Verlag: Goldmann
Seiten: 192
Kurzinhalt:
Das Buch beginnt im Gefängnis: Charléne sitzt wegen Mordes. Wen sie umgebracht hat und warum, ist zunächst nicht klar. So nach und nach erfährt der Leser in Rückblenden aber die ganze Geschichte - beginnend von ihrer frühen Kindheit.
Meine Meinung:
Was für ein deprimierendes Buch. Vom SPIEGEL als "literarische Sensation" gefeiert, hatte ich echt Probleme, es weiterzulesen. Ja, ich musste mich jedesmal regelrecht zwingen, es wieder in die Hand zu nehmen, so sehr hat mich die Stimmung der Protagonistin runtergezogen.
Wobei für mich überhaupt nicht klar war (und das von der Autorin auch nicht verdeutlicht wurde), warum Charléne von Kindheit an so an der Welt krankt und sich irgendwann auch umbringen will. Dann aber seitenweise diesen Weltschmerz zu ertragen, nervt irgendwann. Oder macht einen gleich mit depressiv.
Das hat mich zunächst wenig überzeugt. Erst als Sarah in Charlénes Leben tritt, wird verständlich, warum diese sich an die soviel selbstbewusstere Mitschülerin hängt, ja diese regelrecht zu ihrer Obsession wird.
Hier zeigt die Autorin ein über mehrere Jahre dauerndes, perfides Machtspielchen auf, wie es vielleicht viele noch aus der eigenen Schulzeit kennen. Ein "Spielchen", das irgendwann bitterer Ernst wird und in Hass und Gewalt umschlägt.
Ein wenig war ich an "Fräulein Niemand. " von Tomek Tryzna erinnert, dass ich vor einigen Jahren gelesen habe und das eine ähnliche Problematik behandelt und in dem noch deutlicher wurde, wie grausam Kinder untereinander oft sein können.
Tryzna war sehr viel näher an der Gedankenwelt der Kinder dran, während Brasme zu erwachsen, zu abgehoben schreibt.
Zudem fehlte mir oft die Beantwortung der Frage: "WARUM"?
Fazit:
Interessantes, pychologisches Thema. Leider nicht ganz optimal umgesetzt. Zu viele Fragen bleiben offen.
Wer dennoch reinschauen möchte:
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