Mittwoch, 8. Februar 2017

REZENSION: Grausames Erbe


Titel: Grausames Erbe
Autor: L.S.Hawker
Seiten: 368
Verlag: HarperCollins

Kurzinhalt (Verlagstext):

Seit 18 Jahren lebt Petty wie eine Gefangene in ihrem Zuhause. Ihre Tage werden durch eintönige Arbeit auf dem einsamen Schrottplatz und knallhartes Überlebenstraining bestimmt – alles nur zu ihrem Wohl, wie ihr Vater betont. Als er plötzlich stirbt, scheint sie nun endlich frei. Doch sein eiserner Griff besteht auch über den Tod hinaus. Getrieben von einem unglaublichen Verdacht, macht sich Petty auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und befindet sich mit einem mal auf der Flucht vor der Polizei. Wie gut, dass ihr Vater sie auch für solche Situationen ausgebildet hat …


Meine Meinung:

Lange hatte ich kein Buch mehr in der Hand, von dem ich so gefesselt war, dessen Figuren mich so bewegt haben.
Ich hatte tatsächlich Sorge, ihnen könnte etwas zustoßen, wenn man sie nur zu lange allein zwischen den Buchdeckeln zurücklässt - so unglaublich spannend und unvorhersehbar war das Geschehen.

Die Tatsache, dass ein 21-jähriges Mädchen im Mittelpunkt der Geschichte steht, die im Prinzip ihr ganzes Leben eingesperrt war und daher all ihr Wissen um die Welt eigentlich nur aus Fernsehserien bezieht, hat einen Teil der Faszination dieser Geschichte ausgemacht.

Zwar wirkt Petty dadurch ziemlich verschroben auf Außenstehende und sozial gestört, aber überhaupt nicht hilfsbedürftig. Ihr Vater hat sie zu einer regelrechten Kampfmaschine ausgebildet, die ein halbes Waffenarsenal beseitzt (Amerika lässt grüßen!) und es locker mit (fast) jedem Mann aufnehmen kann.

Man möchte sie gleichzeitig in den Arm nehmen und doch lieber vorsichtshalber von ihr fern halten. Falls sie einen auf's Kreuz wirft.

Der Leser begleitet Petty auf ihrem vermeintlichen Weg in die Freiheit - von dem Tag an, als ihr "Zellenwächter" stirbt. Doch was dann folgt, erscheint so auswegslos und sie selbst so allein, dass ich es kaum gewagt habe, das Buch aus der Hand zu legen.

Ihr Wunsch nach Selbstbestimmung ist so greifbar und wird gleichzeitig torpediert durch ein Misstrauen allem und jedem gegenüber, das ihr Vater ihr über Jahre anerzogen hat.

Zumal man nie mehr weiß als sie selbst - und das heißt auch, dass lange Zeit überhaupt nicht klar ist, warum ihr Vater Petty so hat aufwachsen lassen und ihr auch nach seinem Tode mental (und testamentarisch) noch solche Fesseln anlegt.

Nach und nach wird ein Puzzleteil nach dem anderen aufgedeckt - aber nicht immer richtig zusammengelegt.

Es bleibt unglaublich spannend bis zur letzten Seite.


Fazit:

Unglaublich fesselnder Spannungsaufbau! Was für eine tapfere Heldin! Erinnert ein wenig an den Film "Wer ist Hannah?"




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