Nachdenken darüber, was ein Leben wert ist, wenn dieses im Prinzip unendlich ist. Aber auch jederzeit von anderen beendet werden kann.
Und was Macht mit Menschen (und aus Menschen) macht.




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