Samstag, 14. März 2020

Virtuelle Buchmesse - nach der Absage von Leipzig

Wow, da haben die Veranstalter schnell reagiert.

Noch bis heute 20 Uhr gibt es im Netz und im Radio die virtuelle Buchmesse.

https://www.mdr.de/kultur/buchmesse/livestream-virtuelle-buchmesse-100.html

(Klick auf das Bild zum Vergrößern)

Und damit wohl einen ersten Vorgeschmack darauf, was es für uns die nächsten Wochen und Monate bedeuten wird, zuhause zu bleiben.

Durch das Internet können wir heute dankbarerweise in Kontakt bleiben. Dennoch wird es für viele auch eine schwere psychische Belastung, bald das Haus nicht mehr verlassen zu können.

Ich selbst fühle mich angesichts dieses "erzwungenen" Stillstands auch nicht sonderlich wohl, auch wenn die Gründe dafür natürlich mehr als verständlich sind. Aber ich glaube, es ist immer noch etwas anderes, wenn man selbst über eine Zeit Zuhause ganz für sich allein entscheidet oder nun tatsächlich darauf zurückgeworfen wird. Ende offen.

Für mich gibt es grundsätzlich nichts Schlimmeres, als fremdbestimmt zu sein.

Momentan bin ich zwar noch damit beschäftigt, in der Warteschleife von Lufthansa zu hängen. Mein USA-Flug zu Ostern ist ja nun auch hinfällig.

Aber Berlin entwickelt sich gerade zu Geisterstadt. Es ist eine gruselige Erfahrung. Keine kulturellen Veranstaltungen mehr, kein Sport, keine Schule, keine Uni, keine Bars, selbst der Nahverkehr soll eingeschränkt werden.

In Italien stellen gerade schon Mütter jeden Tag neue Spiele auf Facebook ein, die man zuhause mit den Kleinen spielen kann.

Ich hab eigentlich auch genug Zuhause zu tun. Schon durch mein Ausmistprojekt. Ich könnte auch endlich mal meinen SUB abbauen. Oder Frühjahrsputz machen. Oder bezüglich eines neuen Laptops recherchieren, den ich dringend brauche.

Und dennoch....

Wie geht es Euch so? Was geht in Euch vor?

7 Kommentare:

  1. Liebe JED, wir haben nun viel Zeit zu Hause. Sehen wir dieses doch als Chance. Dort können wir einen guten Film oder mal eine ganze Serie sehen, können vielleicht neue Spiele auszuprobieren, den Balkon oder auch Garten nach dem Winter neu gestalten, uns um die Familie kümmern und unsere Partnerschaft pflegen oder einfach auch ein gutes Buch lesen. Zwei Wochen sind doch dafür fast noch zu kurz, für alle diese Dinge, die wir doch schon seit Jahren machen wollten und immer aus Zeitmangel aufgeschoben haben. Es ist fast ein Geschenk, wäre der Anlass nur nicht so schlimm. Ich hoffe und vertraue darauf, dass alle Maßnahmen greifen und dass möglichst wenig Menschen krank werden. Danke für die Buchempfehlungen in Deinem Blog. Ich habe bereits viele interessante Anregungen gefunden und freue mich auf weitere.

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    1. @ Die Leserin

      Dann genieße die geschenkte Zeit und es freut mich, dass Du dafür hier die eine oder andere Anregung mitnehmen kannst. LG,JED

