Freitag, 9. Januar 2009

REZENSION: Der Knochenpoet



Kurzinhalt:
Dieses Buch habe ich mir aus der Bücherei ausgeliehen, weil ich den Titel irgendwie total interessant fand und auch der Klappentext recht ansprechend war. Auf einer Burg im Mittelalter zur Zeit Barbarossas werden geheimnisvolle Menschenknochen in einer Truhe gefunden, 2 weitere Menschen sterben und ein geheimnisvoller Spielmann taucht auf - der "Knochenpoet" genannt.

Meine Meinung:
Das Buch fing dann auch recht witzig an. Kleiner Ausschnitt:

"Das Leben hatte mich gelehrt, dass Männer Frauen bevorzugten, die das Hirn eines Regenwurms, die Gefügigkeit eines Lämmchens und die Schönheit eines Pfaus vereinigten. Ich hingegen besaß die Sturheit eines Esels und die Attraktivität eines Suppenhuhns."

Leider erschöpfte sich der Witz dann recht schnell und das Buch wurde unglaublich langatmig. Die Ich-Erzählerin, Rotrud, Tochter des Burgherren, auf dessen Burg besagte Knochen gefunden werden, ermittelt auf eigene Faust. Gleichzeitig verliebt sie sich in den "Knochenpoeten", dessen Namen einfach nur auf seine dürre Gestalt zurück geht - mehr nicht, äußerst unspektakulär, wenn ich an die Erwartungen denke, die ich an den Titel hatte.

Das alles ist schon mehr als unglaubwürdig, wenn man an andere Frauen des 12. Jahrhunderts denkt, aber ich wollte mich durchaus darauf einlassen (Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel).

Aber die ganze Story zieht sich dann so unglaublich in die Länge, da relativ schnell für den Leser klar wird, wo der Hase lang hoppelt, nur eben diese Rotrud nicht, dass deren Naivität (oder Dummheit) irgendwann nervt. Ich bin mir gar nicht sicher, ob das von der Autorin witzig gemeint sein sollte oder ob sie den Leser für ebenso langsam denkend hält.

Fazit:
Ich konnte das Buch jedenfalls wochenlang nicht weiterlesen. Dass ausgerechnet diese Rotrud nach über 350 Seiten dann doch noch auf den Mörder kommt, grenzt an ein Wunder. Dass sie so lange überlebt erst recht.

Nebenbei wird der Leser mit unzähligen Namen konfrontiert, die eigentlich nur die eine Rolle spielen: zu verwirren. Wirklich Sinn haben sie in dem Buch nicht.

Ich bin jedenfalls froh, dieses Überbleibsel aus 2008 zurück in die Bibliothek bringen zu können. Den 2. Teil werde ich mir nicht antun.


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