Überhaupt hat die ganze veränderte Situation aufgrund des Virus einiges mit meiner Fastenzeit gemacht. Dass ich mir vorgenommen habe, nichts zu kaufen, war bald nicht wirklich schwierig, da ja die Geschäfte schlossen. Auch wenn ich schon das eine oder andere gebraucht hätte (wie etwa Orchideensubstrat), aber eine wirkliche Challenge war das dadurch nicht.
Meine Reise nach New York konnte ich am Montag gar nicht antreten, so dass auch hier einige, wahrscheinlich noch notwendige Einkäufe weggefallen sind.
Ich hatte aber auch mehr Zeit zum Ausmisten und bin zum Teil in Ecken gekrochen, die ich schon seit Jahren nicht mehr wirklich wahrgenommen habe. Und das war der Teil, der mir wirklich Freude gemacht hat und auf den ich sehr stolz bin, da doch so vieles rausgeflogen ist. 40 Dinge hatte ich angepeilt, 450 sind es geworden.
Und das, obwohl ich auch ziemlich lange krank war und nicht so konnte, wie ich wollte.
Aber SEHE ich das irgendwie? NEIN! Es ist vielleicht etwas ordentlicher als vorher. Aber wirkliche "Lücken"?
Und das finde ich echt bedenklich. Ich bin ohnehin jemand, die viel ausmistet und von sich sagen würde, dass sie weniger Dinge besitzt als andere Menschen. Aber scheinbar ist das eine Illusion.
Wieviel Sachen habe ich wirklich, dass 450 aussortierte Dinge so wenig bemerkbar macht? Und ich würde es gern merken.
Insofern bin ich echt schon traurig, dass es nun vorbei sein soll. Ich bin nämlich definitiv noch gar nicht fertig. Habe ich mich doch gerade erst warm-ausgemistet. Je länger man das macht, umso leichter scheint es einem zu fallen.
Und je intensiver man sich wirklich Tag für Tag damit beschäftigt, umso eher scheint man bereit, Dinge gehen zu lassen, die man sonst im Alltag vielleicht eher wieder "vergessen" würde, weil man dann schon wieder andere Gedanken im Kopf hat.
Insofern hat mich das Ende der Fastenzeit jetzt fast ein wenig überrascht und ich habe mich dazu entschlossen, diese auf jeden Fall auch im kommenden Jahr noch einmal genau so durchzuziehen. Es passt auch irgendwie: der Frühling kommt während der Fastenzeit und damit der Frühjahrsputz...das hat sich alles richtig angefühlt.
Zudem möchte ich bis dahin aber auch noch ein wenig mit dem Ausmisten weitermachen, wenn auch vielleicht nicht so intensiv wie in den letzten Wochen. Dass ich hier Fotos gepostet und darüber berichtet habe, hat mich doch sehr motiviert, als geglaubt. Ich musste gar nicht zu zusätzlichen Ausmistratgebern oder ähnlichem greifen.
Daher habe ich noch einen extra Ausmist-Blog aufgemacht (http://jed-mistet-aus.blogspot.com/), in dem ich jetzt schon die Posts von der Fastenzeit übertragen habe und den ich erst einmal bis Ende des Jahres führen möchte. Bis dahin würde ich gern die 1000er Marke knacken. Also 1000 ausgemistete Dinge. Das wäre echt eine Hausnummer. Mal schauen, ob die Motivation anhält.
Zudem habe ich mir fest vorgenommen, dass ich immer EINE Sache aussortiere, wenn hier eine neue dazu kommt (besser wären natürlich zwei).
Mal schauen, ob mir das gelingt. Aber die letzten Wochen haben mir auch geholfen, mir mehr über Impulskäufe bewusst zu werden und erstmal Spaß daran zu entwickeln Dinge zu verbrauchen.
Nun aber noch die letzten Bilder für DIESE Fastenzeit. Alle kommenden findet Ihr unter:
http://jed-mistet-aus.blogspot.com/
Tag 43: Kisten, Kästchen und Kartons ist doch etwas, was mich noch länger begleiten wird. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich dieses oder jenes gern in ein Kästchen tun würde. Tatsächlich habe ich eine unglaubliche Menge davon. Ich bin ein Verpackungsmensch. Das habe ich von meiner Mutter übernommen. Und von der habe ich eine Menge dieser Kisten geerbt.
Trotzdem wasche ich auch immer noch fleißig leere Eisverpackungen o.ä. aus. Das muss nicht mehr sein, wenn ich so in meinen Keller schaue. Zumal Marie Kondo ja Wert darauf legt, dass man nicht nach neuen Aufbewahrungsmöglichkeiten suchen, sondern lieber mal entsorgen soll. Da bin ich ganz bei ihr. Und deswegen habe ich jetzt auch ein paar defekte Kisten entsorgt. Wenn ich keine Kisten mehr habe, schmeiße ich die Sachen, die ich da reintun will, vielleicht eher mal weg. Soweit der Plan.
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Tag 44: Mein Auto scheint auch eine Fundgrube für Sachen zu sein, die man mal entsorgen könnte. Überhaupt auch Dinge, die man aufhebt, falls man mal... nein, dieses "falls man mal" sollte man echt streichen. Deswegen ist einiges an "Vielleichts" und noch mehr Regalfunde ohne wirklichen Zweck rausgeflogen.