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  2. Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass mich diese Situation zunächst mal viel weniger trifft als andere: Ich falle in keine Risikogruppe, muss keine Kinder versorgen bzw. mich um deren Betreuung kümmern, habe aktuell keine Reisen geplant (wobei ich mir ehrlich gesagt schon Sorgen um meinen Oslo-Urlaub im Sommer mache) und habe einen Dienstgeber, der nun recht unkompliziert Home Office ermöglicht, auch wenn es nicht gehen wird gänzlich von zuhause zu arbeiten.
    Wie es mir mit dem erzwungenen Stillstand gehen wird, ist die andere Frage. Ich bin gern alleine und von zu vielen sozialen Kontakten oft überfordert. Aber wie du richtig schreibst, ist es eben etwas anderes, ob man darüber selbst entscheidet oder das fremdbestimmt wird. Früher oder später wird mir wohl auch die Decke auf den Kopf fallen oder werde ich es vermissen unter Menschen zu sein. Zu tun habe ich genug - sowohl beruflich als auch in der Freizeit. Aber ich merke doch, dass es mir derzeit sehr schwer fällt mich auf bestimmte Tätigkeiten zu konzentrieren.
    Abgesehen davon macht mir am meisten Sorgen, dass es für diese Maßnahmen schon zu spät sein könnte und sich das Virus nur eindämmen lässt, wenn wir diese (oder noch stärkere) Beschränkungen sehr lang aufrecht erhalten. Ich hoffe mal, dass ich mich da täusche.

    Es tut mir übrigens sehr leid, dass dein USA-Urlaub nun ins Wasser fällt!

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    1. @ Neyasha


      Ich hab ständig diese Szene aus I AM LEGEND im Kopf, wo er völlig allein mit seinem Hund durch die Straßen läuft....man fragt sich schon, wenn man wie ich definitiv zu viele Endzeitfilme gesehen hat, ob einem das auch passieren kann. Na gut, die Zombies werden dann wohl hoffentlich nicht irgendwo lauern....

      Immerhin: der Umwelt tut das gerade alles gut. Ganz ohne Klimapaket.

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  3. Erzwungener Stillstand - gerade wenn solch ein gravierender Grund dahintersteht - ist wirklich nicht schön. Aber ich hoffe, dass wir uns alle gegenseitig (online) beistehen können, wenn die Decke auf den Kopf fällt. Wenn ich ehrlich bin, dann ist für mich eigentlich alles wie immer, nur dass ich mich jetzt nicht gegenüber anderen Menschen dafür verteidigen muss, dass ich kaum aus dem Haus gehe. Solange meine Internetverbindung steht, bin ich arbeitsfähig und kann den Kontakt zu all den Menschen halten, die mir wichtig sind. Richtig schwierig wird es vermutlich für die Personen, für die Social Media und Online-Kommunikation nicht so selbstverständlich sind ...

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    1. @ Konstanze

      Oder die Klopapier benötigen. *lach* Ich frage mich schon die ganze Zeit, sollte ich jemals noch einmal irgendwo 10 Rollen erstehen, ob ich die dann verteidigen muss, ob Menschen mich angreifen werden oder ob ich gegen Gold tauschen kann. Ich hab echt wilde Szenarien im Kopf und definitiv zu viele Dystopien gelesen.

      Ansonsten sehen meine Verabredungen momentan so aus: Wollen wir ins Theater gehen...geht nicht....dann Kino? ...ist jetzt auch zu... Sauna ist noch offen...nee, jetzt auch nicht mehr....Café? ...gute Idee....heute Morgen kam dann die Nachricht: Wir können uns zum spazieren gehen treffen, das geht noch.

      Völlig irre!

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    2. Bei uns gibt es daran zum Glück keinen Mangel. Die Drogerie um die Ecke hat sogar extra Klopapier-Packungen vor den Regalen gestapelt und keiner hat sie gekauft. *g*

      Ich wäre gestern auch in Mainz verabredet gewesen und wir haben bis Freitagabend wirklich überlegt. Aber nachdem klar war, dass es akute Fälle in Frankfurt gibt und ich einen sehr eindringlichen Text von einer Kinderkrankenschwester gelesen hatte, habe ich dann den Termin abgesagt. Meine Freundin kann ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch in einigen Monaten treffen, solange sie - da Risikogruppe wegen chronischen Atemwegsproblemen - gut auf sich aufpasst und so weit wie möglich Ansteckungsgefahren meidet. Mein Mann hat seinen Brettspieltermin für gestern auch abgesagt: Einer der spielenden Freunde arbeitet in einer Firma, in der schon mehrere Fälle aufgetreten sind. Im Moment sind alle aus der Gruppe froh, dass sie in den letzten Wochen keine Zeit zum Brettspielen hatten ...

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