Samstag, 16. Januar 2016

REZENSION: Das Gegenteil von Schokolade


Titel: Das Gegenteil von Schokolade: Roman 
Autorin: Mirjam Müntefering
Verlag: Bastei
Seiten: 301
(gelesen via SKOOBE)


Kurzinhalt (Verlagstext):

Sich mit Anfang dreißig vom langjährigen Freund zu trennen, ist hart. Auch wenn dabei alles recht friedlich zugeht, ist Frauke für jede Ablenkung dankbar. Als ihre lesbische Arbeitskollegin Michelin ein paar Internet-Adressen empfiehlt, zögert Frauke daher nicht lange.

Und tatsächlich lernt sie auf diesem Wege rasch die witzige und charmante Emma kennen. Doch schon bald geht es bei den immer häufigeren virtuellen Treffen nicht mehr nur darum, den Kummer zu vergessen. Dieses gewisse Herzflattern, das Frauke bei den wunderbaren Chats mit Emma spürt, ist ihr nur zu gut bekannt. Und als Emma ein wirkliches Kennenlernen vorschlägt, steht plötzlich nicht nur Fraukes Welt auf dem Kopf ...


Meine Meinung:

Ich muss mich mal als allererstes mal über das Cover auslassen, denn jedes Mal, wenn ich bei SKOOBE das Buch aufgemacht habe, wurde es mir aufs Neue präsentiert und hat mich genauso oft aufgeregt.

Das Buch heißt "Das Gegenteil von Schokolade".
Und dann ist da eine Frau mit einem Fisch abgebildet?
Ist das Gegenteil von Schokolade Fisch? Nein, denn wenn man das Buch liest, erfährt man, dass damit Vanille gemeint ist. Warum also der Fisch?

Was ich an dem Cover besonders prekär finde, ist der Umstand, dass es in der Geschichte es um eine Frau geht, die sich bisher nur in Männer verliebt hat und nun erste zarte Banden zu Frauen knüpft.
Und dann ist da eine Frau mit einem Fisch abgebildet?

Man hat irgendwie das Lied im Kopf: "Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann." Und diese Frau einen Fisch?

Ich finde das schon mehr als abwertend. Keine Ahnung, was sich die Cover-Gestaltung von BASTEI da gedacht hat.

Dies ist schon mein viertes Buch von Mirjam Müntefering und auch wenn ich mich mit schöner Regelmäßigkeit über ihre Werke aufrege, dachte ich, ich probiere es mal wieder. Wir werden ja alle älter. Also, sie und ich (*lach*).

Zumal es mich irgendwie gereizt hat, alle Figuren wiederzu"sehen", die ich schon aus ihren vorherigen Romanen kenne.
Das hat schon was von Lindenstraße, dass sie immer aus der Sicht einer anderen Frau schreibt, ihre Protagonisten aber ein großer Freundinnen-Club sind und das Wieder"lesen" insofern herzlich.

Ob allerdings so ein virtuelles "Verlieben" wirklich möglich ist, gerade, wenn man eigentlich aus einer ganz anderen Welt kommt, lasse ich mal dahingestellt.
Überzeugt hat mich das nicht. Schon gar nicht, wenn dies eine komplette Änderung des Lebens nach sich zieht.

Verstehen kann ich aber das Nachdenken über das Weitergehen des Lebens nach einer längeren Beziehung und Trennung. Und dass das Internet da erstmal eine schöne Methode ist, sich unverbindlich umzuschauen.

Insofern waren mir die Figuren diesmal symphatischer als in den vorhergehenden Büchern und die Dialoge auch inhaltsvoller.

Fazit:

Nettes Coming out-Buch mit einigen Verwicklungen und tastenden Schritten in die Lesben-Welt.



Bisher von Mirjam Müntefering habe ich gelesen und bewertet:
1. Die schönen Mütter anderer Töchter
2. Ada sucht Eva
3. Emmas Story

4. Flug ins Apricot (Jugendroman mit anderen Figuren)




                                                                                
                                                                                                                                                                                               (Foto: Wikipedia.de)

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