hatte ich gestern nach der "Langen Nacht des Buches" in der Oranienstraße in Berlin-Kreuzberg.
Wer bei der Erwähnung des Bezirks auch als Nicht-BerlinerIn bereits eine gewisse Nachtigall trapsen hört, liegt richtig.
Der Weg führte mich zu Krug & Schadenberg und dem Querverlag in das Bistro ANAVEDA.
Klein, aber fein.
Nur leider für die zahlreich angereisten lesebegeisterten Frauen ZUUUU klein.
Wie die Ölsardinen saßen wir eingequetscht vor einem riesigen Schaufenster, was die entsprechende Aufmerksamkeit der draußen Vorbeigehenden erregte, während Astrid Wenke ihre phänomenale Idee über das Grundeinkommen in Süderlenau zum Besten gab.
Tatsächlich dachte ich eine zeitlang über ein "Füttern verboten. Literaturbegeisterte Frauen" - Schild nach.
Die Zooassoziationen wurden auch dadurch verstärkt, dass sich niemand recht HINEINtraute zu dieser seltsamen Spezies.
Nur ganz zum Schluss, als ich schon längst nicht mehr daran glauben mochte, ein einzelner Mann, der offenbar nicht lange genug durch die Scheibe gestarrt hatte, da er erst drinnen seinen vermeintlichen Irrtum bemerkte und entsprechend schnell wieder die Flucht ergriff.
Und das ist einem Augenblick, da Gertrud Lehnert ihre charmante Führung durchs viktorianische Zeitalter
vollführte, Susan ihren ersten scheuen Kuss auf die Lippen von Maud drückt.....
....der Beweis, dass Männer definitiv nicht zuhören!
Für einen kurzen Moment kam durch die sich öffnende Tür aber zumindest mal etwas Luft in den Raum, den Andrea Krug (Krug & Schadenberg) auch in den Pausen immer wieder tapfer lüftete.
Denn die Fenster mussten geschlossen bleiben, da sich der übliche Kreuzberger Geräuschpegel aus vorbeifahrenden Autos mit konkurrierenden Lautsprecherboxen, hysterischen Polizeisirenen und schnatterden Touristen nun auch noch mit einer "Band" mischte, die sich das stundenlange Pfeifen mit dem Mund ins Kulturprgramm geschrieben hatte.
Da kamen auch die geschlossenen Fenster nicht mehr gegen an und ich hatte Mühe, die Lesenden noch zu verstehen.
Und wollte danach nur noch eines: RUHE!
Insofern war die "Laaaaange Buchnacht" für mich dann doch schneller beendet, als geplant.
Ich fand mich dann auf meinem Balkon wieder, bei einem guten Buch, das ich dann doch lieber wieder selbst las.
Schade, schade....
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