Donnerstag, 27. Oktober 2016
REZENSION: Das Lied des Eisdrachen (Hörbuch)
Titel: Das Lied des Eisdrachen
Autor: George R.R.Martin
Länge: 1 CD, 60min.
Sprecher: Reinhard Kuhnert
♫ HÖRPROBE
Kurzinhalt (Verlagstext):
Adara ist ein Winterkind, geboren in der eisigsten Nacht seit Menschengedenken. Und Adara ist anders: Sie liebt die Kälte, das Eis, die Stille.
Ihr einziger Freund ist ein kristallblauer Drache, der sie winters besucht.
Als eines Tages feindliche Drachenkämpfer Adaras Heimat bedrohen, ist es die Freundschaft zwischen Winterkind und Eisdrachen, die das Leben ihrer Familie rettet …
Eine Geschichte über Freundschaft, Loyalität und Tapferkeit.
Vom Großmeister der Fantasy und Schöpfer der preisgekrönten Saga Das Lied von Eis und Feuer.
Meine Meinung:
Oh, eine Geschichte von George R.R.Martin, die nichts mit Westeros zu tun hat, dachte ich, als mir dieses Hörbuch in die Hände fiel.
("Adara und der Eisdrache" hat der Autor weit vor seinem "Lied von Eis und Feuer"-Epos geschrieben, auch wenn der nun plötzlich ähnlich lautende Titel Zusammenhänge vermuten lässt, aber das ist sicher vom Verlag gewollt.)
Die Story klang interessant, denn ich bin in gewisser Weise auch ein Winterkind, das heißt im Winter geboren.
Adara trägt die Kälte aber regelrecht in sich und freut sich auf diese Zeiten, in denen Schnee liegt und es kalt ist. Sie ist anders als die anderen, auch dies ist ein Gefühl, was mir durchaus vertraut ist.
Bis dahin konnte ich dem Hörbuch noch gut folgen. Doch als es dann um den Eisdrachen geht, begann die Geschichte oberflächlich zu werden. Die titelgebende Figur wird eigentlich gar nicht groß erklärt oder beschrieben, was unheimlich schade ist. Wo kommt er her? Wo geht er hin?
Die Freundschaft, die Adara und der Drache über Jahre aufbauen, wird nur kurz angerissen, war für mich nicht wirklich nachvollziehbar, da anfangs immer wieder betont wird, dass Eisdrachen sich nicht zähmen lassen. Warum kommt er also immer wieder zu ihr?
Nun ist Adara ja bekanntlich anders und das reicht als Begründung offenbar aus. Auch der Fortgang der Geschichte wird für meine Begriffe immer oberflächlicher und so ist diese Kurzgeschichte vor allem eins: zu kurz.
Die folgende Kämpfe, die kommen und eigentlich alles entscheidend sind, werden mit wenigen Sätzen besprochen. Auch hier bleibt man bezüglich des Warum und Weshalb ratlos zurück.
Man merkt am Anfang ganz deutlich die Fähigkeit George R.R. Martins interessante Figuren zu schaffen. Nur hat er hier sich leider (noch) nicht die Zeit oder den Platz genommen, um diese auszubauen, wie man es aus Westeros kennt.
Fazit:
Leider etwas zu kurz geratene Kurzgeschichte, die ihren guten Anfang im Laufe der Seiten verliert.
(Und ich will ja nicht zu pingelig sein, aber wenn man den Originaltitel schon ändert, müsste es dann nicht "des EisdrachenS" im Titel heißen? Jedesmal, wenn ich das hier so anders geschrieben habe, haben sich mir die Fußnägel hochgerollt!)
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