Titel:
Der Hof
Autor: Simon Beckett
Länge: 6 CDs, 439 min.
Sprecher: Johannes Steck
Kurzinhalt:
Südfrankreich. Der Brite Sean ist auf der Flucht. Warum, wird erst nach und nach in Rückblenden enthüllt.
Er tritt dabei jedoch im Wald in eine rostige Eisenfalle und verletzt sich schwer am Fuß.
Aufgestellt wurde die Falle von dem eigenbrötlerischem und cholerischem Arnaud, der mit seinem beiden erwachsenen Töchtern auf einem Hof in der Nähe lebt und Fremde am liebsten von seinem Zuhause fernhalten möchte.
Dennoch darf Sean bis zu seiner Gensesung bleiben, sofern er auf dem baufälligen Hof mithilft und Mauern ausbessert.
Dem Briten wird schnell klar, dass nicht nur er etwas zu verbergen hat.
Meine Meinung:
Simon Beckett ist den meisten wohl mit der Thrillerreihe um den Forensiker David Hunter bekannt (u.a. "Die Chemie des Todes").
Darüber hinaus hat er (vorher und nachher) noch weitere Thriller geschrieben und dazu gehört auch "Der Hof".
Hierbei handelt es sich um ein ganz anders angelegtes Werk und wer ähnliche Dinge wie bei "Die Chemie des Todes" erwartet, wird enttäuscht.
Dennoch hat auch der "Hof" eine ganz eigene Spannung zu bieten.
Bereits im Titel "Der Hof" ist die abgeschlossene Atmopshäre angelegt, in der fast die gesamte Geschichte spielt. Nur zwischendurch kommt es immer wieder zu Rückblenden, in denen so nach und nach dargeleget wird, warum es Sean nach Südfrankreich verschlagen hat.
Abgeschlossene kleine Gebiete, wie etwas auch Dörfer, bieten literarisch immer eine Menge Sprengstoff, da klar ist, dass es nicht lange dauern wird, bis solch enge Räume zum Katalysator für menschliche Gefühle werden.
Da ist der völlig cholerische Arnauld (wunderbar schnodderig gesprochen von Johannes Steck, auch wenn der mir manchmal fast zu viel ins Ohr gebrüllt hat - sollte man also nicht unbedingt abends zum Einschlafen hören :o)).
Daneben die sanfte Mathilde, die ein Baby hat, ohne dass es einen Vater dazu zu geben scheint.
Sowie ihre jüngere Schwester Gretchen, die alles daran setzt, nicht im Schatten ihrer Schwester zu stehen und Sean zu verführen.
Simon Beckett lässt sich viel Zeit, seine Figuren so entwickeln, wobei dies vor allem aus der Perspektive von Sean passiert, der nun Teil dieses "Hofes" ist.
Obwohl lange Zeit nicht wirklich etwas im eigentlichen Thriller-Sinne passiert, hat man doch genug Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, worauf das Ganze eigentlich hinaus läuft.
Mir hat diese Form des Thrillers ohne zahlreiche Leichen, Blut und Gewalt jedenfalls ganz gut gefallen - auch wenn er so seine Längen aufweist -, da es Beckett auch wunderbar gelingt die Atmosphäre auf dem abgelegenen "Hof" in Südfrankreich aufzubauen.
Fazit:
Etwas anderer Thriller, der vor allem auf die Menschen inenrhalb einer Familie schaut und die Frage, was es bedeutet, wenn jemand von "außen" dazu kommt.
Sprecher, die mir in Ohr brüllen (auch wenn es rollenbedingt ist), mag ich ja gar nicht hören. ;) Aber schön, dass du in den letzten Wochen so viele Hörbücher gehört und anscheinend auch zum Großteil genossen hast. :)
AntwortenLöschen@ Winterkatze
LöschenJaaa, endlich geht es vorwärts!!! Yipiehhh!
Ich räume jetzt das Feld bei der Challenge von Ariane von hinten auf. :o))
LG,
JED
Und in was für einem Tempo du das Feld aufräumst! :D
LöschenSchlottern Euch schon die Knie bzw. die Ohren?? *kicher*
LöschenDie Rezension deckt sich haargenau mit meinem Empfinden, auch wenn ich es nur gelesen habe und nicht gehört. Es ist anders als die "Hunter"-Reihe und mir hat es sehr gefallen. Ich konnte anfangs als das Buch rauskam, die vielen Meckereien nicht nachvollziehen. Es geht halt nicht "haudrauf" zur Sache, sonder hat ein paar Längen und ist subtiler...ich fand das in dem ganzen Thriller-Einheitsbrei auch mal was anderes.
AntwortenLöschen