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Tag 45: Da ich mittlerweile eine Gleitsichtbrille trage, kann ich meine früheren, sehr schmalen Brillen gar nicht mehr verwenden, da die Glasgröße dafür viel zu klein ist, Insofern werde ich hier nun auch zwei Brillen spenden, es gibt wohl Menschen, die sich darüber noch freuen.
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Tag 46: Dieses Kleid war eine echte Überraschung, als es mir in die Hände fiel. Ich wusste nämlich gar nicht, dass ich es noch habe. Versteckt war es in einem Kkeideesack meiner Winterjacken. Über 25 Jahre habe ich es jetzt mitgeschleppt. Und obwohl ich unglaublicherweise noch reinpasse, fühlt es sich nicht mehr "richtig" an (danke Marie Kondo für diese Entscheidungshilfe!) und darf jetzt gehen. Ich fand es einen schönen Abschluss für meine diesjährige Fastenzeit. Auch dieses Kleid habe ich mal getragen, als ich etwas beendet habe. Nun setzt es an dieser Stelle des Schlusspunkt.
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Obwohl nicht vergessen werden darf, dass ich ja schon zu Beginn der
Fastenzeit meinen Kleiderschrank ausgemistet habe, weil ich dachte, ich
finde in all den Wochen nicht genug Dinge und habe dann vielleicht ein
"Polster" zum Hervorzaubern.
Und so kommen noch einmal knapp 60 Sachen dazu und so beende ich diese Zeit mit
450
ausgemisteten Dingen.
Spannend, ich hab nach etwas Recherche grad gelernt, dass es verschiedene Arten gibt die Fastenzeit zu zählen (also wann Beginn und Ende ist). Ich kenne es nämlich so, dass die Fastenzeit bis zur Osternachtsfeier am Karsamstag geht, mit Karfreitag als strengstem Fastentag.
AntwortenLöschenDass man hunderte Dinge ausmisten kann, ohne es so richtig zu sehen, ist schon irgendwie erschreckend. Und ich glaube, bei mir wäre es nicht anders, obwohl ich nicht so unglaublich viele Dinge besitze und auch regelmäßig ausmiste.
Super, auf jeden Fall, dass du dich inzwischen so warm-gemistet hast, dass sogar ein eigener Blog daraus entstanden ist. Ich wünsche ein gutes weiteres Aussortieren!
@ Neyasha
LöschenJa, das sind bei mir auch gerade neue Erkenntnisse: Wie lange geht eigentlich die Fastenzeit? Offenbar habe ich das bis jetzt immer "falsch" gehandhabt, nämlich bis einschließlich Karsamstag. Aber wir Du schon schreibst, da scheint es unterschiedliche Zählweisen zu geben.
Mir war vorher auch nicht klar, dass z.B. die Sonntage nicht mitzählen.
Egal, lieber zuviel als zuwenig und letztlich zählt der Wille.
Und insofern hoffe ich, dass mein neuer Ausmistblog mich auch weiter motiviert.
Liebe Grüße!
Gratulation! Ich glaube, ich würde das nicht hinbekommen. Kann aber sein, dass ich das in nicht allzu ferner Zukunft machen muss und das ist wahrscheinlich gut so. Ich fühle mich von der puren Masse an Kram schon ziemlich erdrückt.
AntwortenLöschen@ Anette
LöschenIch glaube, man muss einfach anfangen. Und dann ist das wie ein Muskel, den man trainiert. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du einen Anfang findest und merkst, wie befreiend all das auch sein kann. Dieses "sich erdrückt fühlen" kenne ich nämlich auch sehr gut.
Liebe Grüße!
Es ist wirklich beeindruckend, wie viele Sachen du gefunden hast, die du nicht länger behalten willst. :) Bei mir kommt bei all den Dingen vor allem immer die Frage auf, wie du die loswirst - gerade zu Corona-Zeiten ist das ja nicht gerade einfach geworden. Ich sitze seit Monaten auf Kisten voller aussortierter Bücher, weil der Öffentliche Bücherschrank momentan nicht genügend Fluktuation hat, dass ich meine Romane auch noch da reinstellen könnte. *seufz*
AntwortenLöschen@ Konstanze
LöschenNa, da empfehle ich Dir doch gleichmal meinen Ausmistblog, wo ich genau das noch einmal detaillierter beschreibe. :o))
Ich verschenke viel (Verschenkekisten laufen aufgrund der vielen Spaziergänger gerade gut), spende an karitative Einrichtungen, Kirchen oder Menschen, von denen ich weiß, dass sie sich noch freuen. Tatsächlich haben mich einige direkt nach Lesen der Posts hier gefragt, ob sie das eine oder andere haben können.
Manche Sachen versuche ich auch noch zu verkaufen, aber da fehlt mir oft der Nerv für.
So sehr ich mein aktuelles Viertel mag, so sehr kann ich hier Verschenkkisten auch vergessen (selbst wenn wir vor der Haustür dafür Platz hätten und es nicht eh schon zu eng für Kinderwagen oder Rollstühle wäre). Alle Einrichtungen, die ich kenne, möchten verständlicherweise, dass man die Sachen anliefert, was ohne Auto und angesichts der Tatsache, dass die alle ihre Anlaufstellen auf der anderen Flusseite haben, einfach schwierig ist. Wir wohnen nicht gerade zentral, auch wenn die Stadt nicht so groß ist, sind wir doch ziemlich abgeschnitten, umso mehr da ich gerade keinen öffentlichen Nahverkehr nutze, wenn es nicht absolut lebensnotwendig sein sollte. Die Lage sorgt halt auch dafür, dass "Verschenken an Selbstabholer" schwierig ist ...
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