REZENSION: Ein wundersame Weihnachtsreise (Hörbuch)

So langsam muss ich mich ranhalten, wenn ich Euch noch VOR dem Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichten vorstellen will, die ich in letzter Zeit gelesen und gehört habe und gern rezensieren möchte.

Titel: Eine wundersame Weihnachtsreise

Autorin: Corina Bomann

Länge: 299min.

Sprecherin: Elena Wilms

Kurzinhalt (Verlagstext):

Eigentlich kann Anna Weihnachten nicht ausstehen. Doch in diesem Jahr setzt sie sich ihrem Bruder zuliebe in den Zug, um mit der Familie zu feiern. Was folgt, ist ein Roadtrip der verschneiten Art: Nichts geht mehr, Anna muss sich mit Schneepflug und per Anhalter durchschlagen, und überall läuft in Dauerschleife "Last Christmas". Doch anstatt ihre Entscheidung zu bereuen und sich auf die Bahamas zu träumen, nutzt Anna die Gelegenheit, über ihre Familie und sich selbst nachzudenken.

Corina Bomann erzählt eine zauberhafte Geschichte, die die Magie des Weihnachtsabends wunderbar einfängt. 

 

Meine Meinung:

Nachdem mir die "Winterblüte" von Corinna Bomann gut gefallen hatte, hatte ich mir dieses Hörbuch als zweite Weihnachtsgeschichte von der Autorin geholt. Diese spielt diesmal in der Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Literaturstudentin Anna, die in Leipzig studiert.

Die Geschichte fing zunächst gut an, denn ich konnte mich ganz gut mit Anna identifizieren, die kein großer Weihnachtsfan ist. Insofern war ich gespannt, was ihre "wundersame Weihnachtsreise" daran ändern würde. Und vor allem WIE.

Auf dem Weg zu ihrer Familie nach Berlin schläft sie im Zug ein und landet in Binz. Und ab da wird es ziemlich doof. Denn nun geht so ziemlich alles schief, was schief gehen kann - und leider auch weit noch weit darüber hinaus.

Das macht das Ganze irgendwann ziemlich unglaubwürdig, auch wenn die Geschichte wohl nur so funktioniert. Aber leider wirkt Anna dadurch irgendwann auch ziemlich dämlich und ging mir bald extrem auf die Nerven. 

Kleines Beispiel? (ACHTUNG: Spoiler): Wenn ich schon über Stunden unterwegs bin und nur nach Hause möchte und meine einzige Chance ein ganz spezieller Zug ist - gehe ich dann kurz vor seiner Abfahrt nochmal aufs Klo? Weil ich Kafee auf der Hose habe? Und zwar AUF DEM BAHNHOF????

Leider gibt es einige solcher Begebenheiten. Auf die Art lernt Anna immerhin viele Menschen kennen und hört auch einige Geschichten darüber, wie der eine oder die andere Weihnachten feiern oder in der Vergangenheit gefeiert haben - aber "wundersam" ist daran nichts. Und auch nicht "magisch". Nur auf Dauer extrem zäh.

Vor allem, wenn ständig aus irgendwelchen Radios "Last christmas" dudelt. Da hat jemand einen echten Brass auf dieses Lied. Denn immer DANN geht etwas schief. Also eigentlich die ganze Zeit.

 

Fazit:

Wer auf Roadtrips steht, ist hier vielleicht richtig, hat mir aber leider nur bedingt gefallen. Am besten waren noch die drei alten Damen aus dem Altersheim. Aber eine "Weihnachtsreise" ist das nicht. Eher ein Trauma.