Donnerstag, 1. Oktober 2020

REZENSION: Aufgetaut (Hörbuch)

 

Titel: Aufgetaut (LINK ZU AMAZON)

Autor: David Safier

Sprecherin: Nana Spier

Länge: 526min.

 

Kurzinhalt (Verlagstext):

Über dreiunddreißigtausend Jahre war Urga zusammen mit einem Baby-Mammut in einem Eisblock eingefroren, doch dank der Erderwärmung tauen sie wieder auf. Nach einem ersten Blick auf die moderne Menschheit würde die Steinzeitfrau am liebsten gleich wieder zurück ins Eis gehen. Aber Urga ist eine Kämpferin: Bevor sie aufgibt, will sie herausfinden, ob man in dieser höchst seltsamen Welt das Glück finden kann. Ihre Irrfahrt führt sie von der Arktis über Indien bis nach Italien. Wird Urga das Geheimnis des Glücks finden? Für sich? Für das kleine Mammut? Gar für die Leser dieses Buches?

 

Meine Meinung:

Ich fand das Cover wirklich zauberhaft und die Idee der "aufgetauten Steinzeitfrau" ziemlich gut, nur leider hat Safier sie echt einfallslos umgesetzt.

Das ist wirklich schade, denn bisher mochte ich die meisten seiner Bücher wirklich gern. Aber dieses hier ist wirklich das Schlechteste: Einfallslos, zusammengewürfelt, sinnfrei, ohne wirklichen roten Faden oder sympathische Protagonisten.

Davon, dass die Steinzeitfrau Urga innerhalb kürzester Zeit unsere Sprache lernt, reden wir mal nicht (waren ihr Gehirn / ihre Stimmbänder dafür überhaupt schon ausgelegt?).

Das kleine Mammut hat definitiv den Knuddelfaktor in der Geschichte. Wird aber angesichts unserer Zivilisation und seiner Exklusitivtät als ausgestorbene Art verständlicherweise schnell depressiv. 

Das war es dann aber auch schon mit dem Rückgriff auf die Urzeit.

Eigentlich geht es in dem Buch nämlich mehr um die Moderne:

Felix ist permanent mit seiner "Glücks-App" beschäftigt, die er programmieren möchte und hat ständig irgendwelche Kalender-Sinnsprüche im Kopf, die er dort einbauen will (was hat das mit dem Hauptplot zu tun?).

Seine Tochter Maya ist einfach nur anstrengend und nervig und soll wohl eine Vorstufe der Generation "Klimawandel" darstellen, während sie permanent über eben diesen und ein "Dorf der Kinder" schwadroniert.

Beide Stränge versucht Safier nun irgendwie zu verbinden, was ihm aber mehr schlecht als recht gelingt. Eher hat man den Eindruck, als hätte er mehrere halbausgereifte Ideen in einen Topf geworfen und mal kräftig umgerührt.

Dazu wird eine Selbstfindungsreise á la Hector und die Suche nach dem Glück (LINK ZU AMAZON) gemacht, die genauso ziellos wirkt, wie der ganze Plot. 

Zumal alle (natürlich!) auch noch von Wissenschaftlern verfolgt werden, die die Steinzeitfrau und ihr Mammut (natürlich!) sezieren wollen. Als hätte die Wissenschaft heute keinen anderen Möglichkeiten (*augenroll*)

 

Fazit:

Einfach nur doof. Steinzeit meets Heute verfängt leider so gar nicht. Da kann auch die hervorrgagende Nana Spier nichts machen. Das waren sehr lange 500 Minuten.

Bisher enttäuschendste Geschichte von Safier.



Von David Safier habe ich rezensiert:


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