Samstag, 18. September 2021

REZENSION: Die Highlanderin

Titel: Die Highlanderin (LINK zu AMAZON)

Autorin: Eva Fellner
Verlag: ATB
Seiten: 505



Kurzinhalt (Verlagstext):

Island 1289: Bei einem Schiffsunglück gerät Enja in die Fänge von Menschenhändlern. Sie wird in den Orient entführt und dort zur Assassinin ausgebildet. Als junge Frau sucht sie ihre Wurzeln und macht sich auf den langen Weg nach Schottland, wo in den Highlands ein erbitterter Krieg zwischen den Clans und den Engländern tobt. Als Enja bei einem Angriff schwer verletzt wird, rettet sie ausgerechnet der Clanführer James Douglas. Auf seiner Burg kommt sie wieder zu Kräften. Sie ist fasziniert von James, und als er in englische Gefangenschaft gerät, unternimmt Enja alles, um ihn zu retten – obwohl sie sich damit einen mächtigen Feind macht: den englischen König.


Meine Meinung:

Der Titel assoziiert bei der Schottland-affinen Leserin zunächst Bilder eines Filmes der späten 80er: Highlander.... War da nicht mal was? War das nicht ein langhaariger Naturbursche, der sich durch diverse schottische Clans metzelte und nicht wirklich sterben konnte?

Nun wird also neuzeitlich gegendert und mangels weiblicher Form im Titel verdenglischt: Die Highlanderin.

Na, das wird ja was sein. Eine blondgezopfte, emerald-grün-gewandete Lady schaut auf dem Cover in die schottisch anmutende Ferne, während sie ihr Kleid sittsam mit einer Hand hält, um dem typisch schottischen Wetter zu trotzen und dieses Kleidungsstück züchtig nach unten zu halten.

Hätte sonst gleich die Frage beantwortet: Was trägt die Schottin unter dem Rock? In dem Fall eine ganze Menge!

Und das wird sogleich im 1. Kapitel klar. Das mit einer Hochzeit beginnt. Aber ganz anders endet, als man es vermuten mag. Nämlich mit einem von ihr verübten Anschlag.

Von wegen sittsam und züchtig. Enja ist eine ausgebildete Assassinin. Und ihr Weg dorthin wird in diversen Rückblenden beleuchtet.

Denn Schottland ist tatsächlich nur kurz Schauplatz des Geschehens, da es die Protagonistin aufgrund eines Schiffsunglücks in den Orient verschlägt.

Und dort wird nicht nur der kälte-gewohnten Schottin heiß! Denn was sie dort erlebt, ist so voller wunderbarer Abenteuer, dass man die Filmerinnerungen der 80er getrost einmotten und durch neue Bilder ersetzen kann.

Wer braucht unsterbliche Kerle, wenn er so eine mutige und kluge Heldin begleiten darf?

Ja, Enja ist extrem von sich überzeugt („Ich bin etwas Besonderes!“) und das mag mancher Leserin vor dem historischen Hintergrund etwas fraglich aufstoßen - aber ich bin dankbar darum.

Viel zu selten lesen wir von solchen Frauen. Endlich mal kein Weibchen, was gerettet werden muss. Und wenn sie dafür all die Eigenschaften braucht, mit denen sie offenbar reichlich gesegnet ist – sei es drum!

 

Fazit:

Was für ein Abenteuerroman! Atemlos verfolgt man Enja, deren Leben oft regelrecht am seidenen Faden hängt, bis zurück nach Schottland – wo sie mitten in die Unabhängigkeitskriege gegen England gerät.

Aber Enja wäre nicht Enja....wenn es keinen 2. Band gäbe.

Was für ein Auftakt! Was für eine weibliche Heldin! 

 


 

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