Dienstag, 17. März 2020

RÜCKBLICK: 3. Fastenwoche (11.03.20 - 17.03.20)

So, diesen Post musste ich jetzt noch einmal abändern, da mir die Meldung, dass die Geschäfte am Mittwoch bis mindestens 19. April in Berlin schließen, ein Problem beschert haben. Mein Laptop machte mir nämlich schon seit längerer Zeit Probleme und insofern wollte ich ihn eigentlich als letztes Stück in meinem Ausmistprozess entsorgen und mit "Kauferlaubnis" nach Ostern einen neuen besorgen. 

Dies musste ich nun gestern schon tun und insofern mein "Ich kauf nix"-Programm leider unterbrechen. Aber es ging nicht anders, da ich den Laptop auch zum Arbeiten brauche und es momentan einfach nicht abzusehen ist, wie lange die Geschäfte tatsächlich schließen. Das Gleiche gilt für eine Fachzeitschrift, die ich dringend brauchte und von der ich nicht wusste, wie lange sie in den Läden bleibt.

Ich werde die "Ich kauf nix"-Challenge entsprechend um ein paar Tage nach Ostern verlängern, obwohl es zur Debatte steht, ob dies mit geschlossenen Geschäften tatsächlich noch eine Challenge ist. 
Aber wer konnte das vor ein paar Wochen ahnen.

Immerhin miste ich weiter aus:

Tag 15: Papier ist wirklich eine never ending Story. Diesmal habe ich mich meiner Pinnwand zugewandt. Bzw. dem, was ich da schon vor Jahren zum Teil abgeräumt habe. Ich lege das immer als Erinnerung in eine kleine Kiste. Das meiste davon habe ich jetzt weggeworfen. Inklusive vier Ansteckern. Neue Pins werden kommen. Der Blick nach hinten ist nicht immer angenehm. Ich möchte lieber nach vorn schauen.

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Tag 16: Heute habe ich mich von zwei Fitnessarmbändern verabschiedet, für die es keine App mehr gibt und die entsprechend nicht mehr genutzt werden können. Damals (ha, ha, das ist jetzt keine 3 Jahre her) hatten sie noch kein Display und konnten nur über das Handy abgelesen werden.
Ohne App nicht mehr möglich.
Mein heutiges Armband besitzt ein Display. Und eine funktionierende App.
Also können die beiden samt ihrer Ladekabel jetzt gehen.
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Tag 17: So langsam verlagere ich meine Aktivitäten in meinen Keller. Meinem Endgegner. Ich weiß nicht, wie oft ich mich dem schon gestellt habe - das Chaos ist aus verschiedenen Gründen früher oder später wieder da. Das nervt. Aber ich gebe nicht auf.

Da alle paar Wochen jemand bei uns in der Gegend alte Kleider und Haushaltsgegenstände sammelt (für diejenigen, die sich schon die Frage gestellt haben, was ich eigentlich mit all dem augemisteten Zeug mache) und ich gerade wieder einen Zettel von ihm im Kasten hatte, habe ich die Gelegenheit genutzt und gleich noch einen paar Tüten für ihn gepackt.

Zunächst mit 8 Hosen, in die ich definitiv nicht mehr passe. Auch altersmäßig.
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Tag 18: Außerdem hat der Schrottsammler von mir die Ummantelung für zwei Fahrradreifen bekommen, die ich schon ewig mit mir "herumtrage" und deren Gummi wahrscheinlich gar nicht mehr zu gebrauchen ist. Ziehe ich nicht mehr auf. Ich habe auch mittlerweile ganz andere Räder.
Auch wenn sie unbenutzt sind, werden sie jetzt entsorgt.

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Tag 19: Mein Motorrad habe ich bereits vor ein paar Jahren verkauft und habe nun auch dem alten Schloss sowie diversen Pflegemitteln die Freiheit geschenkt. Freut sich vielleicht noch ein anderer drüber.
Das ist der Gedanke, der mir das Ausmisten immer erleichtert. In meinem Keller werden die Sachen nicht besser.

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Tag 20: Aus der Sparte Erinnerungsstücke stammen heute 10 Teile, die meinen Keller verlassen haben. Das sind die Dinge, von denen man sich immer am schwersten trennen kann, aber ich habe gerade in einem schönen Artikel zu dem Thema gelesen, dass man die Vergangenheit (hier auch im übertragenen Sinne) loslassen muss, um Platz für die Zukunft zu haben.

(LINK: Frei von Gerümpel. Der 14 Punkte Plan von Marie Kondo).

Je länger manche Sachen auch gedanklich zurück liegen, umso besser gelingt mir das. Das ist schön. Und hoffentlich ein FortSCHRITT - im wahrsten Sinne des Wortes.

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Tag 21: Wenn man mal die Nase an diverse Pflegeprodukte hält, die man länger nicht genutzt hat, erlebt man doch die eine oder andere Überraschung. Cremes werden schlecht, Parfüm "kippt". Wobei ich       manchmal auch den Eindruck habe, dass ich bestimmte Parfums einfach nicht mehr riechen kann.

So oder so, 4 weitere Dinge sind damit heute im Müll gelandet, weil sie auf die eine oder andere Arte "nicht mehr gut" sind.

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👉FAZIT Dritte Fastenwoche: Tatsächlich habe ich ein wenig Sorge, dass es ab kommender Woche schwieriger wird, Dinge zum Ausmisten zu finden. In der Wohnung bin ich so gut wie durch. Glaube ich zumindest. Aber wahrscheinlich muss ich auch wieder und wieder aufmerksam durchgehen. Das ist die Herausforderung dieser Challenge.

