Freitag, 2. Oktober 2020

Vorfreude auf das Herbstlesen 2020

Morgen startet wieder das von mir so geliebte Herbstlesen von Konstanze und ich freue mich schon sehr darauf. Dieses jährliche Ritual ist mittlerweile ein so fester Bestandteil in meinem Leben geworden, dass ihm dieses Jahr auch endlich ein eigenes Label gegönnt habe. 😃

Es ist immer unglaublich, wie sich die Natur in diesem einem Monat verändert und der Herbst sich von all seinen Facetten zeigt: meist starten wir mit goldenem Herbstwetter und am Ende des Monats hängt oft kein Blatt mehr am Baum.

 Ähnlich facettenreich wird auch mein Herbst: von Urlaub bis Klausurmarathon (mein berufsbegleitendes Studium neigt sich dem Ende zu) ist alles dabei.

Aber ich hoffe, dass ich dennoch Zeit finde für einiges, was ich mir vorgenommen habe und wonach ich mich gerade regelrecht sehne: Nicht nur, viele bereits angefangene Bücher endlich mal zu beenden. Auch in Ruhe Hörbücher zu hören, vielleicht mal wieder einen Spielenachmittag zu gestalten, die eine oder andere Ausstellung zu besuchen, Marmelade einzukochen - und überhaupt ganz viel Kreativität. Ich würde gern mal wieder ein wenig zeichnen oder sogar das Klavier mal wieder entstauben.

Mal schauen, ob mir das gelingt. Zwischendurch fahre ich auch für ein paar Tage nach Thüringen. Ich brauche mal einen Ortwechsel vor dem Lernstress.

Im letzten Herbst hatte ich eine der wundervollsten Reisen meines Lebens nach Norwegen, in denen ich zum ersten Mal die wirklich mystischen Polarlichter sehen durfte.

 In diesem Jahr hätte ich gern den Indian Summer in Kanada gesehen. Nun ist 2020 aber alles anders und daher wird es nun eher der Herbstwald in Thüringen. 

Aber auch hier freue ich mich mittlerweile drauf, da ein väterlicher Freund von mir, den ich schon sehr lange kenne, ganz leuchtende Augen bekam, als ihm den Ort meiner Reise nannte und er mir zum ersten Mal erzählt hat, dass er dort in den 60er Jahren die Mauer Richtung Hessen bauen "musste" (zwangsverpflichtet). Kennt Ihr das, wenn Ihr selbst noch nie von einem Ort gehört habt, jemand anderes aber so viel damit verbindet, dass Ihr gleich mit einer ganz anderen Einstellung hinfahrt?

So scheint mich das Ost-West-Thema in diesem Jahr stark zu verfolgen, obwohl ich mich gar nicht bewusst dafür entschieden habe. Auch wenn morgen der 30. Jahrestag der Deutschen Einheit ist, verbinde ich mit diesem Tag sehr viel weniger als etwa mit dem 9. November 1989. Tatsächlich war der 3. Oktober 1990 der Tag, an dem ich nach Frankreich zum Schüleraustausch fuhr. Ich war also einfach nicht "da".

Dennoch habe ich in letzter Zeit so viel zum Thema gelesen und gesehen, dass ich wieder ganz tief in der Geschichte drin bin und als in den 70er Jahren Geborene einmal mehr dankbar über die Gnade der späten Geburt, wenn ich jetzt so oft lese und höre, wie die 40er und 50er Jahrgänge ihren Freiheitswillen oft bezahlen mussten.

Ansonsten hoffe ich, dass ich nicht wieder zusätzlich herbstliche Krankenhausbesuche machen muss, davon hatte ich den letzten Jahren echt genug. Denn auch damit verbinde ich den Herbst leider mittlerweile: mit Krankheit, Sterben, Tod.

Es ist Zeit, mich auch mal um meine eigene Gesundheit zu kümmern.

In diesem Sinne: Wir lesen uns.




4 Kommentare:

  1. Ich freue mich auch schon aufs Herbstlesen, auch wenn ich morgen früh zuerst noch ins alte Haus muss. Wünsche dir schon mal viel Spaß!

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    1. @ Anette

      Nur keinen Stress. Vielleicht kannst Du ja auf dem Weg zum Haus einige Herbstimpressionen fotografieren. Das wäre doch ein guter Anfang.

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  2. Ich freu mich sehr zu lesen, dass das Herbstlesen inzwischen so fest für euch dazu gehört! :) Und wenn ich sehe, was du alles so vor hast im Oktober, dann wünsche ich dir genügend Energie und Zeit, um all die Sachen auch in Angriff nehmen und genießen zu können! *g*

    Ich starte auch mit einem ganzen Stapel angefangener Bücher in den Oktober - mal schauen, wie sich das mit den Lesewochenenden so entwickelt. :D

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    1. @ Konstanze

      Oh, ja. Das Herbstlesen ist für mich mittlerweile ein liebgewonnenes Ritual geworden, um zur Ruhe zu kommen, den geschäftigen Sommer draußen zu lassen und sich zu Hause wieder gemütlich einzukuscheln, bevor der Winter kommt. Es hilft mir sehr dabei.
      Auch wenn ich tatsächlich, wie Du schreibst, noch einige Dinge auf dem Zettel habe.
      Ich wünsche Dir wundervolle Herbstwochenenden und freue mich sehr, dass wir nun schon so viele Jahre zusammen Herbst-Lesen.

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