Oder ich muss meinen Keller komplett "umgraben".
Das ist zwar möglich, aber extrem zeitintensiv. Und insofern muss ich mich erst einmal aufraffen. Solange es regnet, klappt das. Aber wenn es jetzt frühlingshaft wird, zieht es mich doch eher nach draußen. Mal sehen, wie lange wir das noch "dürfen".


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5 Kommentare:

  1. Da warst du wieder sehr erfolgreich - beeindruckend! :) Was den Keller angeht, so ist es vielleicht jetzt die perfekte Zeit dafür, denn wo sonst findest du (vermutlich) so viele Dinge zum Ausmisten?! ;)

    Ich muss gestehen, ich habe mich schon gefragt, wo die Sachen alle hinkommen. In dieser Woche gab es bei uns die verzweifelten Aufrufe der Müllabfuhr, in denen darum gebeten wurde doch nicht länger die Recyclinghöfe anzufahren, die Mitarbeiter sind mit dem Aufkommen komplett überfordert - da haben wohl einige Leute die "freie Zeit" genutzt, um auszumisten und den Kram loszuwerden. So war das mit dem Homeoffice und dem Social Distancing nicht gedacht ... *seufz*

    Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass du in den kommenden Tagen noch genügend Sachen finden wirst - du bist ja hartnäckig dabei! :)

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    1. @ Konstanze

      Oha, zu den Recyclinghöfen bin ich zwar noch nicht gefahren (ich weiß gar nicht, ob die überhaupt noch auf haben), aber ich werde wohl trotzdem demnächst die aussortierten Dinge wohl erst einmal in einer Kiste sammeln.

      Und entweder verkaufen (obwohl mir meist die Zeit dafür fehlt) oder ihnen die Freiheit schenken. Was bei uns in der Straße oft einfach heißt: ZU-VERSCHENKEN-KISTE vor die Tür. Wird gern von den Vorbeikommenden angekommen und ist schnell leer.

      Nur gibt es im Moment wohl kaum Vorbeikommende und die meisten haben ganz andere Sorgen. Überhaupt verschiebt sich gerade der Blickwinkel auf die "Dinge". Jedenfalls geht das mir so.

      Manche sind aufeinmal wertvoller als früher, andere spielen plötzlich keine Rolle mehr. Ich weiß auch noch nicht, was das jetzt mit meiner Challenge macht. Momentan erscheint alles irgendwie nicht mehr wirklich bedeutsam.

      Bleib gesund!

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    2. Schön, dass die Zu-Verschenken-Kisten so genutzt werden, hier würden sie in der Regel einfach stehen bleiben, bis sich die Müllabfuhr erbarmt. *seufz*

      So schlecht ist eine Blickwinkelverschiebung ja nicht, manchmal hilft uns das Entscheidungen zu treffen und uns von Sachen oder Verhaltensweisen zu lösen, die uns nicht gut tun. :)

      Ob so eine Challenge nun bedeutsam ist oder nicht, finde ich nicht relevant! Du hast sie angefangen, weil du dich wieder wohler in deiner Wohnung fühlen willst UND DAS IST RELEVANT! Es ist vollkommen egal, was du tust, damit es dir gut geht, aber wenn Ausmisten dazu gehört, dann tu es und hör jetzt auf gar einen Fall damit auf! Das ist eine anstrengende und aufreibende Zeit und wir brauchen gerade alle ein heilsames und wohltuendes Umfeld, egal, ob es nun darum geht, dass wir uns in unserer Wohnung wohlfühlen oder darum, dass wir sicher sein können, dass Freunde und Familie auf sich aufpassen und sich und andere nicht gefährden. Es reicht ja nicht nur, dass wir uns keine körperliche Ansteckung einfangen, wir müssen auch alle darauf achten, dass unsere Psyche fit genug ist, um mit den kommenden Tagen und Wochen fertig zu werden. :)

      Pass weiter gut auf dich auf!

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    3. @ Konstanze

      Das hast Du vollkommen Recht. Ich glaube, gerade für Menschen wie mich, die allein wohnen, werden die kommenden Wochen besonders hart und wird bei vielen etwas mit der Psyche machen.
      Ich merke das momentan schon an mir selbst, dass ich die Isolation tatsächlich als solche empfinde. Wenn man dann noch draußen spazieren geht und Menschen, die man unterwegs trifft, panisch wegspringen (Abstandsregel), dann muss man sich echt zusammenreißen, um das nicht an sich PERSÖNLICH ranzulassen.
      Dennoch fällt es mir gerade schwer, mich weiter dazu zu motivieren, etwa meinen Keller auszumisten, weil sich alles gerade irgendwie falsch anfühlt. Aber vielleicht "gewöhnt" man sich selbst an dieses Gefühl.

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    4. Ich denke einfach nur, dass es eine gute Vorbereitung wäre für die Zeit, in der wir unser "normales" Leben wieder aufnehmen können. Wenn es soweit ist, musst du kein schlechtes Gewissen haben, wenn du deine gesamte Freizeit draußen mit Freunden verbringst, denn du hast Zuhause alles schon erledigt, was du auf der To-do-Liste hattest. Und wer von uns kann schon den ganzen Tag mit Nachrichten checken ertragen? Da ist es doch besser zwischendurch etwas Produktives zu tun.

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